Keine SchließungDer Ideal-Markt am Surgères-Platz kämpft gegen Gerüchte

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„Wir machen gar nicht zu“: Ideal-Markt-Betreiber Caglar Akyürek (rechts) und sein Bruder Caglayan Akyürek.

  • Hintergrund für die Gerüchte war die Suche nach einem neuen Standort für die Stadtbücherei in Wipperfürth.
  • SPD hatte sich für die Räume des Supermarktes am Busbahnhof ausgesprochen.
  • Mit Folgen für die Betreiber des Marktes.

Wipperfürth – Die Verwunderung bei den Brüdern Caglar und Caglayan Akyürek war in den vergangenen Wochen und Monaten groß. Seit März waren immer wieder Kunden in ihren türkischen Lebensmittelladen, den „Ideal Markt“ am Surgères-Platz in Wipperfürth, gekommen und hatten nach den Gründen für die Schließung des Supermarktes gefragt. „Viele haben uns gesagt, wie schade sie es finden, dass wir schließen müssen und wie traurig das ist“, berichtet Caglayan Akyürek, der jedes Mal ratlos da stand und sich fragte, warum alle von einer Schließung sprechen. „Wir machen gar nicht zu“, betont sein Bruder Caglar Akyürek, der den Supermarkt betreibt.

Hintergrund für die Gerüchte war die Suche nach einem neuen Standort für die Stadtbücherei in Wipperfürth. Die ist bislang im Alten Seminar an der Lüdenscheider Straße untergebracht, braucht dringend mehr Platz und soll nach einem Gutachten auch weiter ins Stadtzentrum rücken.

SPD hatte sich für die Räume des Supermarktes am Busbahnhof ausgesprochen

Die Standortsuche beschäftigt die Wipperfürther Politik schon länger. So den Ausschuss für Sport, Freizeit und Kultur. Im Mai war dort über mögliche neue Standorte diskutiert worden. Und in dieser Diskussion hatte sich die SPD für die Räume des Supermarktes am Busbahnhof ausgesprochen. Grund: Nach Informationen der Fraktion wolle der der Mieter bald ausziehen.

Am Busbahnhof kommen viele Menschen vorbei: Schulbusse und die Bürgerbusse halten. Als Standort für eine Bücherei wäre das ein Vorteil. Bislang ist der Platz zwar wenig attraktiv, er soll aber in absehbarer mit einem neuen Konzept umgebaut und modernisiert werden – der Standort hätte also auch langfristig Sinn gemacht.

Einzig: Dass der Markt schließen würde, stimmte zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr. Woher die Information kam, dazu hat Caglayan Akyürek eine Vermutung. Gerüchte über die Schließung waren wohl noch aus der Zeit des vorherigen Betreibers in den Köpfen. „Der Vorbesitzer hatte damals tatsächlich überlegt, den Laden aufzugeben“, erzählt er.

Für die beiden Betreiber waren die Wochen nach der Mai-Sitzung surreal

Doch Anfang 2019 übernahmen die Brüder Akyürek den Supermarkt am Surgères-Platz . Für die beiden Betreiber waren die Wochen nach der Mai-Sitzung surreal: Es scheint so, als hätten alle von der Schließung des „Ideal Marktes“ gehört, nur die Inhaber selber nicht.

„Wir haben uns gewundert und wussten gar nicht, woher das plötzlich kam. Wir haben selbst erst aus der Zeitung davon erfahren, dass die Stadt plant, die Bücherei in unsere Räume zu verlegen. Wir haben allerdings nicht die Absicht zu schließen, denn unser Geschäft läuft gut“, so Akyürek. Gemeinsam mit seinem Bruder baute Akyürek den Supermarkt aber wieder auf, bis heute habe er den Umsatz im Vergleich zu den Vorjahren fast verdreifacht. „Es läuft sehr gut. Wir haben trotz der Corona-Krise viel Kundschaft“, berichtet er.

Brüder haben erst 2019 übernommen

Dass jetzt allerdings viele Kunden irrtümlicherweise davon ausgehen, dass der „Ideal Markt“ am Wipperfürther Busbahnhof schließt, verunsichert die beiden Brüder.

Sie machen sich Sorgen, dass ihnen wegen der Gerüchte bald die Kundschaft wegbleibt. „Deswegen ist es uns wichtig, öffentlich klarzustellen, dass wir bleiben“, betont Akyürek. Kontakt zur Stadt hat er bisher noch nicht aufgenommen.

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Dass die Standortfrage für die Stadtbücherei inzwischen gelöst ist, dürfte da helfen. Denn der Ausschuss für Sport, Freizeit und Kultur hat in nicht öffentlicher Sitzung beschlossen, dass die Stadtbücherei in das leer stehende Ladenlokal am Marktplatz 9 umzieht. Direkt neben der Kirche am Markt in das frühere Ladenlokal des Sporthauses Höfer. Das Sporthaus ist an die Untere Straße in größere Räume gezogen.

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