Was für sie ihr größter Gewinn ist, das ist für Ruth Eßer-Kardes sofort klar: Es ist ihr Mann Manfred, der seit 23 Jahren ihr Leben bereichert.
Größter GewinnManfred Kardes aus Engelskirchen hat ein Herz für Hühner und seine Familie

Manfred Kardes wird zuhause „Hühnerbaron“ genannt. Seine fürsorgliche Art zeigt sich aber nicht nur bei der Tierpflege.
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Für Ruth Eßer-Kardes ist ihr Mann Manfred „ihr größter Gewinn“. Da er ein liebevoller Ehemann sei – und ein echter Tüftler, erzählt sie. „Er bereichert mein Leben seit 23 Jahren und ich liebe seine fürsorgliche Art, seine Gelassenheit und seine Fähigkeit, sich in Projekte reinzudenken und sie umzusetzen.“ Engagiert für die Familie und mit einem großen Herz für Tiere – das sei ihr Mann. Einen Hausumbau hat Ehemann Manfred, Manni genannt, gestemmt und ein verwildertes Nachbargrundstück in einen bunten Gemüse- und Blumengarten verwandelt.
Aber da ist noch mehr: In den spanischen Pyrenäen hat er sich ein Wildschweinabwehrsystem einfallen lassen und gebaut. Die Familie macht im Herbst dort traditionell Urlaub, und das stets im gleichen Haus. „Bei der Ankunft hatten Wildschweine den Garten umgegraben“, erinnert sich Manni Kardes. Kurzerhand baute er entlang des Zaunes ein „Bierdosen-Glockenspiel“ auf – das sich sehr effektiv zeigte und die Tiere fernhielt.
Zu Hause wird Manfred Kardes liebevoll „Hühnerbaron“ genannt
Zu Hause nennt ihn die Familie heute liebevoll „Hühnerbaron“. Vor drei Jahren zogen vier Hühner bei Familie Kardes ein. Die werden von Manni Kardes gehegt und gepflegt. „Wir hatten alles genau recherchiert – zur Tierhaltung, zu den Rassen“, erzählt das Ehepaar. Im August 2022 schritt Manni zur Tat. „Tagelang hat er gezimmert, gesägt, einbetoniert, Draht gespannt, gekalkt“, berichtet seine Frau. Aus einem ehemaligen Schuppen entstand so einen fuchssicherer Stall. Daran baute Kardes einen Tunnel als Verbindung zu einem mobilen Außengehege. „Er hat es super hinbekommen“, sagt seine Frau stolz.
„Sie sagt immer, das ist ein richtiger Luxusstall“, verrät Manni Kardes. Nachdem das Zuhause fürs Federvieh stand, fuhr er zum Vieh- und Geflügelmarkt in Waldbröl und kam mit vier Hennen im Gepäckzurück. Vier „Anfängerhühner“ – zwei Blausperber- und zwei Maransjunghennen – zogen bei ihnen ein. „Es war spannend zu verfolgen, wie sich die Tiere nach und nach bei uns eingewöhnten“, erinnert sich Ruth Eßer-Kardes.
Engelskirchen: Die Hühner sind längst zu Familienmitgliedern geworden
Die Hühner seien mittlerweile zu Familienmitgliedern geworden, sagt das Paar. „Das Federvieh tut Leib und Seele gut, es erdet und beruhigt. Wir lieben es, dazusitzen und ihnen zuzuschauen“, sagt Ruth Eßer-Kardes. „Hühner sind toll und wir können die Haltung jedem empfehlen. So viel Arbeit ist es auch nicht“, ergänzt Manni Kardes.
Das Hühnerprojekt würde dennoch nicht funktionieren, wenn ihr Mann nicht 24 Stunden sieben Tage die Woche für das tierische Quartett da wäre, sagt Ruth Eßer-Kardes. Die Tiere würden das spüren, regelrecht an ihm hängen. „Sie rennen meinem Mann hinterher, sobald er zum Stall kommt. Und sie sehen ihm bei der Gartenarbeit zu“, berichtet Ehefrau Ruth. „Manchmal folgen mir die Vögel sogar bis in die Küche“, ergänzt ihr Mann. „Die Hühner wissen auch genau, dass ich in der Garage die Leckerli aufbewahre“, erzählt er.
Um seine Hühnerdamen zu beschützen, wäre Manni Kardes kürzlich sogar fast vom Garagendach gesprungen – um einen Fuchs zu verscheuchen, der schon eines der Hühner am Federkleid hatte. „Ich konnte den Fuchs dann aber vertreiben, indem ich einen Eimer runterwarf – das laute Geräusch schreckte ihn auf. Das Huhn war gerettet.“ Seitdem, gibt Manni Kardes zu, gebe er allerdings noch mehr Acht auf das Hühnerquartett.
„Als mein Mann mir von dem Vorfall erzählte, da ist mir einmal mehr klar geworden, dass ich mit ihm wirklich den größten Gewinn habe“, bekräftigt Ruth Eßer-Kardes.
Unser Sommerwettbewerb zum Thema „Mein größter Gewinn“
Mit der Volksbank Oberberg haben wir Sie bei unserem Sommerwettbewerb 2025 nach ihrem ganz persönlichen Gewinn gefragt. Unsere Redaktion hat 20 Teilnehmer ausgewählt, deren Geschichte wir in der Zeitung erzählen. Nach den Sommerferien bestimmt eine Jury, welche Teilnehmer es auf die drei vorderen Plätze schaffen und welche auf die Ränge vier bis 20. Im Oktober werden die Finalisten im Forum der Volksbank Wiehl geehrt. (r)