Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Volksbühne HitdorfDie „Fähre im Nebel“ legt ab – ins Reich der Erinnerung

2 min
Zwei Frauen stehen auf einer Bühne.

Mit der „Fähre im Nebel“ verschwimmen auf der Bühne Wirklichkeit, Erinnerung und Sage, so lebendig wie einst am Hitdorfer Rheinufer.

Im dichten Rheinnebel verschwimmen Realität und Legende: Die Volksbühne Hitdorf führt mit „Fähre im Nebel“ ins Reich der Mystery-Komödie.

Es ist Stück, das gleichermaßen Heimatgeschichte, Witz und Spannung verbindet – und dabei ein Stück Rheinromantik rettet. Auf der Bühne der Alten Zündholzfabrik wabert Kunstnebel und sofort sind wir mitten drin: Frühjahr 1960, Hitdorf. Ein Mann verschwindet spurlos am Fähranleger, zurück bleibt ein Koffer voller Geld. Die Volksbühne Hitdorf spinnt aus dieser Gerüchteküche ein Stück, das Lokalkolorit mit kriminalistischem Witz vereint. Das Herz des Stücks schlägt in Schicks Büdchen, jener legendären Institution am Rheinufer, die Menschen zusammenführt. Hier treffen Fußballfans auf dem Weg nach Müngersdorf, Nachbarn mit alten Rechnungen auf Glücksritter mit Toto-Schein.

Volksbühne Hitdorf zwischen Krimi und Komödie

Trina, ihre Nichte Anni und die resolute Lotti bilden den Kern einer Dorfgemeinschaft, die ebenso schrullig wie liebenswert wirkt. Mit ihnen wird der Kiosk zur kleinen Bühne auf der Bühne: ein Ort, an dem Dorfklatsch, Nebelsagen und handfeste Ermittlungen ineinander übergehen. Die Inszenierung wagt den Spagat: Sie beginnt mit dem kriminalistischen Rätsel um den verschwundenen Mann und fährt immer wieder ins Komödiantische. Der Nebel ist dabei mehr als Requisite – er ist ein Erzähler, der Wahrnehmung und Wahrheit verschwimmen lässt. So entstehen Szenen, in denen das Publikum gleichermaßen schmunzelt, wie rätselt. Skurrile Nebenfiguren – etwa Opa Hein mit seinen nostalgischen Geschichten – geben dem Stück eine Leichtigkeit.

Zwei Frauen und zwei Männer spielen auf einer Bühne.

An Schicks Büdchen treffen sich alle – und tauschen Gerüchte, Geschichten und Erinnerungen aus.

Durch die Wurzeln in wahren Geschichten rund um die Hitdorfer Rheinfähre und das Schick’sche Büdchen schreibt die Volksbühne ein Stück, das Identität stiftet: Wer in Hitdorf groß geworden ist, erkennt wohl vieles wieder. „Fähre im Nebel“ ist eine liebevoll inszenierte Mystery-Komödie, die weit mehr leistet als einen heiteren Theaterabend. Sie verankert Krimi-Spannung im kollektiven Gedächtnis Hitdorfs und erinnert daran, wie eng Geschichten und Orte zusammengehören. Wer sich auf diese theatralische Fahrt im Nebel einlässt, kommt nicht nur unterhalten, sondern auch bereichert ans andere Ufer.


Tickets für „Fähre im Nebel“

Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf im Reisebüro Veramar, Hitdorfer Straße 154, 51371 Leverkusen. Gespielt wird am Samstag, 27. September, um 16 und 20 Uhr, sowie am Sonntag, 28. September, um 12 und 16 Uhr, in der Alten Zündholzfabrik, Hitdorfer Straße 169, Leverkusen.