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Opladener Untreue-ProzessWer lügt?Der Zahnarzt oder die Helferin?

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Saal 4 Amtsgericht  Foto: Ralf Krieger

Ein Saal im Opladener Amtsgericht.

Im Prozess gegen eine Zahnarzthelferin einer Opladener Praxis, die 200.000 Euro hinterzogen haben soll, geht man ins Detail.

Im Prozess gegen eine Zahnarzthelferin, der von ihrem ehemaligen Arbeitgeber vorgeworfen wird, 200.000 Euro veruntreut zu haben, ohne, dass das der Zahnarzt gemerkt haben soll, wurde am Montag ein IT-Fachmann von der Kriminalpolizei als Zeuge angehört. Er hatte in der Datei mit allen Rechnungs- und Behandlungsvorgängen keine Unregelmäßigkeiten festgestellt. Besonders interessieren das Gericht und die Verteidigung der Helferin die Daten zu Rechnungsvorgängen in der Opladener Praxis. Allerdings hat die Kripo nur eine Kopie der Daten vom Computer des Zahnarztes untersucht, nicht die originären Daten. Da stellt sich womöglich die Frage nach dem Beweiswert seiner Ermittlungen, denn diese Daten könnten manipuliert worden sein.

Der Fall war aufgekommen, weil bei einer Steuerprüfung in der Praxis aufgefallen war, dass mehrfach Rechnungen ausgestellt worden waren, die Einnahmen aber nicht versteuert wurden. Der Zahnarzt und seine hochkarätigen Rechtsbeistände vertreten die Ansicht, dass seine Helferin heimlich in die Kasse gegriffen und die Hunderttausende mitgenommen hat. Die Helferin und die Verteidigung vermuten, dass der Zahnarzt das Geld eingesteckt hat. Indem er seine Helferin belaste, wolle er seinen Kopf aus der Schlinge der Steuerprüfung ziehen, so die Version der Verteidigung.