Die Polizei ermittelt in dem Fall und gibt Tipps, wie Kinder auf Gefahren durch Fremde vorbereitet werden können.
Vorfall in Leverkusen-SchlebuschMann soll Mädchen auf dem Heimweg verfolgt haben

Ein Auto vor einer Schule
Copyright: Symbolbild: dpa
Eine E-Mail der Leitung einer Schlebuscher Grundschule macht aktuell die Runde in sozialen Medien. Darin wird beschrieben, wie eine Schülerin auf dem Heimweg von einem radfahrenden Mann angesprochen wurde. Der Mann mit einem Sweatshirt mit der Aufschrift „Küss mich“ habe versucht, das Mädchen zu überzeugen, mit ihm zu kommen und sie bis nach Hause verfolgt, wo das Kind aber sicher angekommen sei.
Die Schulleitung rät zu erhöhter Achtsamkeit und Aufklärung der Kinder über das richtige Verhalten in solchen Fällen. Auch von einer Steinbücheler Schule berichtet eine Mutter von fremden Männern, die auf dem Schulgelände gesehen worden seien und in einem Fall versucht haben sollen, ein Mädchen in ein Auto zu locken.
Die Polizei Köln bestätigt, dass sie an beiden Schulen zu Ermittlungen hinzugezogen wurde. Der Fall der Steinbücheler Schule sei abschließend bewertet. „Bei dem hier bekannten Sachverhalt wurde weder versucht, ein Kind in ein Auto zu locken, noch kam es zu einem unbefugten Betreten des Schulgeländes“, beruhigt ein Polizeisprecher.
Polizei ermittelt noch im Schlebuscher Fall
Die Ermittlungen in der Waldsiedlung werden aktuell „im Fachkommissariat 12 bewertet und bearbeitet“. Mit Hinweis auf die laufenden Entwicklungen stellt die Polizei hierzu keine weiteren Informationen zur Verfügung.
Den städtischen Fachbereichen Schulen sowie Kinder und Jugend waren diese Ermittlungen bislang nicht bekannt, obwohl es „mit dem Kriminalkommissariat 12 der Polizei erprobte Abläufe in der Zusammenarbeit bei Verdachtsfällen auf sexuelle Übergriffe gibt“, wie eine Stadtsprecherin sagt. In diesem Rahmen würden auch Fälle wie die beschriebenen behandelt. Die Ermittlungsmaßnahmen allerdings liegen bei der Polizei.
Im März waren aus verschiedenen Leverkusener Stadtteilen in kurzen Abständen mehrere Fälle von Exhibitionismus gemeldet worden. Hierzu sagt die Polizei auf Nachfrage: „Das Verfahren wird bei der Staatsanwaltschaft Köln geführt. Die Ermittlungen dauern an.“
Tipps der Polizei
Im Akutfall: Wenn ein Kind von einem solchen Vorfall berichtet, Ruhe bewahren, dem Kind zuhören und versichern, dass es jetzt in Sicherheit ist. Das Kind loben, dass es sich direkt offenbart hat und keine Vorwürfe machen. Sofort den Notruf 110 der Polizei verständigen.
Zur Vorbeugung: Keine von außen sichtbaren Namen auf Schulranzen oder Kleidung – das Ansprechen mit dem Namen könnte zu einer falschen Vertraulichkeit führen. Kinder sollten, wenn möglich, gemeinsam mit anderen Kindern zur Schule gehen und wissen, wo sie unterwegs im Notfall Hilfe bekommen können (in Geschäften, Arztpraxen, Mehrfamilienhäusern, an denen man klingeln kann). Kindern beibringen, dass sie von einem Auto, das neben ihnen steht oder hält, immer Abstand halten sollen.
Das sollten Kinder wissen: Selbstvertrauen / Selbstbewusstsein ist der beste Schutz vor Übergriffen, die beim Ansprechen von Kindern als Gefahren gesehen werden. Dazu gehören folgende Botschaften:
- Dein Körper gehört dir! Wenn Berührungen für dich blöd oder unangenehm sind, dann darfst/musst du „nein“ sagen. Das gilt auch im Familien- und Bekanntenkreis.
- Du darfst auch Erwachsenen gegenüber „nein“ sagen - du darfst weggehen, wenn dich eine fremde Person anspricht. Du musst nicht mit (fremden) Erwachsenen reden, wenn du das nicht möchtest. Erwachsene sollen andere Erwachsene nach dem Weg fragen, keine Kinder. Es ist nicht unhöflich, einfach weiterzugehen und den Erwachsenen zu ignorieren.
- Du darfst dich wehren, wenn dir jemand schlechte Gefühle macht. Ein Geheimnis, das dir aufgezwungen wird, welches dir aber Bauchschmerzen verursacht, das darfst du weitersagen! Das ist kein Petzen.
Die Polizei Köln bietet auf ihrer Webseite Präventionstipps zum „Ansprechen von Kindern“ an:
https://koeln.polizei.nrw/sexualisierte-gewaltsexueller-missbrauch