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HofberichterstatterinBettina de Cosnacs Kinderbuch spielt auf Schloss Ehreshoven in Engelskirchen

Lesezeit 3 Minuten
Bettina de Cosnac vor dem Schloss Ehreshoven in Engelskirchen.

Grenzgängerin: Nun, da Bettina de Cosnac ihr Kinderbuch veröffentlicht hat, arbeitet sie an einem Beitrag über die monegassische Fürstenfamilie.

Im Engelskirchener Schloss Ehreshoven spielt das Kinderbuch „Die Zwei von Schloss Ehrenherz“, das Bettina de Cosnac geschrieben hat.

In Filzschluffen übers Schlossparket sausen, grünen Tee bei einer Stiftsdame schlürfen und eine erfolgreiche Kaninchenzucht ins Leben rufen, die sogar Bürgermeister Karro begeistert: Der Alltag der Kinder Otto König und Ottilia von Ehre zu Ehre ist alles andere als langweilig. Ihre Erlebnisse finden sich in dem Buch „Die Zwei von Schloss Ehrenherz“, geschrieben und herausgegeben von der Autorin und Journalistin Bettina de Cosnac (erhältlich nach Anfrage unter schlossehrenherz@gmail.com).

Illustriert hat sie es gemeinsam mit der Designerin Caroline Baumhauser. Und die Zeichnungen lassen den Ort der Handlung schnell erkennen: Deutlich zu sehen sind die Umrisse von Schloss Ehreshoven in der Gemeinde Engelskirchen.

Auch Literaturwissenschaftlerin de Cosnac wohnt im Schloss

Wie ihre Figuren aus dem Kinderbuch wohnt auch die promovierte Sprach- und Literaturwissenschaftlerin Bettina de Cosnac in Ehreshoven: Vor drei Jahren zog sie mit ihrem aus einer französischen Adelsfamilie stammendem Ehemann Anne-Pierre de Cosnac in die Vorburg von Schloss Ehreshoven.

„Die Geschichten um Otto und Ottilia waren schon länger in meinem Kopf, während der Pandemie flossen sie dann hier aufs Papier“, sagt die gebürtige Berlinerin. Es ist eine heile Welt wie die der Kinder in Astrid Lindgrens Bullerbü, in der jungen Ehrenherz-Figuren leben. Das soll auch in den geplanten Fortsetzungen so bleiben, sagt die Autorin: „Denn ich finde, die Probleme von Erwachsenen haben in Büchern für Kinder nichts zu suchen.“

Die Geschichten um Otto und Ottilia waren schon länger in meinem Kopf, während der Pandemie flossen sie dann hier aufs Papier.
Bettina de Cosnac

Sie selbst fühle sich an ihrem Wohnort im Schloss pudelwohl: „Die Menschen sind offen und hilfsbereit, und weil ich gerne schwimme, freue ich mich über die Badebucht am Aggerstrand.“ Ihr zweites Zuhause ist das Haus der Familie im Umland von Paris: „In Frankreich gefällt mir die Leichtigkeit des Seins. Als Grenzgängerin wechsele ich gerne zwischen den Orten.“

Die 63-Jährige hat einst bereits im Studium die Grenze zwischen Frankreich und Deutschland überschritten: In den 80er-Jahren studierte sie an den Universitäten von Berlin und Tours und schrieb ihre Dissertation über „Das Café-théâtre als kulturelles Zeitdokument.“ Schreiben sei ihr bis heute ein großes Bedürfnis, sagt Bettina de Cosnac.

Bücher über Gärten, Parfum und Fürstenfamilien

„Ich kann eher drei Tage nichts essen, als drei Tage lang nicht schreiben.“ Texte gingen ihr mit Freude und leicht von der Hand. In deutscher und französischer Sprache entstanden dabei Theaterstücke, Gedichte und Kurzgeschichten und vor allem viele Bücher. Bettina de Cosnac schrieb unter anderem über Gärten und Schlösser, über die Rolle der Frau in der Welt der Parfums sowie Biografien der Fürstenfamilie von Monaco und der Bonner Unternehmer-Familie Riegel.


Schreibkurs

  • Das eigene Leben ist ein Roman: Bettina de Cosnac leitet Interessierte jetzt in Ründeroth beim Volkshochschulkurs „Autobiografisches Schreiben“ an. Hemmschwellen und vermeintlichen Druck beim Schreiben möchte sie mit den Teilnehmenden abbauen. „Es müssen ja nicht gleich Romane sein, es können Schnipsel werden, die sich wie ein Mosaik zu einer Lebensfreske fügen“, sagt sie. Und sie ist sich sicher: „Jeder Mensch kann der Schriftsteller werden, der er sein möchte.“
  • Der VHS-Kurs startet am Freitag, 24. März, um 17 Uhr im Alten Rathaus in Ründeroth und hat noch einige Plätze frei. Infos gibt es unter info@vhs-oberberg.de.

Als freiberufliche Journalistin arbeitet sie zudem für verschiedene Printmedien und Fernsehsender in Deutschland und Frankreich. Und sie ist Gründerin und Herausgeberin des Online-Magazins „Monumentum Nostrum“, das sich der Denkmalpflege in Deutschland und Frankreich widmet.

Derzeit arbeitet sie, auch mit Recherchen und Interviews vor Ort in Monaco, an einem Beitrag über die monegassische Fürstenfamilie für eine Publikation der University Harvard über „Frauen bei Hof“. Man hat den Eindruck: Dieses Autorinnenleben ist fast so spannend wie die Abenteuer von Otto und Ottilie auf Schloss Ehrenherz.

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