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Interview

Konzertsommer
Beim nächsten Klavierfestival Lindlar wird auch gesungen

2 min
Zwei Herren, der rechte hält eine Violine in der Hand.

Auch in diesem Jahr trat Falko Steinbach (r.) mit Carmelo de los Santos auf.

Das Klavierfestival Lindlar hat sich auch an den neuen Spielstätten etabliert. Festivalorganisator Falko Steinbach blickt schon auf 2026.

Am vergangenen Wochenende ist das 17. Klavierfestival Lindlar mit einem nahezu ausverkauften Abschlusskonzert im örtlichen Kulturzentrum zu Ende gegangen. Binnen zwei Wochen gab es 24 Konzerte, 22 davon im Oberbergischen Kreis. Festivalchef Falko Steinbach zieht im Gespräch mit Reiner Thies ein positives Fazit.

Welche Konzerte waren die Höhepunkte im Programm?

Falko Steinbach: Wir hatten mehrmals beinahe ausverkauftes Haus, so schon beim Eröffnungskonzert, aber auch bei „Classic Meets Rock“ und dann wieder zum Abschluss. Dazu kamen wirklich hochkarätige Klavierabende, so mit Colin Pütz. Er ist einer der wichtigsten Nachwuchspianisten und will auch im kommenden Jahr zum Festival kommen, das ist eine Auszeichnung.

Erstmals gab es Konzerte in Marienheide und Köln. Haben sich die neuen Spielorte bewährt?

Ich war sehr erstaunt über die vielen Zuhörer in Marienheide. Das ist ungewöhnlich für ein erstes Mal. Das lag an der örtlichen „Kulturrausch“-Initiative. Die engagierte Unterstützung vor Ort war bemerkenswert und hilfreich. Auch das Konzert in der Kölner Musikhochschule war ungewöhnlich gut besucht. Dort hoffen wir auf eine weitere Zusammenarbeit.

Soll das Festival weiter wachsen? War die Ausweitung auf Cello ein einmaliges Experiment?

Es soll ein Klavierfestival bleiben. Ich würde aber durchaus weiterhin kammermusikalische Schwerpunkte setzen, auch gern wieder neben der Violine mit Cello, vielleicht im übernächsten Jahr. Im kommenden Jahr möchten wir auch einmal einen Gesangskurs anbieten. Die Liedbegleitung ist ein wichtiger Aspekt des Klavierspiels. Allerdings müssen wir aufpassen und dürfen nicht zu schnell wachsen, unsere Kapazitäten sind begrenzt.

Wie sieht es mit der Finanzierung aus? Ist sie mittelfristig gesichert?

Heute mehr denn je. Früher lebten wir von der Hand in den Mund, inzwischen müssten wir eigentlich so etwas wie ein kleines Polster haben. Unsere Zuhörerschaft ist stetig gewachsen und hat sich seit 2014 verdreifacht, trotz der Covid-Pandemie. Dadurch nehmen wir mehr Spenden ein. Zum anderen profitieren wir davon, dass Bernhard Wunder erfolgreich dabei ist, Geld von Stiftungen zu generieren. Darum wird es auch 2026 wieder ein Klavierfestival geben, und zwar wieder in den ersten beiden Sommerferienwochen, also ab dem 19. Juli.