Hilfsgüter gesammeltGummersbacher organisieren Transport in die Ukraine

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Bei Giuseppe (l.) und Milena (r.) Frusteri und Daniela Kindel stapeln sich inzwischen viele Kartons mit Hilfsgütern.

Bei Giuseppe (l.) und Milena (r.) Frusteri und Daniela Kindel stapeln sich inzwischen viele Kartons mit Hilfsgütern.

Gummersbach – Im Lager ihres Kosmetikstudios stapeln sich mittlerweile die Kartons mit allerlei Sachspenden von Oberbergs Bürgern für die Menschen in der vom Krieg erschütterten Ukraine. Rund 50 Kartons wurden seit dem ersten Aufruf Anfang der Woche bereits bei Milena Frusteri an der Moltkestraße 15 abgegeben. „Wir sind überwältigt ob dieser hohen Spendenbereitschaft“, sagt die 45-Jährige und kann es kaum fassen, was innerhalb kürzester Zeit bereits zusammen gekommen ist.

Aktion nach Aufenthalt in der Ukraine initiiert

Frusteri ist Mitglied des Unternehmensverbands Z-Club mit Standorten in Deutschland, Polen, Weißrussland und Ukraine. Dessen Club-Präsident Igor Zhizhich hatte die netzwerkweite Aktion vor wenigen Tagen nach einem persönlich Aufenthalt in der Ukraine ins Rollen gebracht.

Neben der Familie hat Frusteri auch in Daniela Kindel (43) eine aktive Mitstreiterin gefunden. „Ich wollte unbedingt etwas tun, indem ich selber zur ukrainischen Grenze fahre und Kleidung und Lebensmittel vorbeibringe, aber die Sorgen meiner Familie bezüglich meiner Sicherheit haben mich meine Entscheidung überdenken lassen“, freut sich die Gummersbacherin auf diesem Wege helfen zu können.

Bis Donnerstag können Spenden abgegeben werden

Noch bis Donnerstag, 9 bis 18 Uhr ohne Voranmeldung, und 18 bis 20 Uhr mit Voranmeldung, können Sach- und auch Geldspenden in Umschlägen abgegeben werden. „Laut Kontakten vor Ort werden aktuell vor allem medizinische Hilfsmittel wie Medikamente und Verbandszeug und Hygieneartikel benötigt“, zählt Giuseppe Frusteri auf. Aber auch Funkgeräte, Batterien oder Ladegeräte seien von Nöten, sagt der 43-Jährige. Seine Frau ergänzt: „Für die Menschen, die nun auch in Berlin ankommen, werden zudem Matratzen und Kleidung in sämtlichen Größen benötigt.

Außerdem werden Lebensmittel wie Wasser, Konservendosen, Kekse benötig, eben alles, was verzehrbereit ist. Ebenso Futter für Hunde und Katzen oder Katzenstreu.“ Während die ersten Paletten bereits mit gestapelten Kartons in den 3,5-Tonnen-Pritschenwagen, den Guiseppes Arbeitgeber zur Verfügung stellt, geladen werden, kommen immer weitere Kartons rein. Da leere Kartons mittlerweile Mangelware sind, ist das Team über jeden leeren Karton froh. Zusätzlich steht ihnen ein 40-Tonner mitsamt Fahrer zur Verfügung.

Sponsorenlauf

Jens Klein plant einen Sponsorenlauf für den kommenden Sonntag, 6. März, 9 bis 12 Uhr, auf dem Gummersbacher Steinmüllergelände. Laut Klein ist die Genehmigung durch die Stadt Gummersbach bereits erteilt. Treffpunkt ist an den Steelen vor der Halle 32. Weitere Infos unter jensklein1@t-online.de. Spenden sind auch unter Angaben des Absenders via Paypal möglich unter jensklein1@t-online.de, Verwendungszweck „Ukraine Hilfe“. (bs)

Von Gummersbach geht es am Freitagmorgen Richtung Berlin. Dabei wird das Ehepaar von Daniela Kindel im eigenen Fahrzeug begleitet. Der Unternehmensverband hat dort eine Sammelstelle eingerichtet, wo die Sachspenden vor dem Weitertransport an die ukrainische Grenze nochmals sortiert werden. „So können die Sachen gezielt zu den Menschen gebracht werden, wo es auch dringend benötigt wird“, erklärt Milena. Aber damit ist die Aktion noch nicht zu Ende.

Lagerhallen für Flüchtende vorbereitet

„Mitglieder in Polen haben ihre Lagerhallen geleert und bereiten sich darauf vor, Flüchtlinge aus der Ukraine aufzunehmen“, weiß sie, und auch hier denke man bereits über Unterkünfte und weitere Hilfen nach. Zudem sei auch noch nicht entschieden, ob es bei diesem einen Transport nach Berlin bleibt.

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Weitere Infos erteil Milena Frusteri unter 0175 / 2 97 77 37. Abgabestellen gibt es an der Moltkestraße 15 in Gummersbach sowie am Privathaus von Daniela Kindel. Die Adresse wird auf Anfrage mitgeteilt unter daniela.kindel@t-online.de.

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