150 Jahre Geschäft in RünderothSpielzeugladen Dörseln fing als Schlosserei an
Ründeroth – Vor 150 Jahren tat sich in Ründeroth einiges. Die katholische Kirche an der Hauptstraße näherte sich ihrer Vollendung. Und gegenüber eröffnete Wilhelm Dörseln in Hausnummer 19 eine Schlosserei – nicht ahnend, dass er damit den Grundstein für ein Geschäft legte, das sein Sohn Rudolf, sein Enkel Karl und sein Urenkel Dieter 150 Jahre lang betreiben würden.
Am heutigen Freitag feiert das Geschäft Dieter Dörseln den 150. Geburtstag mit allen Kunden: Es gibt zehn Prozent Rabatt auf Spielzeug und Modellbahnartikel und 20 Prozent auf Geschenkartikel.
Das ist die Bandbreite, die das Geschäft, das immer noch unter der Anschrift Hauptstraße 19 firmiert, heute bietet. „Angefangen hat mein Urgroßvater Wilhelm mit der Schlosserei, aber die hat er schon bald um einen Verkaufsraum erweitert“, sagt Dieter Dörseln. Der 74-Jährige betreibt das Geschäft heute in vierter Generation, zusammen mit seiner Frau Marita (72).
Geschenkartikel und Modelleisenbahnen
Im Prinzip ist das Geschäft heute dreigeteilt: Auf der einen Seite dominiert das Thema Modelleisenbahn. Dieter Dörseln hat sich einen Ruf insbesondere als Spezialist für alle Fragen rund um Märklin-Modelleisenbahnen erarbeitet. „Ich habe das Hobby Modelleisenbahn von meinem Vater übernommen“, sagt Dörseln, dessen Kundschaft nicht nur aus dem Oberbergischen kommt, sondern auch schon mal aus Köln, Wuppertal, dem Siegener Raum – oder noch weitere Anfahrten in Kauf nimmt. „Dreiviertel der Kunden sind im Rentenalter“, sagt Dörseln, der momentan insbesondere mit Fragen rund um die Digitalisierung von Modelleisenbahn-Systemen konfrontiert wird.
Notfalls kann er im Keller vorführen, was die Kundschaft sehen möchte. Dort steht eine 20-Quadratmeter-Modellbahn-Landschaft.
Auf der anderen Seite ist das Geschäft ein Geschenkartikelladen. „Das ist mein Reich“ , erklärt Marita Dörseln und zeigt auf die schönen Dekoartikel, die zum Teil schon weihnachtlich e Atmosphäre verbreiten. Geschenkartikel, Tischwäsche oder Kissen: „Das ist mein Hobby“, sagt die 72-Jährige, die sich gern auf Fachmessen umsieht. Gelernt hat die gebürtige Reichshoferin Arzthelferin. Aber dann, Mitte der 1960er Jahre, fiel die Entscheidung, zusammen mit ihrem Mann in das Geschäft einzusteigen.
Das zu diesem Zeitpunkt auf Eisenwaren und Elektroartikel spezialisierte Geschäft – Dieter Dörseln ist von Haus aus wie sein Vater Elektrikermeister – stellten die beiden auf das heutige Programm um. Dazu gehören, sozusagen als dritte Abteilung, die Spielwaren.
Wie es weitergeht mit dem Geschäft im herzen von Ründeroth steht in den Sternen. Die Kinder des Ehepaares haben sich beruflich andersweitig orientiert. „Wenn es gesundheitlich geht“, sagt Dieter Dörseln, „ möchten wir das Geschäft gerne noch ein paar Jährchen weiterführen.“