Ein Werbezettel von UGG klebte an der hölzernen Tür des Ehepaars. Als sie ihn abmachten, fehlte ein gutes Stück des dunkelbraunen Lacks.
Klebrige WerbungEngelskirchener Ehepaar ärgert sich über das Breitbandunternehmen UGG

Dieser Werbebrief klebte an der Haustür. Als Heinz Miebach ihn entfernte, war der Lack ab.
Copyright: Dennis Börsch
„Wollen wir mal reden?“, fragt die Werbepost des Breitbandunternehmens „Unsere Grüne Glasfaser“ (UGG), die eines Tages an der Haustür von Helma und Heinz Miebach in Engelskirchen klebt. Und tatsächlich hat Heinz Miebach nun Redebedarf mit UGG: Kaum ist der Klebezettel von der hölzernen Tür geratscht, fehlt prompt auch ein gutes Stück des dunkelbraunen Lacks. Der Kleber ist offenbar stark, zu stark. „Die Tür haben wir erst im vergangenen Jahr aufbereitet und neugestrichen“, sagt der 85-Jährige.
Passiert ist dieses Malheur am 27. August, seither wartet das Engelskirchener Ehepaar darauf, dass sich UGG um den Schaden kümmert. „Ich habe mehrere E-Mails geschrieben, aber darauf immer nur Standardantworten mit vorgefertigten Textbausteinen bekommen“, berichtet Miebach. „Es hieß immer, man habe den Fall der zuständigen Fachstelle gemeldet. Aber ein Anruf kam nicht.“ Auch telefonische Kontaktaufnahmen seinerseits seien schlichtweg versandet, so Miebach.
Glasfaserausbau: UGG reagierte erst sehr spät auf die Beschwerde
Erst am vergangenen Donnerstag hat sich das Kommunikationsunternehmen aus dem bayerischen Ismaning dann doch gemeldet und das Paar aufgefordert, einen Kostenvoranschlag für die Reparatur einzureichen – nachdem diese Zeitung bei UGG nachgefragt hat, ob dies eine übliche Werbemethode ist. In der Nachricht heißt es, die Adresse der Miebachs sei im Ausbauprogramm für Engelskirchen gelistet, das Paar könne über die UGG und einen Kommunikationsanbieter seiner Wahl damit online gehen. „Es ist das erste Mal, dass ich von einem solchen Fall höre“, erklärt UGG-Sprecher Jens Lauser auf Anfrage.
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Tatsächlich aber ist der Redaktion ein zweiter Fall bekannt, bei dem hartnäckige Kleberreste des Flyers auf einem Briefkasten zurückgeblieben sein sollen. Er kenne das Vorgehen der örtlichen Marketingagentur nicht, räumt Lauser ein – immerhin sei sein Unternehmen bundesweit in etwa 450 Kommunen unterwegs, in Kürze kämen 80 weitere hinzu. Möglich sei, dass UGG gezielt Haushalte adressiere in Kommunen, in denen das Glasfasernetz nahezu fertiggestellt sei. „Und bevor wir weg sind, fragen wir noch mal nach, ob nicht doch ein Anschluss gewünscht wird.“ In Lindlar, Marienheide und Waldbröl ist die UGG mit dem Ausbau ebenfalls beauftragt.
Die Miebachs waren durchaus an einem UGG-Zugang interessiert. „Aber nicht mehr nach all dem, was sich die Firma hier geleistet hat“, ärgert sich Heinz Miebach. Jetzt warte er erst mal die Erstattung der Reparaturkosten ab. Notfalls werde ein Anwalt dabei helfen.

