Dreister geht es kaum noch: Im laufenden Betrieb der Pizzeria Pinocchio in der Gummersbacher Marktstraße ist am Freitagabend gegen 21.30 Uhr dort ein Pizza-Taxi vor der Türe entwendet worden. Die Flucht des mutmaßlichen Täters mit dem Skoda endete wenig später auf dem nahegelegenen Steinberg in einem Wohngebiet auf dem Dach liegend. Zuvor war der Fahrer in einer Linkskurve mit dem Bordstein kollidiert.  Von den Fahrer des Pizza-Taxis fehlt bislang jede Spur. Wie Zeugen am Samstag gegenüber dieser Zeitung berichten, soll sich aber Blut in dem Auto befunden haben, so dass man wohl davon ausgehen kann, dass der Fahrer verletzt gewesen ist, sich dann aber noch rasch aus dem Auto hatte befreien und flüchten können.

Pizzeria-Chef Gaetano „Tonino“ Copia war am Samstagmorgen noch immer ganz empört über das dreiste Vorgehen des Täters. „Wir waren noch im Betrieb, als ich von drinnen gesehen habe, wie das Auto gestartet wurde. Erst dachte ich, es sei mein Fahrer gewesen, doch dann bin ich vor die Türe gelaufen“, so der Gastronom. Als der Täter rückwärts fuhr, hätte er ihn fast noch angefahren, so Copia. „Der ist dann wie eine Rakete durch die Marktstraße geflüchtet.“ Und gleich hinter ihm habe sich ein weiteres Auto befunden. Copia vermutet, dass der Fahrer in dem Golf VI ein Komplize des anderen Mannes gewesen sein könnte. Zur Beschreibung des ersten Mann kann er nur sagen, dass dieser eine Kapuze auf dem Kopf gehabt habe. 

Flucht in ein Wohngebiet auf dem Steinberg

Die Flucht des Diebes endete dann hoch oben in der Hermannsburgstraße als sich der Unbekannte mit dem Wagen überschlug und auf dem Dach liegen blieb. Bei diesem Unfall kollidierte er auch mit einem am rechten Fahrbahnrand parkenden Auto, das stark beschädigt wurde.  Ein Anlieger berichtet im Gespräch mit dieser Zeitung, dass er auf einmal einen lauten Knall gehört und zunächst gedacht habe, dass jemand in sein Haus gefahren sei. „Ich bin dann sofort mit meinem Sohn vors Haus gelaufen und habe gesehen, dass dort ein Auto auf dem Dach lag“, so der Zeuge. Sein Sohn habe unmittelbar die Polizei angerufen, während er im Wagen nach möglichen Verletzten Ausschau gehalten habe. „Doch da war niemand mehr.“ 

Binnen kürzester Zeit sei dann die Polizei mit acht Einsatzkräften vor Ort gewesen, berichtet der Anlieger weiter. Die Beamten seien dann mit Hinblick auf einen mutmaßlich verletzten Fahrer auch in den unmittelbar angrenzenden Wald hin ausgeschwärmt, um dort nach ihm zu suchen. Allerdings ohne diesen zu finden. Dass der Flüchtige in den Golf eingestiegen sein könnte, der ihm in der Innenstadt bereits gefolgt war, ist nicht wohl nicht unwahrscheinlich. Warum die Flucht des Fahrers allerdings zum Steinberg führte, stellte sowohl Gastronom Copia, der die Örtlichkeit kennt, als auch den Anwohner vor ein Rätsel.

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Von

Andreas Arnold

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Bekannt ist lediglich, dass das Areal rund um die Realschule auf dem Steinberg in den letzten Jahren immer wieder Schauplatz lauter, nächtlicher Gelage und sonstiger Treffen ist. Das städtische Ordnungsamt bestreift den besagten Bereich regelmäßig, was aber nichts daran ändert, dass bis weit in die Nacht Aktivitäten auf dem Areal stattfinden. Erst jüngst wurde eine noch offene Zufahrt zu dem Tartanplatz der Schule mit einem Sperrpfosten versehen. Offenbar auch, weil Unbefugte immer wieder bis auf den Platz gefahren waren.  

Die Polizei beschreibt die beiden wie folgt: Beide waren etwa Mitte 20, einer hatte schwarze Haare und trug einen schwarzen Kapuzenpulli. Der zweite hatte eine schwarze Kappe auf. Der Skoda wurde sichergestellt. Hinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 02261 8199-0 entgegen.