Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

KonzertIn Lindlar treffen Klassik und Rock aufeinander

2 min
Das Foto zeigt drei einen Auftritt  beim  Konzert Classic meets Rock

Das Konzert "Classic meets Rock", hier  mit Elias Tebroke (Gesang) und  Andreas Jansen (Flügel).

Zum zweiten Mal fand im Rahmen des Klavierfestivals Lindlar das Konzert "Classic meets Rock" statt, vor rund 500 Zuhörern im Kulturzentrum.

Rund dreißig Musiker und ebenso viele Stücke waren am Freitagabend die Zutaten für ein Crossover-Konzert der besonderen Art. Rocksongs wurden mit klassischen Instrumenten interpretiert, die Musikgenres gemischt, daneben bekam das Publikum auch rein klassische Stücke zu hören. Die gut dreieinhalbstündige Aufführung war an Vielfalt kaum zu überbieten

. Das Konzert „Rock meets Classic“ war zum zweiten Mal Teil des Klavierfestivals Lindlar, Meisterkursteilnehmer aus verschiedenen Ländern standen gemeinsam mit Lindlarer Musikern auf der Bühne. Trotz minimaler gemeinsamer Probenzeit war das Konzert ein großer Erfolg, mit rund 500 Besuchern war das Kulturzentrum proppenvoll.

Lockere Atmosphäre

Kein Geringerer als Johnny Depp eröffnete das Event mit schmissigen Bluesakkorden am Klavier. Festivalleiter Falko Steinbach selbst hatte sich den Spaß erlaubt, mit Perücke und Hut verkleidet, sozusagen als „Professor Deppert“ aufzutreten. Auch diese lockere Atmosphäre zeichnete den Abend aus.

Gleich darauf präsentierte Gabriel Landstedt ein Klassikstück von Frédéric Chopin, komponiert 1833 in Paris. „Das war die Rockmusik der damaligen Zeit“, kommentierte Moderator Torsten Wolter. Er lieferte zu jedem Lied Hintergrundinformationen und machte die Stücke dadurch noch interessanter.

Wenig Zeit für Proben

Gänsehaut verursachte das von Nirvana bekannte„Smells Like Teen Spirit“ in einer sehr gefühlvollen Fassung, nur mit Gesang und Klavier. Leise, dafür umso eindringlicher sang Katharina Fehr in Begleitung von Gabriel Landstedt. Mit Stings „It's Probably Me“ gelang Marc Dentley (Gesang), Roman Nagel (Klavier) und Thomas Tretschok (Gitarre) eine emotionale Umarmung.

Andreas Jansen, Hauptorganisator des Abends, berichtet, dass sich die Lindlarer Musiker bereits im März getroffen haben, um über Liedauswahl und Musiker-Konstellationen zu beraten. Bands und Solokünstler traten am Freitagabend in sieben, teils völlig neuen Zusammenstellungen auf. Die internationalen Meisterkursteilnehmer seien dann erst am Nachmittag davor dazugekommen. „Aber sie können ja alles sofort spielen“, weiß Jansen.

Nach der Pause nahmen die Streichinstrumente die Bühne ein. Zehn Meisterschüler aus den Violine- und Celloklassen spielten zunächst einen Auszug aus Vivaldis „Vier Jahreszeiten“, bevor sie umschwenkten und mit „Sweet Child o' Mine“ von Guns N' Roses ein ganz anderes Terrain betraten. Dem Publikum gefiel das rockig präsentierte Stück der Streicher besonders gut. Viel Applaus gab es auch noch für ein Queen-Medley.

In einem fulminanten Finale präsentierten schließlich alle Musiker gemeinsam den BAP- Song „Verdamp lang her“. Anfangs gesungen von Christian Buzzi, stiegen immer mehr Musiker ein. Celli, Geigen und Klavier überraschten mit rockigen und für das Stück ungewohnten Solointerpretationen. Das Resümee: Der Abend war eine bombastische Reise durch die Stile und die Epochen, die zeigt, dass Musik keine Grenzen kennt.