Mehr als eine halbe Million Euro soll die Aufwertung des Containerstandorts kosten – nicht nur die Förderschule soll davon profitieren.
SchulcontainerLeverkusener Provisorium soll aufgewertet werden

Der Schotterplatz vor dem Schulcontainer der Hugo-Kükelhaus-Schule soll zum Schulhof werden
Copyright: Stefanie Schmidt
Ursprünglich waren die Container auf dem Parkplatz im Bühl zur kurzfristigen Flüchtlingsunterbringung aufgestellt worden. Im Jahr 2020 zogen die verbliebenen Geflüchteten in die Sandstraße um, die Container wurden zur Schulnutzung umgebaut, um den akuten Platzmangel an der eigentlich in Alkenrath angesiedelten Hugo-Kükelhaus-Förderschule zu lindern. Als Übergang, bis ein Anbau am Stammstandort realisiert ist.
Dieser ist aber auch fünf Jahre später weiterhin nicht in Sicht, eine Vorlage zu einem beschleunigten Bauvorhaben ist in der Politik mehrfach vertagt worden. „Es ist davon auszugehen, dass der Standort noch über Jahre hinweg als Ausweichstandort für die Hugo-Kükelhaus-Schule genutzt werden wird“, gesteht die Stadtverwaltung ein. Und plant nun, das Provisorium zumindest aufzuwerten.
Schule wartet schon lange auf Neubau
„Ich würde mir wünschen, dass diese Schule so prioritär ausgebaut wird, dass wir das nicht brauchen“, sagt Benedikt Venemann (FDP) „Aber natürlich stimme ich der Aufwertung zu.“ Die Hugo-Kükelhaus-Schule gilt als „Förderschule für Geistige Entwicklung“. Das heißt, hier werden Kinder und Jugendliche mit intensivpädagogischem Förderbedarf unterrichtet, teilweise mit schwersten Mehrfachbehinderungen, Unterstützungsbedarf bei der Selbstversorgung, vermehrt auch mit autistischem Spektrum.
„Es geht hier um einen Containerstandort, den wir aufwerten“, ordnet Christoph Kühl (Grüne) ein. Natürlich solle die Förderschule weiterhin so schnell wie möglich ihren Anbau bekommen. „Dann könnten wir übermorgen eine andere Schule oder eine Kita übergangsweise dort unterbringen.“ Mit einem vernünftigen Außenbereich, nicht auf einem Parkplatz.
Kosten von einer halben Million Euro
In der Containeranlage im Bühl werden aktuell sieben Mittelstufenklassen der Kükelhaus-Schule unterrichtet. Geplant ist, das auf bis zu zehn Klassen auszuweiten, dafür muss das benachbarte Freiherr-vom-Stein-Gymnasium die von ihm genutzten Räume im Obergeschoss freiziehen.
Insgesamt 542.900 Euro will die Stadt zur Aufwertung der Anlage in die Hand nehmen. Der geschotterte, von Schlaglöchern durchzogenen Vorplatz soll als Schulhof hergerichtet werden. Weitere barrierefreie Spielgeräte, ein von einem Sonnensegel überspannter Treffpunkt, der als Freiluftklassenzimmer dienen kann, eine offene Rasenfläche mit Baumbepflanzung und eine Spielinsel sind geplant.
Der südliche Bereich an der Einfahrt wird großzügig gepflastert, sowohl als Feuerwehrzufahrt als auch als rollstuhlgeeigneter Zugang. Das Ganze allerdings steht unter dem Vorbehalt der Finanzierbarkeit. Der Stadtrat muss dem in seiner Sitzung am 7. Juli zustimmen.