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Sommerwettbewerb"Klask" ist für Ingo Ebel aus Gummersbach der größte Gewinn

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Das Foto zeigt Ingo Ebel mit einem Pokal in der Hand

Ingo Ebel aus Gummersbach ist  einer der besten deutschen "Klask"-Spieler.

Das Spiel "Klask" ist für Ingo Ebel aus Gummersbach der größte Gewinn. Als erfolgreicher Spieler hat er auf internationalen Turnieren schon viele Freunde gefunden.

„Mein größter Gewinn ist Klask“, sagt der Gummersbacher Ingo Ebel. „2019 bin ich Deutscher Meister geworden und 2023 habe ich den Titel erfolgreich verteidigt“, berichtet „The Old Klaskman“. Den Namen hat er sich selbst gegeben, denn er ist der älteste, international agierende Spieler dieses Brettspiels. Schmunzelnd ergänzt der 63-Jährige: „Die meisten Gegner könnten meine Kinder oder Enkel sein.“

Ein bisschen wie Billard, aber höllisch rasant

Eigentlich müsste Klask „Tischspiel“ heißen, da das Spielbrett auf einem Sockel steht. Es hat auch etwas von Tischfußball. Unter dem Brett hantieren die Spieler mit Magneten, mit denen sie ihre Spielfigur steuern und versuchen, damit einen Ball in das gegnerische Tor zu schießen. Ein wenig ist es aber auch wie Billard, denn die Bande ist ein wichtiges Spielelement. Auf jeden Fall aber ist es höllisch rasant.

Nach den Gewinnen der Deutschen Meisterschaften durfte Ebel jeweils an der Weltmeisterschaft in Helsinki teilnehmen: „Es ist einfach toll zu erleben, wenn sich die Spieler aus der ganzen Welt nicht zanken, sondern friedlich auf das Spiel konzentrieren.“

Die WM in Helsinki war ein Höhepunkt für den Gummersbacher

Im Vorjahr war er mit seiner Frau und seiner Tochter Natascha in Modena zu den „Italian Open“ gereist. Das sei eine besondere Herausforderung gewesen, da Italien die weltweit stärkste Klask-Nation sei: „Dort spielen die Leute das ständig, auch in der Mittagspause.“ Nach dieser Reise war seine Frau allerdings schwer erkrankt und Ebel musste einige Wettkämpfe absagen.

Besonders schwer ist ihm das bei dem Turnier in Kopenhagen zum zehnjährigen Jubiläum des Spiels gefallen: „Seitdem hat sich für mich viel verändert, aber der Zuspruch der Klask-Community hat mir in dieser schwierigen Zeit sehr gut getan.“

Nur durch einen Zufall kam Ebel zum Spiel

An das Spiel gekommen ist Ebel durch Zufall. Vor gut fünf Jahren hatte er selbst große gesundheitliche Probleme. Wegen starken Schmerzen in den Beinen musste ein Urlaub in Dänemark abgebrochen werden. Wieder zu Hause kam die Suche eines Nachbarn, der sich auf die Deutsche Klask-Meisterschaft vorbereitete, nach einem Trainingspartner gerade recht: „Dabei musste ich ja nicht herumlaufen.“ Die Ablenkung hat ihm gut getan: „Deshalb ist es mein größtes Geschenk.“

Am Ende waren die Trainingseinheiten sehr erfolgreich. Spontan hatte sich Ingo Ebel ebenfalls für die DM angemeldet und seinen Bekannten dann sogar im Finale geschlagen. Von Anfang an trägt Ebel eine poppig bunte Hose auf den Turnieren, seine Frau auch: „Das ist unser Erkennungszeichen und mein Glücksbringer gleichermaßen.“

Klask ist Teil unseres Lebens geworden.
Ingo Ebel

Die darauf folgende Weltmeisterschaft in Helsinki 2019 war für ihn und seine Familie, die ihn nach Finnland begleitet hat, etwas ganz Besonderes: „Ab da ist Klask ein Teil unseres Lebens geworden.“ Ebel genießt das familiäre Ambiente bei den Turnieren, wo auch der persönliche Kontakt nicht zu kurz kommt: „Beim Spielen tagsüber ist man Konkurrent, aber abends gehen wir gemeinsam essen und es entwickeln sich viele Freundschaften.“

Er bedauert allerdings, dass Klask hierzulande nicht den Bekanntheitsgrad hat, den es seiner Meinung nach verdient. Deshalb hat er auch zwei Spielbretter für eine Gummersbacher OGS gestiftet: „Klask ist top für die Auge-Hand-Koordination.“ Daneben unterstützt er den oberbergischen Brettspielverein „Oberbrett“, der sich regelmäßig mittwochs in der alten Feuerwache Niederseßmar trifft.

Aktuell gestaltet „The Old Klaskman“ die T-Shirts der deutschen Teilnehmer für den World-Cup im September in Rom. Besonders stolz ist er auf den Pokal „Spirit of the Game“, den er im Frühjahr bei der „Italian Open“ für sein Engagement rund um das Spiel bekommen hat: „Diese Auszeichnung von der größtes Klask-Nation zu erhalten, ist etwas Einmaliges.“

Ebel ist glücklich, dass ihn seine Frau im Juli nach ihrer Genesung zu den „Esti Open“ in Tallin begleiten konnte: „Klask hat uns wirklich viel gegeben.“ Michael Kupper