Auf der Fahrradtrasse in Bergneustadt haben Beamtinnen Radfahrer mit Infos zu Schutzhelmen versorgt.
KontrollePolizei gibt Radfahrern in Bergneustadt Tipps

Die Beamtinnen der Verkehrsunfallprävention klärten die Radfahrer über Risiken im Verkehr auf.
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Torsten Meier ist mit seinem Fahrrad von Bergneustadt kommend in Richtung Gummersbach-Derschlag unterwegs. Bei Wind und Wetter bestreitet er seinen Weg zur Arbeit mit dem Rad. „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“, sagt er. Polizeihauptkommissarin Ina Beyenburg nutzt den Moment und fragt, ob er denn einen Rucksacküberzieher habe, der sein Hab und Gut bei schlechtem Wetter schützt – und gleichzeitig für mehr Sichtbarkeit sorgt. „Ich hatte mal einen, der ist mir aber leider abhandengekommen“, bedauert Meier.
Das Angebot, einen neuen mitzunehmen, nimmt der Bergneustädter dankend an. Beyenburg und ihre Kolleginnen, Hauptkommissarin Michaela Barz und Oberkommissarin Lisa Gademann von der Verkehrsunfallprävention, haben sich am Mittwoch mit einem Informationsstand in Bergneustadt hinter dem Bowlingcenter positioniert, „Gemeinsam auf der Trasse – aber sicher!“, das ist ihr Thema. Mit Material und kleinen Geschenken werben die Beamtinnen für mehr Rücksicht auf der Fahrradtrasse – und sprechen mit Radfahrerinnen und Radfahrern über die Sicherheit. Und sie geben Tipps, wie die Sichtbarkeit im Straßenverkehr verbessert werden kann, etwa durch Reflektoren, Sicherheitswesten oder Rucksack- und Helmüberzieher in neongelber Farbe.
Ohne Helm aber mit Kopfhörer unterwegs
Das wichtigste Utensil aber bleibt der Helm: Nicht selten seien Radfahrer ohne Kopfschutz, aber mit Kopfhörern unterwegs, wissen die Beamtinnen. Letztere seien auch nicht verboten, sagt Barz, doch die Umgebung müsse wahrgenommen werden. Zu wissen, ob und wie ein Fahrradhelm richtig sitzt, sei wichtig. „Wir haben zur Verdeutlichung, was ein Helm im Falle eines Unfalls bewirken kann, Anschauungsobjekte mitgebracht“, schildert Barz und zeigt den ramponierten Helm eines elfjährigen Mädchens, das vor einigen Jahren beim Überqueren eines Zebrastreifens in Nümbrecht von einem Auto angefahren wurde. Ohne Helm hätte das Kind den Unfall vermutlich nicht überlebt. Argumente, dass der Helm nicht schick aussehe oder die Frisur darunter leide, hört Barz häufiger: „Ich sage dann immer, dass die Haare nach einem Unfall mit Kopfverletzung als erstes abrasiert werden. Dann ist es vorbei mit der tollen Frisur.“
Wichtig sei zu bedenken, dass auch Helme ein Verfallsdatum haben. „In der Regel sollten sie nach sechs bis acht Jahre ausgetauscht werden. Sind sie viel UV-Licht ausgesetzt oder werden nicht geschützt gelagert, ist ein Wechsel auch schon nach fünf Jahren sinnvoll, weil das Material dann einfach hin sein kann“, rät die Hauptkommissarin. Problematisch sei es auch, wenn der Helm mal zu Boden fällt. „Dann können Haarrisse entstehen: Die sind zwar kaum sichtbar, beeinträchtigen aber die Schutzfunktion.“ Für die in Bergneustadt gestoppten Radfahrer, die sich spontan für einen Helm entscheiden oder den alten umtauschen wollen, hat die Verkehrswacht Helme zum Kauf parat.
Neben Gummersbach sind die Beamtinnen mit der Präventionsaktion auch in Bergischborn, Hückeswagen und Burscheid im Einsatz. Die meisten Leute, so haben es die Polizistinnen erfahren, würden positiv auf die Aktion reagieren und die Tipps dankend annehmen.