In der Mitte der traditionellen „Zugstraße“ der Kraniche liegt der Oberbergische Kreis – immer wieder ein faszinierendes Schauspiel am Himmel.
Zugvögel überfliegen wieder den Oberbergischen Kreis

Diese Kraniche wurden kürzlich in Morsbach fotografiert.
Copyright: Christoph Buchen
„Ich bin vom Trompeten der Kraniche wach geworden“, berichtete in der vergangenen Woche ein Bewohner von Morsbach-Lichtenberg: „Um 4.18 Uhr zog der Trupp genau über mein Haus.“ In der Tat ziehen sowohl Kraniche als auch andere Zugvögel gelegentlich nachts. Kraniche verständigen sich dabei mit lauten, trompetenartigen Rufen untereinander.
Zu Beginn der vorigen Woche begann der herbstliche Durchzug der großen Vögel durch den Oberbergischen Kreis. Die ersten wurden über Morsbach beobachtet. Kraniche gelten seit Generationen als Vorboten der kalten Jahreszeit. Zurzeit halten mehrere 10.000 skandinavische Kraniche in der Rügen-Bock-Region und in der Diepholzer Moorniederung eine Zwischenrast, um sich für den Flug in die Winterquartiere in Frankreich und Spanien zu stärken.
Bei fallenden Temperaturen brechen sie von Norddeutschland aus auf und ziehen in großen Keilformationen über das Rheinland in Richtung Südwesten. Bis Anfang Dezember werden noch viele weitere Kranichzüge am Himmel über Oberberg erwartet, teils am Tage, teils im Laufe der Nacht.
Vom Kranichzentrum Groß Mohrdorf bei Stralsund war zu erfahren, dass insgesamt 100.000 Kraniche jeden Herbst in Skandinavien ihre Brutgebiete verlassen und Westdeutschland überqueren, was immer wieder ein faszinierendes Naturschauspiel ist. In der Mitte dieser traditionellen „Zugstraße“ liegt der Oberbergische Kreis. (bu)