RegionalplanungMehr Platz für Bayer: Darum haben Leverkusener Politiker Bedenken

Gewerbe statt Grün: An der Grenze zu Hitdorf will die Stadt Monheim mehr Platz für Bayer schaffen. Der Plan liegt bei der Bezirksregierung Düsseldorf aus. Noch bis Montag, 13. Juni, sind Einwände möglich.
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Leverkusen – Auch gut acht Hektar sind noch viel zu viel: Die Vergrößerung des Gewerbegebiets im Grenzgebiet zwischen Monheim und Hitdorf eint neuerdings die beiden größten Ratsfraktionen im Widerstand. CDU-Mann Joshua Kraski und Regina Sidiropulos (SPD) sind auch mit der von rund 18 auf 8,4 Hektar abgespeckten Planung nicht einverstanden.
Während die SPD Bürger, aber auch das Baudezernat in der Stadtverwaltung anregt, gegen den gerade wieder und noch bis Montag, 13. Juni, von der Düsseldorfer Bezirksregierung öffentlich ausgelegten Regionalplan Einwände zu formulieren, hat Christdemokrat Kraski selbst Stellung bezogen.
Bei Verkehrseffekten nicht ehrlich
In einem Brief an die Bezirksregierung weist er nicht nur auf den drohenden Schaden für den Biotop-Verbund dort hin, sondern auch auf die sich abzeichnende zusätzliche Verkehrsbelastung, wenn sich an der Alfred-Nobel-Straße weiteres Gewerbe ansiedeln sollte. Nutznießer des Plans wäre Bayer, denn das Gelände schließt ans Pflanzenschutzzentrum der Agrochemie-Sparte des Konzerns an, die in Monheim ihre Zentrale hat. Die Düsseldorfer Bezirksregierung gehe immer noch davon aus, dass die Vergrößerung des Pflanzenschutzzentrums nicht mehr Verkehr in dem lediglich durch eine Buslinie erschlossenen und nicht weit von der A 59 liegenden Gebiet bringe.
Aus Kraskis Sicht geht das an der Realität vorbei: Er bittet die Regionalplaner in Düsseldorf, „die Auswirkungen auf die Hitdorfer Nachbarschaft in Ihren Abwägungsprozess ehrlich einzubinden“. Bauchschmerzen bereitet dem Hitdorfer Christdemokraten zudem die Ankündigung aus dem Monheimer Rathaus, das neue Umspannwerk an der Grenze zu Hitdorf auf jeden Fall zu bauen – auch wenn der Regionalplan nicht geändert werde.
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Sozialdemokratin Sidiropoulus konzentriert sich dagegen auf den Schutz der Landschaft. Im Regionalplan Köln, der sich an das Gebiet anschließt, ist ein Grünzug festgeschrieben, der den Hitdorfer Buschbergsee mit dem nahen Monbagsee auf Monheimer Stadtgebiet verbindet. Also seien die beiden Regionalpläne an der Grenze Hitdorf zu Monheim nach wie vor „nicht kompatibel. An dieser Stelle sollte der regionale Grünzug auf beiden Seiten der Stadtgrenze in vollem Umfang erhalten bleiben.“ Weil das nicht so ist, habe auch die neue abgespeckte Planung „immer noch erhebliche Auswirkungen auf die Schutzgüter Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt“, so Sidiropulos.