Die Bundesliga der Schattenkämpfer gastiert kommendes Wochenende in der Eugen-Haas-Halle.
VfL BerghausenNinja-Elite kommt nach Gummersbach

Hangeln, Springen, Klettern: Weil der Ninja-Sport alle Muskelgruppen fordert, ist er bei jungen Menschen wie der frisch gebackenen Europameisterin Rebecca Dißmann sehr beliebt.
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Erst am vergangenen Sonntag ist die 16-jährige Rebecca Dißmann aus Marienheide Europameisterin im Ninja-Sport geworden, da lässt schon die nächste Nachricht aus dem Trendsport das Oberbergische aufhorchen: Am kommenden Wochenende, 29. und 30. November, wird die Kreisstadt nämlich zum Ziel der erfolgreichsten Schattenkrieger-Sportler der Bundesrepublik – und die Eugen-Haas-Halle zum Schauplatz für etliche Hindernis-Parcours, in denen Frauen und Männer gegen die Uhr hangeln, kriechen, springen, rollen und balancieren. Die Ninja-Bundesliga kommt nach Gummersbach.
Für das erst im Frühjahr ins Leben gerufene Wettkampfformat ist es nach Bonn, München und Witten die vierte Station und zugleich ein echtes Heimspiel für Frank Sörgens – der Lindlarer ist maßgeblicher Motor eines eigenen Ligasystems für die Ninjas. Im April noch hatte der heute 55-Jährige über den Plan einer ersten bundesweiten Tour, an deren Ende auch deutsche Meistertitel im Ninja-Sport vergeben werden, von einem ziemlichen Wagnis gesprochen. Inzwischen strahlt er über das ganze Gesicht. Das Interesse vonseiten der Athleten und auch der Zuschauer in Bonn, München und Witten war gewaltig. Man muss es so ausdrücken: Die Ninjas laufen Sörgens die Bude ein. „Im Schnitt hatten wir 300 Athletinnen und Athleten am Start, für eine Sportart, die noch in den Kinderschuhen steckt, ist das eine ganze Menge“, berichtet der Organisator.
Fast alle Startplätze sind vergeben
Auch für Gummersbach sind so gut wie alle Startplätze bereits vergeben. Und:„Es wird ein hochklassiges Feld werden, unter anderem wird die gesamte deutsche Top Ten anreisen“, verrät Frank Sörgens. Da das Gewinnen neuer Menschen für die Sportart nach wie vor einer seiner Antriebsfedern ist, freut sich Frank Sörgens allerdings nicht nur über das Lob der Profis – die Rückmeldungen der Anfänger sind ihm mindestens genauso wichtig. Profis und Anfänger sind die Stichworte. Die Ninja-Bundesliga besteht aus drei Ligen: einer Klasse für die Cracks, in der das Besichtigen des Hinderniskäfigs vor dem Start absolut verboten ist, der zweiten Liga für ambitionierte Hobby-Ninjas und der dritten Liga, in der praktisch jedermann loslegen kann.
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Wer aktiv mitmachen möchte, kann am Samstagvormittag ab 9 Uhr durch den Käfig turnen und sich – je nach Durchlaufzeit – sogar eine Wildcard für den Start in Liga drei erkämpfen (siehe auch Kasten). Ausgangsposition für das FinaleUm 12 Uhr beginnen die Qualifikationswettkämpfe der Erstligisten. Für Zuschauer richtig spannend dürfte es dann ab 18 Uhr werden, wenn das Finale der ersten Liga beginnt und sich die besten Ninja-Sportler des Landes eine möglichst günstige Ausgangsposition für das Saisonfinale am vierten Adventswochenende in Ingolstadt verschaffen wollen. Europameisterin Rebecca Dißmann besetzt im Gesamtranking der Frauen aktuell übrigens Platz drei, die Lindlarerin Sara Sörgens ist Neunte. Am Sonntag ab 9 Uhr übernehmen dann die Athleten der zweiten und dritten Bundesliga die Halle – ganztags ist dann der Eintritt frei. Nun lässt sich eine Veranstaltung dieser Größenordnung natürlich nicht alleine organisieren.
VfL Berghausen-Gimborn überlegte nicht lange
Hier kommt der VfL Berghausen-Gimborn ins Spiel. Auf dessen 75-Jahr-Feier im vergangenen Jahr hatte Sörgens einen Parcours aufgebaut, in dem jeder sein Talent an Hangelleiter und Hinderniswand testen konnte. „Mit dem Ergebnis, das das richtig gut angekommen ist. Jeder wollte in diesen Käfig“, erinnert sich Harald Langusch vom Vorstand des VfL mit einem Schmunzeln. Als Sörgens den Berghausenern später sein Konzept vorstellte, nach dem jede Bundesliga-Station einen Partnerverein vor Ort bekommen sollte, überlegte man beim VfL nicht lange und stieß auch im Gummersbacher Rathaus auf offene Ohren, wie Langusch berichtet. Mit 80 Helferinnen und Helfern in mehreren Schichten wird der VfL den Ninja-Sport am Wochenende unterstützen und das Publikum verpflegen – und nicht zuletzt hat der Verein mit Silas Hielscher sogar ein eigenes Ass in der ersten Liga im Ärmel.
„Der Ninja-Sport erfordert von den Sportlern viel Geschick, Ausdauer, Kraft und Mut. Wir sind uns sicher, den Nerv der Zeit zu treffen und gerade die Sportstadt Gummersbach mit einer weiteren Bundesliga-Sportveranstaltung aufzuwerten“, freut sich auch VfL-Vorsitzender Jörg Jansen auf das kommende Wochenende. Wer die Kreativität und Akribie verfolgt, mit denen Frank Sörgens und der VfL Berghausen-Gimborn das allererste Gastspiel der Ninja-Bundesliga im Oberbergischen vorbereiten, der ahnt bereits: Gummersbach wird sich beim deutschen Trendsport Nummer eins nicht verstecken müssen, auch nicht vor Bonn oder München.
Tickets und Parken
Einen detaillierten Zeitplan für die Veranstaltungen am Wochenende 29. und 30. November in der Gummersbacher Eugen-Haas-Halle, Moltkestraße 47, gibt es auf der Homepage der Ninja-Bundesliga. Dort sind außerdem Zuschauer-Tickets für den Samstag und Startkarten für das Mitmach-Training am Samstagvormittag, 9 bis 11.30 Uhr, zu haben. Bei den Wettkämpfen der zweiten und dritten Liga am Sonntag ist der Eintritt frei. Weil das Städtische Lindengymnasium am Samstag zwischen 10 und 15 Uhr seinen Adventsbasar veranstaltet, rechnen die Organisatoren der Ninja-Wettkämpfe mit einer schwierigen Parkplatzsituation auf der Moltkestraße und empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. (sfl)

