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NeugliederungEngelskirchener feierten 50. Geburtstag der vereinigten Gemeinde

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Ein Kinderchor auf einer Bühne.

Auf der Bühne war es trocken: Der Schulchor der GGS Engelskirchen sang der Gemeinde ein Geburtstagsständchen.

Gemeinschaftsgefühl auch im Regen: Der Familientag war Höhepunkt der dreitägigen Feier zum 50-jährigen Bestehen der Gemeinde Engelskirchen.

Vor 50 Jahren wurden Engelskirchen und Ründeroth im Zuge der kommunalen Neugliederung zur Gemeinde Engelskirchen fusioniert. In einem dreitägigen Festprogramm hat die Gemeinde dieses Jubiläum rund ums Rathaus gefeiert, beginnend mit einer Party für alle Ehrenamtler am Freitag, bei der ein DJ für Musik sorgte.

Am Samstagabend wurde dann ein Open-Air-Konzert von der Band Wounded Knees eröffnet. Mit bekannten Rock- und Pop-Songs sorgte sie für Stimmung, bevor Tünnes Deluxe übernahmen und kölsches Lebensgefühl auf den Festplatz brachten. Bis nach Mitternacht wurde geschunkelt, die Zugabe „Tommi“ von Annenmaykantereit rundete den stimmungsvollen Abend ab.

Engelskirchener Vereine stellten sich vor

Beim abschließenden großen Familientag rund um das Rathaus kamen am Sonntag trotz des regnerischen Wetters Besucher aus dem gesamten Gemeindegebiet und darüber hinaus zusammen. Viele der fast 140 Engelskirchener Vereine nutzten das Jubiläum, um sich zu präsentieren und das Programm zu gestalten. Der Gemeinnützige Verein Bickenbach erinnerte mit einer kleinen Ausstellung an die Leppetalbahn. Der TSV Ründeroth hatte ein kleines Fußballfeld aufgebaut. In der Fahrzeughalle der Feuerwehr gab es Kaffee und Kuchen, während sich Kinder, mit einem Seil gesichert, darin ausprobierten, wie hoch sie einen Kistenturm stapeln können.

Gegenüber dem Engel-Museum sorgten die „Engelsbläser“ für musikalische Unterhaltung. Die 16 Mitglieder der Jazzband proben wöchentlich und spielen traditionellen Blues und Oldtime-Jazz. Großer Andrang herrschte am Stand der Evangelischen Gemeinde Ründeroth. „Die Kinder können hier Kerzen bemalen und mitnehmen“, sagte Familienreferentin Paula Laukamp. Das Bühnenprogramm wurde unter anderem von der Musikschule, der GGS Engelskirchen, der Tanzschule Kasel, dem Chor Wallefeld und den Turnerinnen des VfL Engelskirchen gestaltet.

Offene Türen im Rathaus Engelskirchen

Im Rathaus selbst konnten die Besucher Schutz vorm Regen suchen, die Fachbereiche hatten ihre Türen geöffnet und zeigten ihre Arbeit. Wer den Weg hinunter ins Archiv fand, bekam von Astrid Fiandaca nicht nur das älteste Dokument Engelskirchens, einen Vertrag von 1514 über die Wasserrechte an der Leppe, gezeigt, sondern auch einen Einblick ins Zwischen- und Altarchiv.

Ob Festschriften der Vereine, Ortsansichten, Feldpostbriefe oder Tagebücher, Totenzettel oder die Tageszeitung Bergische Wacht, hier sind unterschiedlichste Dokumente der Gemeinde und ihrer ehemaligen Bewohner sicher verwahrt. Besonders beliebt bei lokalen Historikern sind die alten Schulchroniken, in denen häufig neben den schulischen Geschehnissen auch Informationen zu Wetter, Unglücksfällen oder der Politik zu finden sind, berichtete Fiandaca.

Zwei Stockwerke darüber ist alles für eine Ratssitzung vorbereitet. Jan Hillebrand aus der IT-Abteilung erklärte die Technik, mit der die Sitzungen des Rates live auf Youtube ausgestrahlt werden. Eine Kamera ist zentral im Saal aufgebaut, sobald eines der Mikrofone der Ratsmitglieder aktiviert wird, dreht sich diese in Richtung des Sprechers. Die Anzahl der Zuschauer hänge sehr vom Thema ab, im Schnitt seien es 30 bis Live-Zuschauer.

Nebenan im Büro hat Bürgermeister Gero Karthaus den besten Blick auf das Bühnenprogramm im Hof. Wer selbst einmal am Bürgermeisterschreibtisch sitzen wollte, hatte am Familientag die Gelegenheit dazu. „Ich habe nicht aufgeräumt“, sagte Karthaus mit Blick auf den Schreibtisch, auf dem sich die Akten stapelten. Darunter auch Dokumente zu aktuellen Entwicklungen im Gemeindegebiet, von der Planung des Höhlenerlebniszentrums bis zum Baugebiet Buschhausen. Die Gemeinde entwickelt sich also auch 50 Jahre nach der Neugliederung kontinuierlich weiter.