Wo sich die Hitze in der Stadt stautNeue Analyse zum Klimawandel in Leverkusen

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Häuser in der Neuen Bahnstadt Opladen: Das Areal heizt sich im Sommer stark auf, im Fachjargon wird von einer „sehr ungünstigen thermischen Situation“ gesprochen.

Häuser in der Neuen Bahnstadt Opladen: Das Areal heizt sich im Sommer stark auf, im Fachjargon wird von einer „sehr ungünstigen thermischen Situation“ gesprochen.

  • Das Landesamt für Naturschutz hatte eine Karte herausgegeben, die zeigt, an welchen Orten in Leverkusen die Menschen besonders unter Hitze leiden werden.
  • Jetzt wurde die Karte aktualisiert und mit neuen Daten verknüpft.
  • Was kam dabei heraus?

Leverkusen – Dass die Sommer nicht nur gefühlt heißer werden, das spüren die Menschen – die Wissenschaftler können den Temperaturanstieg messen.

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) hat eine Klima-Analysekarte herausgegeben, aus der die Hitzebelastung recht genau für jede Gegend in NRW, für jede Siedlung und sogar fast straßengenau abzulesen ist (wir berichteten). Grundlage ist eine Computersimulation, die auf geologischen Daten und Messungen beruht.

Köln ist Spitzenreiter

Diese Karte haben die Fachleute im Ministerium jetzt mit so genannten Zensusdaten verknüpft. Mit denen lässt sich feststellen, wie viele Menschen in Hitze-Problemgegenden leben. Problematisch wird es zum Beispiel, wenn in einer Gegend oder Siedlung die Temperatur im Hochsommer nachts nicht so weit fällt, dass sie abhängig von der Windstärke und Luftfeuchtigkeit von Menschen noch als erträglich wahrgenommen wird.

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  • Spitzenreiter im ganzen Land ist Köln, dort sind nach den Erkenntnissen der Forscher 80,9 Prozent aller Einwohner von einer sehr ungünstigen oder ungünstigen thermischen Situation betroffen, sprich: Eigentlich ist es dort schon zu heiß.
  • Leverkusen steht wegen seiner großen ländlichen und wegen einiger noch unbebauter Bereiche etwas besser da: Über das gesamte Stadtgebiet sind 58 Prozent aller Leverkusener von übermäßiger Hitze betroffen. 3826 Einwohner leben sogar in Gegenden, denen das zweifelhafte Prädikat „sehr ungünstige thermische Situation“ bescheinigt wird. Meist sind das urbane Siedlungen: ganze Karrees in Bürrig und Wiesdorf. Große Teile der Neuen Bahnstadt, unter anderem die neue Mathematiker-Siedlung am alten Wasserturm, gehören auch dazu.
  • 30 Prozent der 27 346 Leichlinger sind starker Hitze ausgesetzt. Allerdings müssen mit 77 Personen vergleichsweise wenige Bürger in Ecken wohnen, für die eine „sehr ungünstige thermische Situation“ festgestellt wurde. Die Gegend um Hochstraße und Unterschmitte und die Moltkestraße im Bereich des Gewerbegebiets gehören dazu.
  • In unserer Region fällt einzig Burscheid auf, weil dort nach den Berechnungen des Landes keiner der 17 540 Einwohner unter zu viel Hitzestress leiden muss. In der bergischen Stadt könnte lediglich im Bereich der Hauptstraße in der direkten Innenstadt in den nächsten Jahren die jetzt noch als „weniger günstig“ bezeichnete Hitzelage in „ungünstig“ kippen. Ob das so passiert, hängt sowohl von der Klimaentwicklung als auch von der Stadtentwicklung ab. Ungünstig wäre es, wenn intakte Kaltluft-Schneisen verbaut würden.
  • Dass in Burscheid eher damit zu rechnen ist, Frostbeulen zu bekommen, als Schweißausbrüche zu erleiden, wie es in den Städten weiter unten in Richtung Rhein geschieht, wussten die Menschen schon immer: Die Lindenstadt trägt nicht umsonst den Spitznamen Sibirien.

http://www.klimaanpassung-karte.nrw.de

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