Lindlar, Bielstein, Wipperfürth: Einmal quer durch den Oberbergischen Kreis ging's am Samstag für 110 Oldtimerpiloten bei der ADAC-Klassik-Tour.
ADAC-RallyeOberbergs Kurven lockten Rallyefahrer von weither

Immer der Reihe nach: Vom Lindlarer Marktplatz wurden die 110 Teilnehmer einer nach dem anderen auf die Strecke geschickt. Die Kennzeichen verrieten, dass die Tour über Oberbergs Grenzen beliebt ist.
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Dieser Wagen gehört zur Familie: Claus Cramers Augen strahlen, wenn er davon erzählt, wie er im Porsche 356a von 1958 neben seinem Vater sitzend über die Straßen fuhr – oder den Sportwagen mit ihm in der heimischen Garage pflegte. Seit 1993 ist der Porsche im Familienbesitz. „Ich habe den Wagen vor zwei Jahren von meinem Vater geerbt“, berichtet der 28-Jährige aus Gummersbach. Am Samstag nahm Cramer mit dem Porsche und seinem Beifahrer Bernd Oberhaus an der „Tour der 1000 Kurven“ teil, zu der die Renngemeinschaft Oberberg im ADAC eingeladen hatte.
Nach dem Start in Lindlar am Morgen bogen Cramer und die anderen Rallye-Piloten zur Mittagsrast auf den Hof der Erzquell-Brauerei in Bielstein ein. Für Cramer ist es die erste Rallye überhaupt, in Bernd Oberhaus hat er einen Beifahrer mit Rallye-Erfahrung gefunden. „Das ist meine erste Tour seit 15 Jahren“, berichtete der 59-Jährige: „Ihm fehlte der Beifahrer, mir das Fahrzeug. Perfekte Kombination!“
110 Oldtimer unterwegs in Oberberg
Während sich die ersten Rallye-Teilnehmer nach der Pause schon wieder auf den Weg machten, fuhren weitere neue Fahrzeuge aufs Brauereigelände, wo sie sich unter den wachsamen Augen der Mitglieder der Renngemeinschaft und zahlreicher Zaungäste der Gleichmäßigkeitsprüfung stellen mussten. Dabei ging's darum, eine kleine Strecke in vorgegebener Zeit zu absolvieren. 110 Teilnehmer hatten sich für die 30. Auflage der ADAC-Oberberg-Klassik-Tour angemeldet.
Neben Cramers Porsche zählte ein Mercedes 170 VA zu den ältesten Fahrzeugen. Er lief 1951 vom Produktionsband und wurde auf der Rallye von Sascha Gerhards und Mareike Jacobs als Beifahrerin gesteuert. Der 48-Jährige berichtete: „Ich habe den Mercedes für den Besitzer wieder auf Vordermann gebracht. Ich nutze die Rallye heute, um den Wagen Probe zu fahren.“ Bereits seit 30 Jahren ist er Oldtimerfan und hat schon an einigen Rallyes teilgenommen, an der „Tour der 1000 Kurven“ jetzt zum zweiten Mal.
Dass sich die Veranstaltung weit über die Grenzen Oberbergs großer Beliebtheit erfreut, zeigt auch die Teilnehmerliste. Die kamen sogar aus Wuppertal, Essen und Belgien. Gestartet wurde die Rallye in Lindlar am Marktplatz. Bevor die Motoren aber aufheulten, wurde von Zuschauern die Chance genutzt, mit den Fahrern der Oldtimer zu fachsimpeln und Fotos zu schießen.
Ab 10 Uhr wurden die Teilnehmer im Minutentakt auf die Straße geschickt und jubelnd und winkend von der Zuschauermenge verabschiedet. Von dort ging es für Fahrer und ihre Beifahrer über Frielingsdorf und den Unnenberg nach Bielstein. Nach der Pause folgte die zweite Etappe bis nach Wipperfürth, wo auf dem Marktplatz der Zieleinlauf und später in der Alten Drahtzieherei die Siegerehrung stattfand.