Letzte drei Tage geöffnetSo sieht es im Real in Leverkusen derzeit aus – ein Rundgang

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Alles muss raus, wirbt das Schild.

  • Der Real-Markt in Manfort wird von Kaufland übernommen. Am Samstag, 25. Juni, schließt er für den Umbau. Unser Autor hat dort noch einmal eine Runde gedreht.

Leverkusen – Der Rückbau im Real-Markt an der Stixchesstraße hat längst begonnen. Wenn man es rein optisch betrachtet, stellt sich in dem für sein extrem großes Sortiment bekannten Supermarkt Endzeitstimmung ein. Am Samstag um 16 Uhr schließt der Real für einen knappen Monat, Kaufland soll nach inoffiziellen Informationen am 21. Juli eröffnen, die Firmenleitung bestätigte den Eröffnungstermin aber nicht. Viele Regale sind inzwischen leer, ganze Warenabteilungen ausgeräumt und mit Flatterband abgetrennt.

An vielen Stellen zeichnen sich am Boden die Umrisse ehemaliger Regale ab. Schnäppchen-jagende Kunden sind unterwegs, dazwischen beginnen Handwerker mit dem Abbau der Regale: „Kaufland hat eine andere Einrichtung als Real“, sagt einer von ihnen. Der Gedanke, ob das nicht Verschwendung sei, schießt einem durch den Kopf. Real war für sein großes Sortiment bekannt. Passenderweise hieß der Werbespruch: „Einmal hin, alles drin“. Jetzt wurde überall „Alles muss raus“ plakatiert.

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Real schließt: Es locken hohe Rabatte.

Viel gibt es nicht mehr im Laden, gemessen an der alten Fülle. Die verderblichen Lebensmittel wie Fleisch und Gemüse sind auf kleine Bestände zurückgefahren worden. An den Regalen hängen Pappschilder, Rabatte je nach Warengruppe sind meist um 40, 50 oder 70 Prozent angegeben.

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Immer wieder werden diese Pappen und Preise neu eingestuft. Der Abverkauf wirkt hochprofessionell. Überall sind Verkäuferinnen eifrig bei der Sache. Ernüchternd ist dagegen, was einige zu sagen haben.

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Unterwäsche ist noch zu haben.

Am Dienstag war bekannt geworden, dass Kaufland das Geschäft übernimmt. In den vergangenen Wochen hatte das Bundeskartellamt das Übernahmeprojekt nochmals im Detail geprüft. Es ging darum, ob die Kaufland-Übernahmen eine zu große Marktmacht der Kette aus Neckarsulm nach sich ziehen. Kaufland gehört zur Schwarz-Gruppe, die auch die Lidl-Märkte betreibt und gilt als größtes Einzelhandelsunternehmen in Europa.

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Viele Regale sind bereits leer und werden abgebaut.

Allerdings warf auch der alternative Übernahmeplan kartellrechtliche Fragen auf: Marktkauf gehört zu Edeka und hat auf dem sehr stark konzentrierten Sektor der Lebensmittel-Einzelhändler ebenfalls ein beträchtliches Gewicht. (mit tk)

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