Das Bergneustädter Freibad, das tags zuvor wegen Chlorgasalarms hatte evakuiert werden müssen, ist seit Samstagmittag wieder geöffnet.
Nach EvakuierungFreibad Bergneustadt ist wieder geöffnet

Ein Jugendlicher springt am Tag nach der Evakuierung im wiedereröffneten Bergneustädter Freibad ins Becken.
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„Die Anlage läuft wieder einwandfrei“, freute sich Stephan Büser, Vorsitzender des Fördervereins Freibad Bergneustadt, am Samstagnachmittag am Rande des Schwimmbeckens. Am Tag zuvor hatte es einen Chlorgasalarm gegeben, bei dem sämtliche Badegäste aus dem Bad hatten evakuiert werden müssen.
Nach mehrfacher Inspektion der Chlorierungsanlage durch eine Ibbenbürer Fachfirma konnte das Bad am Samstagmittag wieder geöffnet werden. Schon gegen 14 Uhr waren rund 200 Badegäste eingetroffen, um sich im Wasser abzukühlen. Eine Besucherin mit zwei kleinen Kindern schilderte: „Dass das Freibad wieder offen ist, ging sofort durch die sozialen Medien und da sind wir gleich losgefahren.“
Ursache war wohl defektes Bauteil
Bei der Reparatur der Anlage am Samstagvormittag war ein Defekt an einem Bauteil festgestellt und dieses sogleich ausgetauscht worden. Es sei nur eine geringe Menge Chlorgas ausgetreten, die gerade über der Alarmschwelle der Warnanlage gelegen habe. Zudem sei das ausgetretene Gas sofort durch die Sprinkleranlage neutralisiert worden. Büser zeigt auf den Chlorgasraum und den separaten Container mit den Vorratsflaschen und erklärt: „Beide sind mit einer Sprinkleranlage ausgestattet.“
Trotz aller Aufregung war der Vorsitzende froh, dass alles so glimpflich abgelaufen war. Er berichtete von einem Jugendlichen, der zunächst vorsorglich vom Rettungsdienst ins Krankenhaus transportiert worden war, noch am gleichen Abend aber beschwerdefrei wieder ins Schwimmbad kam, um seine Sachen aus der Umkleide zu holen.
Aktionen griffen ineinander
Minutiös erinnert sich Büser an das Geschehen am Freitagnachmittag. Sofort nach dem optischen und akustischen Alarm der Chlorgaswarnanlage seien zwei Rettungsschwimmer ins Becken gesprungen und hätten die Badegäste aus dem Wasser geholt. Parallel dazu sei der Notruf getätigt worden und das hintere Tor als Zugang für die Rettungskräfte geöffnet worden.
„Die Rettungskette hat einfach hundertprozentig funktioniert“, berichtet der Vorsitzende. Er schildert, dass das gesamte Team zu Beginn jeder Badesaison erneut geschult werde, um auf die unterschiedlichsten Notsituationen vorbereitet zu sein: „Aber in der Wirklichkeit sieht alles immer noch ein bisschen anders aus.“
Er ist seinem Team dankbar für das optimale Ineinandergreifen der einzelnen Aktionen, aber auch einem Busfahrer, der neben dem Bad geparkt hatte und sein klimatisiertes Fahrzeug sofort als Unterbringungsmöglichkeit für die Evakuierten zur Verfügung gestellt hatte: „Es ist einfach toll zu sehen, wie die Menschen in Notsituationen zusammenhalten.“