In Dieringhausen hat Bürgermeister Frank Helmenstein der jüngsten Einheit seiner Feuerwehr ein besonderes Übungsmittel mit viel Gerät übergeben.
KinderfeuerwehrGummersbachs kleine Löschraketen üben künftig mit einem knuffigen Fahrzeug

Startklar für die erste Übung mit dem neuen Rollcontainer „Rakete 1“ sind die Kinder von Gummersbachs kleinster Feuerwehr. Am Samstag wurde den „Löschraketen“ in Dieringhausen das knuffige Fahrzeug übergeben.
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Er möchte Leuten helfen. Und das Blaulicht findet Julius auch super. Das blitzt an diesem Samstagmorgen ziemlich oft in der Fahrzeughalle des Feuerwehrgerätehauses in Gummersbach-Dieringhausen. Aber Einsätze sind nicht angesagt, auch ist das Fahrzeug mit den vier Alarmlichtern deutlich kleiner als die Nachbarn in der Halle.
Gerade hat Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein der Kinderfeuerwehr einen Rollcontainer zur Branderziehung übergeben: Das ist ein Einsatzfahrzeug im Miniaturformat, doch hat dieses alles an Bord, was es braucht für den Einsatz. Spielzeug-Atemschutzgeräte gehören ebenso dazu wie Schaufel und Besen, Schläuche und Verteiler. Die Ausstattung verbirgt sich hinter grauen Rollläden, immer wieder öffnet der achtjährige Julius diese.
Auch sein Kamerad Hubertus (ebenfalls acht) kann es kaum erwarten, den Wagen, der übrigens von Hand gezogen wird, auszuprobieren: „Da sind ganz viele Schläuche drin.“ Doch bis es so weit ist, müssen sich die 20 kleinen „Löschraketen“ im Alter von sechs bis zehn Jahren noch gedulden: „Wie im Fußball, so müssen die Kinder auch hier erstmal alle Aufgaben und ihre Rollen in einem Einsatz kennenlernen“, betont die Stadtkinderfeuerwartin Carmen Buschmann (41).
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Sparkasse Gummersbach setzt auf die Unterstützung des Nachwuchses auch bei der Feuerwehr
Will sagen: Vor der Praxis, dem spielerischen Heranführen an den Brandschutz und die Bekämpfung von Feuer, kommt auch in Gummersbach zunächst die Theorie. Gute 10.000 Euro hat das geschrumpfte Einsatzfahrzeug gekostet – Geld, das die Sparkasse Gummersbach zur Verfügung gestellt hat. Zur Übergabe hat deren Vorstandsvorsitzender Frank Grebe einen großen Scheck mitgebracht für die Wehr. Die Gründung der „Löschraketen“ mit dem ersten Übungsdienst am 30. August dieses Jahres ist für Rathauschef Helmenstein nicht weniger als die Erfüllung eines Herzenswunsches.
„Die große Feuerwehr besteht heute zum allergrößten Teil aus Mitgliedern, die bereits im Kindesalter oder spätestens als Jugendliche eingestiegen sind“, schildert er und betont, dass alles in der Wehr Gelernte auch im täglichen Leben eine wertvolle Hilfe sei. „Und das Lernen erfolgt nun auf spielerische Weise mit dem Rollcontainer.“
Die Sparkasse habe in Oberberg schon so manchen wie diesen finanziert, ergänzt Sparkassen-Mann Grebe – er ist begeistert, dass es für die Kinder in Dieringhausen sogar eigene Funkgeräte gibt. Bis zum Alter von elf Jahren dürfen die 17 Jungs und drei Mädels in der Kinderwehr bleiben, danach wechseln sie in die Jugendabteilung.
Am 8. November erwartet sie die nächste Übungseinheit, vielleicht dürfen die „Löschraketen“ den knuffigen Einsatzwagen dann schon mal ein bisschen in Bewegung bringen.