Der VfL gewinnt nach einem schläfrigen Beginn das Nachholspiel bei den Rhein-Neckar Löwen in Mannheim mit 34:32.
Handball-BundesligaWeckruf des Trainers bringt Gummersbach auf die Siegerstraße

In der Abwehr schenkten sich die beiden Teams nichts. Jannik Kohlbacher und Ellidi Vidarsson lieferten sich manchen Zweikampf.
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Es waren die Torhüter – beim VfL Dominik Kuzmanovic und bei den Rhein-Neckar Löwen Mikael Appelgren, die den Beginn einer zunächst torarmen Partie zwischen Mannheim und Gummersbach in der Handball-Bundesliga dominierten. Am Ende konnte sich der VfL im Nachholspiel mit 34:32 (15:13) durchsetzen. Die Partie musste nachgeholt werden, da Ende November wegen einer Lebensmittelvergiftung mehrere Gummersbacher Spieler erkrankt waren und die Mannschaft nicht hatte antreten können.
Doch der Weg zum Sieg des VfL am Mittwochabend begann steinig. Nach einer Viertelstunde waren erst sieben Tore gefallen, davon vier für die Gastgeber und drei für die Oberberger. Technische Fehler und keine guten Abschlüsse bestimmten die Anfangszeit auf beiden Seiten. „Das ist ein absoluter Witz, wie wir uns präsentieren. Ich sehe null Anspannung, null Disziplin und null Wille“, schimpfte VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson in der ersten Auszeit der Gummersbacher nach gut 13 gespielten Minuten. Den größten Willen hatte bis dahin Dominik Kuzmanovic zwischen den Pfosten gezeigt, der bereits einen Siebenmeter von Juri Knorr (5.) gehalten hatte.
Ansage von Sigurdsson schien die Gummersbacher aufgeweckt zu haben
Die Ansage von Sigurdsson schien die Gummersbacher aufgeweckt zu haben. In der 16. Minute traf Miro Schuroff zum 4:4-Unentschieden. Und als er drei Minuten später den Ball aus dem Rückraum mit 125 Stundenkilometern ins Netz der Gastgeber zimmerte, schien sich die anfängliche Unsicherheit der Gäste entladen zu haben. Der VfL startete mit elf Toren in elf Minuten einen Lauf, mit dem bis dahin wohl niemand gerechnet hatte, und konnte sich mit einem15:13-Vorsprung zur Pause in die Kabine verabschieden.
Auch in die zweite Hälfte fanden die Gummersbacher gut. Nach einer Zeitstrafe gegen die Löwen traf der VfL gleich zweimal ins leere Tor und setzte sich mit 18:14 (34.) erstmals auf vier Tore ab. Aber auch die Löwen nutzten eine Zeitstrafe gegen den VfL, um auf 19:21 (40.) zu verkürzen. Nur wenige Sekunden später hatte Schluroff jedoch wieder für Gummersbach erhöht und Tilen Kodrin stellte mit seinem Treffer zum 23:19 (41.) erneut den Vier-Tore-Vorsprung her. Als Lukas Blohme über 30 Meter auf Vidarsson passte und diesem für ein Kempa-Tor zum 26:21(44.) auflegte, war die Stärke des VfL endgültig sichtbar. Die Gäste schienen komplett stabilisiert.
Doch die Löwen ließen sich nicht abschütteln und verkürzten tatsächlich noch einmal auf 27:29 (51.). Als die Mannheimer zu weiteren Torchancen kamen, stand aber immer noch Dominik Kuzmanovic im Gummersbacher Tor, der mittlerweile einen zweiten Siebenmeter pariert hatte. In der 55. Minute belohnte sich der VfL-Torhüter nach einer erneuten Parade selbst mit einem Treffer zum 32:28 ins freie Tor der Löwen.
Zwei Minuten vor Schluss wurde es beim Stand 31:33 für die Gastgeber noch mal spannend. Die Partie zu drehen, schafften sie jedoch nicht mehr. Tilen Kodrin machte mit dem Treffer zum 34:31 (60.) für den VfL endgültig den Deckel drauf.
Tore VfL Gummersbach: Schluroff (7), Vidarsson, Köster (je 5), Kodrin (4), Vujovic (4/4), Tskhovrebadze (3), Blohme, Einarsson (je 2), Kuzmanovic, Pregler (je 1).
Tore Rhein-Neckar Löwen: Lindenchrone Andersen (7/2), Nothdurft, Knorr, Forsell Schefvert, Groetzki (je 5), Kohlbacher (3), Davidsson (2).