ErweiterungsbauEngel-Museum soll Außenstelle des Standesamtes Engelskirchen werden

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Eine Grafik vom geplanten Anbau ans Engel-Museum in Engelskirchen.

So soll’s mal aussehen: Mit flachem Dach fügt sich der Anbau unaufdringlich ins vorhandene Gebäudeensemble ein. Bisher war das Museum nur in der denkmalgeschützten alten Schlosserei der Firma Ermen & Engels (links im Bild) untergebracht.

Jetzt geht alles ganz schnell: Das Engel-Museum in Engelskirchen bekommt einen Mehrzweck-Anbau. In acht Wochen soll Richtfest gefeiert werden.

Da hat sich der Engel-Verein allerhand vorgenommen: Bereits im November soll der Anbau für das Engel-Museum fertig sein, Richtfest soll in etwa zwei Monaten gefeiert werden. Dabei wird heute erst die Bodenplatte gegossen. Von ersten Überlegungen, wie die Museumsfläche vergrößert werden könnte, bis zur symbolischen Grundsteinlegung für den Anbau seien einige Jahre vergangen, erklärte Ralf Rother, Vorsitzender des Engel-Vereins. Dieser trägt der das Museum. Jetzt muss alles ganz schnell gehen.

Am Montag skizzierte Rother am Rande der Baustelle, was der Verein mit dem Anbau, der die Museumsfläche um 170 Quadratmeter auf dann insgesamt fast 400 Quadratmeter vergrößert, vorhat: Denn es soll nicht nur die Fläche für die permanent wachsende Engel-Sammlung vergrößert werden. Auch für die Inventarisierung des Museumsbestands soll es künftig einen eigenen Raum geben.

Die Zeitkapsel hat 10.000 Jahre Garantie.
Lukas Schlichtebrede, Engel-Verein

Auch schön: Zurzeit stimmt sich der Engel-Verein mit der benachbarten Gemeindeverwaltung darüber ab, wie und wann das Engel-Museum (zurzeit sind dort rund 2000 Exponate ausgestellt) auch als Außenstelle des Standesamtes dienen kann. Wenn’s so weit ist, könne man dort auch gleich mit hauseigenem Engelsecco oder Engelwein auf die Vermählung anstoßen, blickte Rother, der auch Architekt des Anbaus ist, schon mal in die Zukunft. Platz im Anbau soll aber auch für einen Veranstaltungs- und für einen kleinen Seminarraum sein, beide sollen als außerschulischer Lernort dienen.

Etwa zwei Drittel der Kosten für den außerschulischen Lernort, rund 240.000 Euro, kommen als Förderung aus   Mitteln des EU-Förderprogramms Leader. Von diesem Lernort sollen sich künftig schwerpunktmäßig Kinder und Jugendliche, Leistungskurse, Uni-Seminare oder kirchliche Gruppen aller Konfessionen angesprochen fühlen. „Alle werden dort ihres Alters und ihres Intellekts gerechte Bildungsangebote finden oder einfach Raum für die Forschung angeboten bekommen“, heißt es in einer Information der Leader-Region Oberberg.

Gruppenfoto vom symbolischen ersten Spatenstich des Anbaus.

Mit der Zeitkapsel, die später bereits versenkt wurde: Clemens von Boeselager (v.l.), Lukas Schlichtebrede, Irene Klünenberg (alle Engel-Verein), Bürgermeister Dr. Gero Karthaus sowie 2. Vereinsvorsitzender Friedhelm Miebach und Vorsitzender Ralf Rother.

Das zusätzliche Platzangebot will der Engel-Verein auch nutzen, um sein Angebot an Veranstaltungen und Vorträgen auszubauen. Eine weitere Förderung in Höhe von 100.000 Euro kommt von der NRW-Stiftung, die die Herstellung der Barrierefreiheit finanziell unterstützt.

„Das Projekt ist überhaupt nur mit der Förderung zu realisieren“, sagte Ralf Rother, der Gesamtkosten von knapp 650.000 Euro nannte und auf die Zins-Entwicklung sowie gestiegene Baustoffkosten verwies. Die Leader-Finanzierung habe allerdings „einen Haken“, so Rother – und das ist der Zeitdruck, unter dem jetzt gebaut wird. Denn gemäß der Förderrichtlinie muss das Projekt im kommenden November fertig sein.

Bereits versenkt worden ist die Zeitkapsel mit Urkunde, Euro-Münzen, einer gedruckten Grafik des geplanten Anbaus, einiger Engel-Pins und einer Lokalzeitung vom 25. Juni. „Die Zeitkapsel hat 10 000 Jahre Garantie“, sagte Lukas Schlichtebrede vom Engel-Verein augenzwinkernd.

Engelskirchens Bürgermeister Dr. Gero Karthaus sagte, am Rathaus entstehe ein Ensemble, das es in dieser Form in Oberberg kaum ein zweites Mal gebe – „unsere Museumsmeile mit Engel-Museum, Denkmalpfad, Industriemuseum und Stromwerkstatt, ein kultureller und infrastruktureller Schwerpunkt im Bergischen“. Karthaus lobte den Engel-Verein dafür, dass dieser „seine Ideen seit Jahren konsequent verfolgt hat und in der Lage ist, diese auch umzusetzen“. Die Geschwindigkeit zeuge von der „Power“ , die dahinter stecke. „Ohne Ralf Rother als Motor würde das so nicht gehen“, ergänzte Karthaus.

Ein Stück des Engelgartens bleibt übrigens erhalten – beschattet vom Ahorn, der die bisherigen Arbeiten in seinem Umfeld gut überstanden hat.

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