#Standwithukraine in LeverkusenIllustrationen setzen da an, wo Fotos zu schrecklich sind

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Ein Bild und eine Illustration aus der Ausstellung.

Ein Bild und eine Illustration aus der Ausstellung.

Den ganzen September lang ist die Ausstellung von ukrainischen Illustratoren im Katholischen Bildungsforum Leverkusen zu sehen.

„Fotos sind oft so schrecklich, dass man sie nicht jedem zumuten kann“, sagt Anna Sarvia. Sie meint die Fotos vom Krieg in der Ukraine. Bereits 2014, lange vor dem russischen Angriff, gründete sie mit Olena Staranchuck und Oleg Gryshchenko den „Pictoric Illustrators Club“. Ihre ersten Motive fanden sie in der Geschichte, der Politik und der Gesellschaft der zeitgenössischen Ukraine. Als der Krieg ausbrach, nutzten sie die Kraft der Bilder, um gegen die aufkommende Propaganda vorzugehen und ihre Seite des Krieges zu zeigen. „Unsere Illustrationen zeigen zwar den Krieg, sind aber nicht so drastisch.“

Eine Sammlung dieser Illustrationen ist jetzt im Katholischen Bildungsforum Leverkusen unter dem Titel „#Standwithukraine“ zu sehen. Zur feierlichen Eröffnung empfingen Martina Böhm, pädagogische Mitarbeiterin im Bildungsforum und Organisatorin der Ausstellung, und Elena Büchel, die als Referentin im Haus tätig ist und auch aus dem Ukrainischen übersetzte, die Gäste.

Elena Büchel, Anna Sarvia und Martina Böhm mit der Ausstellung #standwithukraine

Elena Büchel, Anna Sarvia und Martina Böhm mit der Ausstellung #standwithukraine

Darunter auch die Folkloregruppe Dyvyna aus Donezk. Die Gruppe hat sich dem Erhalt des alten ukrainischen Liedguts verschrieben und führte zwei traditionelle Volkslieder in vierstimmigem Gesang auf. Im Anschluss schauten sich die in traditionelle Gewändern gekleidete Gruppe auch die Illustrationen an.

Und diese sind nicht alle schrecklich: Manchmal kann der Betrachter sogar noch etwas Humor darin finden. Und Motive, die Hoffnung spenden: Sie porträtierenden Menschen, die, trotz des Krieges, helfend eingriffen. Hilfsgütertransporte, Menschen, die Häuser wieder aufbauen. Es sind die unterschiedlichsten Geschichten des Alltags, die in den Illustrationen umgesetzt wurden.

Die Werke zeichnen sich durch eine hohe Farbintensität aus, die manchmal im Kontrast zu den Schrecken des Krieges stehen. Aber gerade deshalb ist ihre Aussagekraft für den Betrachter sehr intensiv. Die Bilderreihe #supportukraine ist bereits die zweite des „Pictoric Illustrators Club“. Die erste namens „Yellow & Blue“ ist noch vor Kriegsausbruch entstanden.


Die Ausstellung ist den ganzen September über im Erdgeschoss und der ersten Etage des katholischen Bildungsforums, Manforter Straße 186, zu sehen. Begleitet wird sie von mehreren Veranstaltungen zur Kultur der Ukraine. So gibt es einen ukrainischen Kochabend (Donnerstag, 21.09. 18.00-21.45 Uhr), einen Abend mit Poesie und Folkloretanz (Mittwoch,  27.09.2023 18.00 – 19.30 Uhr) Und eine Lesung aus "Blauwal der Erinnerung" mit Tanja Maljartschuk (Donnerstag 28.09.2023, 19.00 - 21.15 Uhr). Informationen und Anmeldung zu den Veranstaltungen unter  Telefon 0214 83072-0, info@bildungsforum-leverkusen.de

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