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Grauwacke aus IndienAusschreibung für Steine auf Marktplatz Wipperfürth geändert

Lesezeit 3 Minuten

Die Grafik zeigt, wie der Marktplatz nach seiner Fertigstellung aussehen soll.

Wipperfürth – Die Grauwacke aus Indien für den Marktplatz ist nicht nur in den Medien und den Sozialen Netzwerken ein Thema, sondern auch in den Nachbarkommunen. Selbst beim Neujahrsempfang der CDU Lindlar war das ein Thema. Dort bedauerte man sehr, dass die heimische Grauwacke nicht zum Zuge gekommen sei, freute sich aber andererseits, dass die Grauwacke die Diskussion um die Erweiterung des Industriegebietes Klause aus den Schlagzeilen abgelöst hat.

Geänderte Werte für die Wasseraufnahme

Gegenüber der BLZ hatte Frank Peffekoven, Geschäftsführer des Lindlarer Grauwackebetriebes Quirrenbach erklärt, dass die Ausschreibung der Stadt nicht präzise gewesen sei. Vor allem der Passus, das die Seiten nicht fein bearbeitet sein dürften, hatte für Irritationen gesorgt. Wie sich jetzt herausgestellte, hatte die Stadt auf Hinweis der Grauwackebetriebe die Ausschreibung geändert. Und zwar einmal hinsichtlich der Wasserdurchlässigkeit.

Die Anforderungen in der Ausschreibung hätte Grauwacke-Steine aus Lindlar ausgeschlossen, so Peffekoven, lediglich Granit hätte die geforderten Eigenschaften erfüllen können. Da sei wohl im Vorfeld nicht genau genug recherchiert worden. Zum anderen wurde der Text im Hinblick auf die Bearbeitung der Steine geändert. Die Leistungsbeschreibung, dass die Steine an der Unterseite und den Seitenflächen nicht fein bearbeitet oder geschliffen sein dürften, sei zurückgenommen worden.

Stellungnahme der Stadtverwaltung

Bezüglich der Ausschreibung der Pflastersteine gab es aufgrund von Einwänden regionaler Lieferanten / Hersteller folgende Änderungen während des Vergabeverfahrens:

Technische Vorgaben

Der geforderte Wert kann durch die hiesigen (Grauwacke-) Steinbrüche nicht erreicht werden. Daraufhin wurde die Wasseraufnahme des Steins erhöht

Bearbeitung des Steins

Auch die Vorgabe „Pflastersteine dürfen an der Unterseite und den Seitenflächen nicht fein bearbeitet oder geschliffen sein“ ist aufgrund von Bedenken eines regionalen Lieferanten und der Lindlarer Steinbrüche aus dem Text herausgenommen worden, um möglichst vielen Herstellern die Möglichkeit zu geben, ihre Produkte anzubieten.

Unbenommen davon ist der Bieter verpflichtet, einen Stein mit technisch einwandfreier Beschaffenheit der Oberflächen an den Seiten und der Unterseite zu liefern und zu verbauen.

Im Gespräch mit der BLZ hatte die Stadt auf diese Punkt allerdings nicht hingewiesen, sondern nur die ursprünglichen Konditionen der Ausschreibung erwähnt. Auch bei den auf Anforderung zugesandten Ausschreibeunterlagen findet sich kein Hinweis auf die geänderten Modalitäten.

Dir Firma Boymann, die die Ausschreibung aufgrund des wirtschaftlichsten Angebotes gewonnen hatte, habe Grauwacke-Steine mit gebrochenen Kanten nicht angefragt, so Peffekoven. Eine Variante mit gebrochenen Kanten an den Quer- und gesägten an den Längsseiten hätte hinsichtlich der Festigkeit des Gesamtverbundes positive Auswirkungen. Er betonte , dass man preislich durchaus mit den indischen Steinen mithalten könnte. Experten aus de Natursteinbranche zweifelten der BLZ gegenüber an, dass aus Indien die Steine mit der geforderte gesägten und geflammten Oberfläche geliefert werden könnten. Dort sei ihnen keine Firma bekannt, die über die entsprechende Technik verfüge. Bislang seien nur gestrahlte Oberfläche geliefert worden. Das sei aber ein deutlicher Unterschied und in der Ausschreibung eindeutig so nicht vorgesehen.