WasserwirtschaftAggerverband feiert in Oberberg sein 100-Jähriges

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100 Jahre Aggerverband - Feier Holsteins Mühle

Vorstand Dr. Uwe Moshage (l.) und Verbandsratsvorsitzender Ulrich Stücker (r.) mit langjährigen Weggefährten des Verbandes (v.r.): Peter Thome, Horst Jütte, Dr. Dieter Fuchs und Werner Becker-Blonigen.

Seit 100 Jahren kümmert sich der Aggerverband um die Wasserwirtschaft in der Region.

Sie war der Anlass für die Gründung des heutigen Aggerverbands vor 100 Jahren und ist für ihn bis heute eines der bedeutendsten Bauwerke im Oberbergischen Kreis. Ulrich Stücker, Verbandsratsvorsitzender des Aggerverbands, ließ bei der 100-Jahr-Feier des hiesigen Wasserwirtschaftsverbandes am Dienstagabend der Holstein-Mühle bei Nümbrecht natürlich auch die Chronik Revue passieren.

Unter den Gästen begrüßte er stellvertretend Landrat Jochen Hagt sowie die Waldbröler Bürgermeisterin Larissa Weber. Stücker betonte, dass sich die Region ohne den Aggerverband nicht so entwickelt hätte. Er gebe den Menschen Versorgungssicherheit und sei damit auch verantwortlich für deren Lebensqualität. Mit einem Blick in die Zukunft sagte er, dass der Aggerverband vor immer neuen Aufgaben stünde. So auch die, auf den Klimawandel reagieren zu müssen. Zugleich betonte Stücker, dass wasserwirtschaftliches Handeln und Denken nicht an den Gemeindegrenzen aufhören dürfe.

Aggerverband: Festredner wirbt in Oberberg für eine landesweite Wasserstrategie 

Die „Wasserstrategie des Landes NRW“ war Thema von Festredner Matthias Börger, Abteilungsleiter Wasserwirtschaft und Bodenschutz im NRW-Umweltministerium. Er warb für eine gemeinsame Wasserstrategie im Land, um bei den Themen Trinkwasser, Hochwasser und Starkregen „vor die Lage zu kommen“, wie es ausdrückte. Also nicht erst zu reagieren, wenn etwas passiert sei. Im kommenden Jahr will er mit den zuständigen Akteuren im Land die erforderlichen Eckpunktesammeln, um dann im Jahr 2025 eine entsprechende Strategie auf den Weg zu bringen.

Dr. Uwe Moshage, Vorstand des Aggerverbands, sagte, dass der Aggerverband ein wichtiger Bestandteil der Daseinsvorsorge in der Region sei. Nichtsdestotrotz stehe man vor großen Aufgaben. Welche Auswirkungen Hochwasser mit sich bringe, habe auch der Aggerverband im Juli 2021 erfahren.

Neben Hochwasser ist auch Trockenheit eine weitere Herausforderng

Neben Hochwasser und Starkregen sei Trockenheit eine weitere Herausforderung, der man sich stellen müsse. „Wir sehen uns als kompetenten Ansprechpartner für alle wasserwirtschaftlichen Fragen“, warb Moshage für den Aggerverband. Jüngstes Beispiel für eine die Zusammenarbeit mit einer Kommune sie die unlängst abgeschlossene integrale Stadtentwicklung in Wiehl.

Vor der eigentlichen Jubiläumsfeier hatte die Verbandsversammlung getagt. Thema dort waren steigende Kosten und daraus ein Plus bei den Gebühren für Frischwasser und Abwasser, das im kommenden Jahr auf die jeweiligen Versorger zukommen wird. Torsten Falk, ständiger Vertreter des Vorstandes, erläuterte der Versammlung im Detail, woran das liegt. Er bezifferte das Defizit im Wirtschaftsplan auf 3,8 Millionen Euro. Als Gründe dafür nannte er die gestiegenen Energiekosten (2,5 Millionen), ein Plus bei den Personalkosten durch aktuelle Tarifabschlüsse (2,1 Millionen) und ein Mehr bei den Zinsen in Höhe von 0,7 Millionen Euro.

Um das Minus auszugleichen, wird der Wasserpreis an die kommunalen Abnehmer über drei Jahre gestreckt angehoben, und zwar in den Jahren 2024 bis 2026 um jeweils vier Cent je Kubikmeter. Daraus resultiert für das Jahr 2024 ein Grundbeitrag von 1,68 Euro je Einwohner in dem jeweiligen Gebiet und einem variablen Beitrag von 26,8 Cent je Kubikmeter.

Die Ausgaben des Verbandes steigen im kommenden Jahr um 5,5 Millionen Euro auf zurzeit geplante 78,8 Millionen Euro. Größter Posten dabei sind die Personalkosten, die alleine 34,8 Millionen Euro betragen.

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