Die Schiffe „Recht“ und „Freiheit“ sind an Wochenenden wieder zugänglich.
Schiffsbrücke LeverkusenNach vier Jahren sind die Wupperschiffe wieder zugänglich

Die Schiffsbrücke ist samstags und sonntags wieder offen. Am ersten Tag gab es Würstchen vom Grill.
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Die Schiffsbrücke in der Wuppermündung ist nach vier Jahren Unterbrechung wieder geöffnet. Am Samstag grillte Uwe Bertrams Würstchen, die sehr gefragt waren. Andere ließen sich Kaffee, Kuchen oder ein kühles Bier schmecken. Sogar ein Sänger mit Gitarre spielte zur Wiedereröffnung bei trockenem Wetter. Zum Herbstfest kamen viele alte Bekannte zusammen, aber auch Rheindorfer Politiker, etwa der Landtagsabgeordnete Rüdiger Scholz (CDU) und das neu gewählte Ratsmitglied Abdulhamid Rizvani (SPD) ließen sich sehen, diskutierten und informierten sich über die Schiffe und den Verein.
Thema ist immer noch die vierjährige Schließung der Schiffsbrücke, die keineswegs freiwillig war. Der eigentliche Grund dafür war die Weigerung der Autobahn GmbH, den Rheinradweg zwischen Wiesdorf und Rheindorf offenzuhalten. Dadurch fehlen dem Denkmal Schiffsbrücke die vielen Radfahrer, die mehr oder weniger zufällig dort vorbeikommen. Laut Uwe Bertrams vom Vereinsvorstand bedeutet diese Radwege-Unterbrechung eine Einbuße von 50 Prozent Umsatz bei Bier, Kuchen und Würstchen.
Wegen der Unterbrechung liegt die Schiffsbrücke quasi in einer Radwege-Sackgasse. Zum endgültigen Ende kam es 2021 nach dem verheerenden Wupper-Hochwasser, bei dem die alte Pontonbrücke in Rheindorf gesperrt wurde. Currenta ersetzte sie im Herbst 2023, seither ist die Zufahrt zur Wuppermündung von Rheindorf aus wieder möglich. Nachdem sich der Schiffsbrückenverein sortiert hatte, feierte man am Wochenende die Wiederöffnung.
„Wir sind nicht unzufrieden“, sagt Bertrams. Ab sofort sollen die Schiffe jedes Wochenende ab 13 Uhr offen sein, auch bei Regen. Geschlossen wird nach Lage, am Samstag war um 17 Uhr Ende. Von Mitte Dezember bis Mitte Januar gibt es eine vierwöchige Winterpause, danach geht es mit dem Kioskbetrieb weiter, auch bei Kälte.
„Unser derzeit größtes Problem ist der geschlossene Rheinradweg nach Wiesdorf, dadurch fehlen uns die Gäste aus Köln“, sagt Bertrams. Das Problem mit der unterbrochenen Haupt-Fahrradstrecke haben neben dem Verein selbstverständlich auch die vielen Leverkusener und Kölner Radfahrer, die das Fahrrad als normales Verkehrs- und Transportmittel nutzen, etwa zum Pendeln oder Einkaufen.
Der Landtagsabgeordnete Rüdiger Scholz will sich für die Öffnung einsetzen. Er sagte am Samstag, er sei mit der Autobahn GmbH im Gespräch; eine Öffnung sei vielleicht möglich, sobald die ersten Teile der zweiten Autobahnbrücke auf den Pfeilern liegen. Aber sicher ist das nicht, denn es liegt an der Autobahn GmbH. Sie müsste einen Weg durch ihre Baustelle führen, so wie sie das in Merkenich ermöglicht hat. Auch der Leverkusener Oberbürgermeister hatte sich dafür eingesetzt.
Sollte die Radwege-Öffnung nächstes Jahr gelingen, wäre das nächste große Fest an der Schiffsbrücke fällig, mit Würstchen, Bier, Kaffee, Kuchen und Musik.