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Udo Reudenbach ist totDer Mann, der bis zuletzt „Wir für Leverkusen“ war

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Udo Reudenbach ist tot. 

Leverkusen – Die Bestürzung ist groß; denn Udo Reudenbach wurde mitten aus dem Leben gerissen. Nach einer Operation schien er auf dem Weg der Besserung. Eine Hoffnung, die sich nicht erfüllte. Im Alter von 72 Jahren ist der Mann, der Ende 2017 eine fast 50 Jahre währende Karriere bei der Stadtverwaltung beendete, sich dann aber sofort und mit großem Engagement anderen Dingen zuwandte, gestorben.

Ehrenamt war für ihn Ehrensache. Sportsgeist auch: Bei der Europawahl 2019 trat er mit dem Ex-Kollegen Alfred Zündorf und dem ebenfalls sehr erfahrenen Wahl-Organisator Richard Meyer an, um den Geschwindigkeitsrekord beim Auszählen zu brechen. Das Vorhaben scheiterte im Wahllokal Pestalozzischule – auch das nahm Reudenbach natürlich sportlich.

Zuletzt hatte sich Reudenbach im Verein „Wir für Leverkusen“ engagiert, war dort Schatzmeister, Ideengeber, vor allem aber Ermöglicher. „Der Udo war die treibende Kraft", sagt Uwe Beenen, der Vorsitzende von „Wir für Leverkusen“. Der Mann, der fast immer jemanden kannte, jemanden anrufen konnte. „Ein Kontaktmensch“, so fasst es Beenen zusammen. Ungemein wertvoll also für den Verein. Reudenbachs letzte Tat: Warum sollte man die Stadtrundfahrten, mit denen der Verein seit Jahren interessante Einblicke ermöglicht, nicht auch Geflüchteten aus der Ukraine anbieten? Schnell wurde etwas draus, Reudenbach besorgte die Dolmetscher.

Im Vorstand und im Tor

Schon während seines Berufslebens engagierte sich Udo Reudenbach im Sport. Eine Zeit lang war er Vorsitzender des BV Wiesdorf, In den Siebzigern spielte er noch selbst: als Torwart bei Fortuna Opladen. Dass Reudenbach Fan von Bayer 04 war – Ehrensache.

Seine berufliche Karriere hatte 1968 begonnen. Als Stadtinspektor-Anwärter kam er ins Rathaus. Später war er Verwaltungsleiter im Schulamt, wechselte in die Kämmerei und wurde 1996 Vizechef im Büros des damaligen Oberbürgermeisters Walter Mende. Dort traf Reudenbach auf einen Mann, der bis zuletzt zu seinen engsten Freunden zählte: Michael Wilde, der später den Oberbürgermeistern Paul Hebbel, Ernst Küchler und Reinhard Buchhorn als Pressesprecher diente, bevor er 2013 an die Spitze des städtischen Bildungsbüros wechselte. Auch Wilde engagiert sich im Verein „Wir für Leverkusen“.

Zuletzt an der Spitze des Bürgerbüros

Reudenbach zog es schon 1999 vom Büro des Oberbürgermeisters ins Meldewesen. Dort wurde er zunächst die Nummer zwei, 2014 übernahm er die Leitung des Bürgerbüros.

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Als Uwe Richrath ihn im Dezember 2017 aus dem Dienst verabschiedete, fielen Namen: Der des früheren Stadtkämmerers Karl-Heinz Regeniter, der Reudenbach „einige unvergessene Highlights als junger Oberinspektor“ beschert habe. Auch der spätere Finanzchef Rainer Häusler habe ihn geprägt, wie auch Walter Mende, der ab 1994 zunächst als Oberstadtdirektor Leverkusens Verwaltung führte und 1999 dann aufgrund der Kommunalreform OB wurde. Der fünf Jahre ältere Mende starb im August 2018. Am 9. Mai ist Reudenbach ihm gefolgt.