Nahverkehrsangebot wird ausgeweitetMonti fährt bald in ganz Wiehl, Nümbrecht und Marienheide

Lesezeit 3 Minuten
Ein eierschalenfarbenes Auto fährt auf einer verregneten Straße.

Monti fährt ab Sommer nicht mehr nur in Wiehl, sondern auch in Nümbrecht, und ab Ende des Jahres zusätzlich in Marienheide.

Der Oberbergische Kreis hat mitgeteilt, dass der flexible On-Demand-Shuttle Monti bald in weiteren Gemeinden zum Einsatz kommt.

„Wir sind dankbar, dass wir Teil des Modellprojekts sein dürfen. Das ist ein guter Tag für Marienheide“, sagt Marienheides Bürgermeister Stefan Meisenberg. Grund für die Freude ist sie Ausweitung des On-Demand-Shuttles Monti, der in Oberberg zunehmend Fahrt aufnimmt. Wie der Oberbergische Kreis am Freitag mitteilt, fährt Monti bald im gesamten Stadtgebiet von Wiehl sowie in Nümbrecht und Marienheide.

Seit dem 16. November 2021 ist Monti in Oberberg unterwegs, bislang im westlichen Wiehler Stadtgebiet, und bietet neben Bus und Bahn ein zusätzliches und vor allem flexibles Angebot im Öffentlichen Personennahverkehr. Mit bislang 1200 Fahrten pro Monat hat sich gezeigt, dass die Nachfrage groß ist. Deshalb war das Angebot im Sommer 2022 ausgeweitet worden. Nun folgt der nächste Schritt.

Fördermittel des Bundesministeriums machen die Ausweitung möglich

Möglich ist der dank Fördermitteln des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr aus dem Programm „Modellprojekte zur Stärkung des ÖPNV“. Zudem ziehen die ausgewählten Kommunen, der Kreis und die Ovag an einem Strang. Zunächst soll Monti ab Sommer in ganz Wiehl sowie in Nümbrecht fahren, ab Dezember auch in Marienheide.

Alles zum Thema VRS

Bürgermeister Stefan Meisenberg rechnet mit drei bis vier Fahrzeugen in seiner Gemeinde und sieht den Vorteil vor allem in der Anbindung des Ortskerns mit seinem Bahnangebot an die Außenorte. „Für die Menschen, die in den Außenorten wohnen, ist das eine riesige Chance“, betont er – zumal Monti deutlich flexibler nutzbar ist (siehe Kasten) als der zuletzt eingestellte Bürgerbus in Marienheide mit festen Routen.

Auch in Wiehl freut sich Bürgermeister Ulrich Stücker über noch mehr Monti: „Für die Stadt Wiehl als Vorreiter bei dem Pilotprojekt ist die Ausweitung von Monti sehr erfreulich. Damit sehen wir unser frühes Engagement im westlichen Stadtgebiet für ein neues Mobilitätsangebot belohnt. Der Erfolg führt nun dazu, dass sich der Wunsch vieler Bürgerinnen und Bürger nach einem flächendeckenden Monti-Angebot erfüllen lässt.“

In der Nümbrechter Ratssitzung über die Neuigkeiten informiert

Nümbrechts Bürgermeister Hilko Redenius informierte am Donnerstagabend in der Ratssitzung über die Neuigkeit. Alle 92 Ortsteile sollen an das Monti-Netz angeschlossen werden. Vier Wagen sollen ab 1. Juli durch die Schlossgemeinde brausen. „ÖPNV in all unseren Dörfern – das hat es noch nie gegeben“, freut sich Redenius.

Es habe schon Workshops mit Ovag und Oberbergischem Kreis gegeben, die Zusammenarbeit sei wahnsinnig gut. Zusätzlich zu den bekannten festen Ovag-Haltestellen werden zahlreiche „virtuelle Monti-Haltestellen“ definiert, etwa an den Sportplätzen Grötzenberg und Auf der Kreuzheide, aber auch in Schönhausen. „Von dort ist man dann mit dem Schnellbus in 20 Minuten in Hennef und Siegburg“, von wo aus man im Handumdrehen ICE und Flughafen erreichen könne, schwärmt Hilko Redenius.

Ausdrücklich keine Konkurrenz soll Monti dem Linien- und Schulbusverkehr machen, betont er. Durch den Anschluss aller 92 Ortsteile gebe es aber eine Konkurrenzsituation zum Nümbrechter Bürgerbus. „Es ist mir ein Anliegen, den Bürgerbus auf jeden Fall zu erhalten“, so der Bürgermeister, der dabei etwa an Verbindungen denkt, „die Monti sinnvoll ergänzen“.

So funktioniert Monti

Monti hat keine festen Routen oder Abfahrtszeiten. Während der Bedienzeiten wird zwischen festen und virtuellen Haltestellen gefahren. Dafür ist eine Buchung per App oder Anruf nötig. Die Software prüft die Anfragen und stellt Fahrten zusammen. Fahrgästen werden Ankunftsort und -zeit mitgeteilt. Fahrten zwischen Marienheide und Wiehl oder Nümbrecht sind nicht möglich. Es gelten VRS-Tickets plus 2 Euro. Weitere Informationen gibt es hier

KStA abonnieren