Für das Betreuungsjahr ab August 2026 werden jetzt Eltern nach ihrem Bedarf befragt.
UmfrageStadt Leverkusen will Kitaplatz-Vergabe besser planen

Diese Kinder der Kita Masurenstraße haben Glück – sie haben eine Betreuungsplatz bekommen.
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Die Stadt befragt ab sofort erneut Eltern künftiger Kita-Kinder nach ihrem Betreuungsbedarf. Bereits Anfang des Jahres wurde eine solche Umfrage durchgeführt, damals allerdings sehr knapp vor der tatsächlichen Platzvergabe für das aktuelle Betreuungsjahr, sodass praktisch keine Anpassungen mehr möglich waren. Daran hatte es Kritik gegeben.
Dieses Mal ist die Stadt früher dran. Gefragt wird nach dem Bedarf für das Betreuungsjahr 2026/2027, das im August nächsten Jahres beginnt. Die Stadt informiert alle betroffenen Familien per Post mit individuellem QR-Code.
An den Bedarf anpassen
Ziel der Befragung sei es, den Bedarf an Kita-Plätzen frühzeitig zu ermitteln, um so „die Planung optimal an den tatsächlichen Bedarf der Familien anpassen“ zu können, schreibt die Stadt.
Hintergrund ist der anhaltende Betreuungsplatzmangel in der Stadt. Im laufenden Kitajahr fehlten laut ursprünglicher Berechnung 960 Plätze, davon fielen noch einmal 110 weg, weil die Kita Scharnhorststraße kurzfristig komplett geschlossen werden musste. Weiterhin fehlt es vor allem an Betreuungsplätze für Unter-Dreijährige. Nach der Berechnungsgrundlage, dass 60 Prozent der Eltern von Unter-Dreijährigen einen Kita-Platz wünschen, fehlen aktuell 797 Plätze für diese Altersgruppe, hinzu kommen 163 Plätze für Über-Dreijährige, bei denen man von einer 100-Prozent-Quote ausgeht.
Fehlende Räume und Erzieherinnen
Der Notstand begründet sich mittlerweile nicht mehr durch auf fehlende physische Plätze für die Kinder, sondern vor allem auch durch Personalmangel. Weil Erzieherinnen fehlen, können Kitas teilweise nicht so viele Kinder aufnehmen, wie es die Räume hergeben würden oder nicht die vollen Betreuungszeiten anbieten.
Deswegen hofft die Stadt durch die Umfrage, die vorhandenen räumlichen und personellen Kapazitäten besser nutzen zu können. Derzeit sind rund 66 Prozent der von der Stadt angebotenen Verträge für 45-Stunden-Plätze. In der jüngsten Umfrage gaben aber nur 44 Prozent der Eltern an, dass ihre Kinder tatsächlich so lange in der Betreuung bleiben. Die Plätze belegen sie dennoch, entweder, weil ihnen nichts anderes angeboten wurde. Oder, weil die kürzeren Betreuungseinheiten nicht die Uhrzeiten abdecken, die für das Berufsleben der Familie relevant sind. Der Stadtelternrat, die Vertretung aller Kita-Eltern in der Stadt, fordert deswegen seit langem eine Abkehr von dem starren Betreuungszeitkonzept.
Zunächst einmal erhalten alle Leverkusener Familien, deren Kind oder Kinder im entsprechenden Zeitraum im kitafähigen Alter sind, per Post eine Postkarte mit einem individuellen QR-Code. Über diesen QR-Code gelangen die Eltern direkt zu einem Online-Fragebogen, in dem sie ihren voraussichtlichen Betreuungsbedarf angeben können.
Die Teilnahme ist freiwillig, wird aber dringend erwünscht. Die erhobenen Daten werden ausschließlich anonymisiert für die Bedarfsplanung verwendet, verspricht die Stadtverwaltung. Sie macht aber auch darauf aufmerksam, dass damit weder eine Vormerkung noch eine Zusage für einen Kitaplatz verbunden ist, die Anmeldung muss weiterhin über den städtischen Kita-Planer erledigt werden.
Ansprechpartner bei Rückfragen zur Befragung ist der Fachbereich Kinder und Jugend unter Telefon: 0214 406-5101 oder 51@stadt.leverkusen.de