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QualitätskontrolleBadegewässer im Oberbergischen Kreis stehen auf dem Prüfstand

Lesezeit 2 Minuten
Ein Mann nimmt eine Wasserprobe.

Am Vorbecken der Aggertalsperre entnimmt Christian Timm, Sachgebietsleiter Trinkwasser und Umwelthygiene, eine Wasserprobe.

Zum Start der Badesaison wurde im Naturfreibad Bruch in Gummersbach, am Vorbecken der Aggertalsperre, das Wasser kontrolliert.

Wie gut ist die Wasserqualität in den oberbergischen Badegewässern? Diese Frage stand am Dienstag bei einer Qualitätsprüfung im Naturfreibad Bruch in Gummersbach im Mittelpunkt. Zum Start der Badesaison wurde dort, am Vorbecken der Aggertalsperre, das Wasser kontrolliert.

Dazu entnahm Christian Timm, Sachgebietsleiter Trinkwasser und Umwelthygiene beim Oberbergischen Kreis, aus 30 Zentimetern Tiefe eine Wasserprobe und füllte diese in einen sterilen Behälter. Danach wurde zunächst die Wassertemperatur bestimmt – diese betrug am Dienstagmittag 17 Grad. Unter die Lupe nahm Timm außerdem die Sichttiefe mit einer Secchi-Scheibe. Sie lag deutlich über einem Meter. Und so lautete das Urteil des Experten: „Auf den ersten Blick hervorragend – wie auch in den vergangenen Jahren.“

Wasserproben werden ins Labor des Aggerverbands gebracht

Die Wasserprobe wird ins Labor des Aggerverbands gebracht. Celine Faulenbach, Fachbereichsleiterin Trinkwasser und Mikrobiologie, schilderte, dass die eingegangenen Proben unverzüglich bearbeitet werden. Zur Untersuchung auf Escherichia coli (E. coli) kommt das Wasser für rund drei Tage in einen Brutschrank mit 44 Grad, Enterokokken vermehrten sich am besten bei 36 Grad. Beide Parameter lieferten aussagekräftige Hinweise auf eine Wasserbelastung durch Fäkalien. Das Ergebnis der Untersuchung werde umgehend an den Kreis weitergeleitet.

Die stellvertretende Gesundheitsamtsleiterin Birgit Will erläuterte zudem, dass die Wasserqualität in vier Stufen entsprechend vorgegebener Grenzwerte von sehr gut bis mangelhaft beurteilt werde. Die Badestellen im Oberbergischen hätten seit Jahren nur Bestnoten bekommen. Lediglich Blaualgen seien bei länger anhaltendem, sonnigen und warmen Wetter vereinzelt aufgetreten: „Dann vermehren sie sich explosionsartig innerhalb weniger Tage.“ Der Kontakt mit ihnen könne bei Mensch und Tier allergische Hautreaktionen hervorrufen.

Kreissprecher Philipp Ising ruft die Bevölkerung dazu auf, Beobachtungen von Blaualgen unverzüglich zu melden, damit schnell entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden können. Er schilderte am Montag, dass die Wasserkontrollen an 13 Badestellen an der Agger-, Brucher, Lingese- und Bevertalsperre während der gesamten Badesaison in monatlichem Abstand durchgeführt werden. Die Ergebnisse sind nach Abschluss der mikrobiologischen Untersuchungen auf der Internetseite des Kreises einsehbar.

Harald Kawczyk, Betriebsleiter der Stadtwerke Gummersbach, verriet derweil, dass die Eröffnung des Naturfreibads Bruchs witterungsabhängig am 21. oder am 28. Juni stattfinden soll. Er sei selbst begeistert von dem idyllisch gelegenen Bad mit einer Liegefläche von 13.000 und abgegrenzten Wasserfläche von 7000 Quadratmetern: „Das ist ein Traumziel.“ Zudem betonte er die nachhaltige und ökologische Ausrichtung des Bads: „Jeder, der mit dem Fahrrad zu uns kommt – egal ob konventionell oder mit dem E-Bike – hat kostenlosen Eintritt.“