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FirmenjubiläumGummersbacher Elektrofachgeschäft „f+h electronic“ besteht seit 50 Jahren

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50. Geburtstag feiert "f und h electronic" in Gummersbach-Niederseßmar. Hier im Bild Gründer Klaus Hachmann (links) und sein Sohn Roman.

Grund zum Feiern gab es bei f+h electronic in Gummersbach-Niederseßmar: Unter anderem feierten Gründer Klaus Hachmann (l.) und sein Sohn Roman den 50. Geburtstag des Unternehmens. 

Zuerst, Mitte der 1970er Jahre,  ging es überwiegend um Hifi-Anlagen fürs Wohnzimmer, heute geht's eher um den Einbau in Autos.

„Das Firmenjubiläum kam eigentlich recht plötzlich“, schilderte Roman Hachmann, Geschäftsführer von „f+h electronic“, am Freitag bei der Feier zum 50-jährigen Bestehen schmunzelnd. Der Hauptanteil der Aufträge sei der Einbau von HiFi-Anlagen in Fahrzeuge und ein Saisongeschäft, was im Sommer Hochkonjunktur habe: „Deshalb sind wir von dem Termin geradezu überrascht worden.“

Der Geschäftsführer schildert, dass die Servicequalität wesentlich dazu beigetragen habe, dass das Unternehmen 50 Jahre überdauern konnte: „Was zählt, ist eine ehrliche Beratungsleistung.“ Der Kunde müsse einen Mehrwert gegenüber dem Internetkauf haben. Genauso wichtig sei aber auch, auf dem aktuellsten Stand der Technik zu bleiben und dafür auch Messen und Fortbildungen zu besuchen: „So haben wir den Spagat zwischen Innovation und Tradition geschafft.“

Mit der CD kam ein neues Kerngeschäft

Das Unternehmen wurde vor 50 Jahren, am 15. August 1975, von Klaus Hachmann und K.-H. Frackenpohl gegründet – in einer Zeit, als die Schallplatte im Begriff war, das Tonband abzulösen. Damals standen besonders HiFi-Anlagen für das Wohnzimmer hoch im Kurs. Dazu kamen Zubehörteile wie etwa Kopfhörer. Mit dem Aufkommen der CD in den 80er Jahren begann die Firma, HiFi-Anlagen auch in Autos einzubauen. „Das ist mittlerweile das Kerngeschäft“, berichtet Roman Hachmann, Sohn des Inhabers und Firmengründers Klaus Hachmann.

Laufkundschaft haben wir praktisch überhaupt nicht mehr.
Roman Hachmann

Bereits seit 28 Jahren ist er im Unternehmen. Nach dem Abitur hat er eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann und später eine Weiterbildung zum Betriebswirt gemacht. Der Junior kennt die Entwicklung und bedauert das „Sterben des Einzelhandels“. Er erzählt: „Laufkundschaft haben wir praktisch überhaupt nicht mehr.“

Deshalb liegen auch Kleingeräte oder Zubehörteile nicht mehr in dem früheren Umfang in den Regalen des Geschäfts in der Gummersbacher Ortschaft Niederseßmar. Im Home-HiFi-Bereich finden sich Verstärker, große Lautsprecher, die an die moderne Wohnkultur angepasst sind, und jede Menge Plattenspieler: „Wir erleben derzeit ein Revival von analogen Tonträgern. In den vergangenen drei Jahren haben wir mehr Plattenspieler verkauft als in den zehn Jahren davor.“ Roman Hachmann zitiert seinen Vater, der ein großer Fan der schwarzen Scheiben sei: „Das Ohr ist analog, die Schallplatte ist analog – wozu braucht man dann den Umweg über das Digitale?“

Der 80-jährige Klaus Hachmann erinnert sich an die Gründungszeit in dem Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite am Dreieck in Niederseßmar, bevor die Firma 1980 in den aktuellen Standort umzog: „Ich habe das Haus immer Villa Caterpillar genannt – und schwupps, weg war sie.“ Mitte der 80er scheidet der Mitgründer Frackenpohl aus. Dankbar ist der Senior seiner Frau Birgit: „50 Jahre lang hat sie uns die Buchhaltung gemacht.“

Ein großer Teil des Ausstellungsraums ist der Car-HiFi gewidmet, das Steckenpferd von Roman Hachmann. „Auch bei hochwertigen Fahrzeugen sparen die Hersteller oft in diesem Bereich“, erklärt der Fachmann. Für einen wirklich guten Klang müssten auch hochwertige Komponenten eingebaut werden. Dafür werde mehr oder weniger das gesamte Interieur, einschließlich der Sitze, aus dem Auto entfernt, um eine entsprechende Installation vornehmen zu können.

Trend zum versteckten Einbau

Anders als früher, wo die Kundschaft gerne auffällige Geräte kaufte, habe sich inzwischen ein Trend zum versteckten Einbau vollzogen: „Anschließend sehen Sie wirklich nichts mehr.“ So kommen die Lautsprecher an die vorgesehenen Einbaupositionen, zusätzliche Verkabelung kommt hinter die Verkleidungen und der Verstärker sowie ein Soundprozessor hinter das Armaturenbrett: „Nach dem Ausmessen des Fahrzeuges passen wir das gesamte Klangspektrum an und können sogar eine Laufzeitkorrektur vornehmen, damit die Töne aus den vorderen und den hinteren Lautsprechern gleichzeitig beim Ohr ankommen.“