Bilanz und AusblickModernisierung auf breiter Front in Nümbrecht

Inzwischen ist der 140 Quadratmeter große Anbau an die Grundschule Marienberghausen fast fertig. Hier ist der Nümbrechter Familienausschuss zu sehen, als er sich den Rohbau ansah.
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Nümbrecht – Gemeindeentwicklung kann viele Gesichter haben. Sie kann ganz unauffällig im Hintergrund laufen. Oder sie kann sich ganz offensiv in Form von Baustellen auf und neben den Straßen exponieren. In Nümbrecht gibt es beides.
Die Fördermillionen des ersten Integrierten Handlungskonzeptes flossen – für jedermann deutlich sichtbar – in die Neugestaltung des Nümbrechter Ortskerns. Inzwischen ist als Nachfolger das mit „InHK 2.0“ abgekürzte Programm auf die Schiene gesetzt. Bildungs- und Gesundheitscampus sollen über mehrere Jahre mit insgesamt rund 20 Millionen Euro, wovon bis zu 16 Millionen gefördert werden könnten, neugestaltet werden.
Moderne Medienausstattung aller Grundschulen
Manche Weiche wurde 2019 gestellt – und dazu gehört auch, dass ein externes Expertenbüro das Konzept des gemeindeeigenen Park-Hotels auf den Prüfstand hebt. Auf behändes Wachstum zielen die Pläne, das Gewerbegebiet Elsenroth zu erweitern und an der Sängertshöhe auf rund dreieinhalb Hektar und an der Jakob-Engels-Straße auf rund zwei Hektar Wohnungsbau zu ermöglichen.
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Die genannten massiven Investitionen in die Nümbrechter Bildungslandschaft erschöpfen sich derweil nicht in den Plänen, die im InHK 2.0 formuliert sind. Abgeschlossen ist bereits die Ausrüstung der vier Grundschulen mit moderner Medientechnik: Die Liste umfasst 37 Beamer, 99 Convertibles, 34 neue Computer samt Monitor, 41 Laptops und dazu mehr als 50 W-LAN-Einwahlpunkte – eine Ausstattung, mit der die Nümbrechter Grundschülerinnen und Grundschüler prima ihre ersten Schritte in der Welt der modernen Medien unternehmen können.
Eine Personalie mit zwei überraschenden Wendungen
Die Grundschule in Marienberghausen bekommt gerade einen Anbau, der gewährleisten soll, dass auch in Zukunft dort ausreichend Platz zur Verfügung steht, und der demnächst fertig wird.
Zurzeit entsteht der Medienentwicklungsplan für die Sekundarschule und das Homburgische Gymnasium Nümbrecht (HGN). Was das HGN angeht, gab es für die Schlossgemeinde als Schulträger binnen eines Monats zwei faustdicke Überraschungen: HGN-Schulleiter Thorgai Wilmsmann stand plötzlich vor dem Abflug, wurde in der Nachbarstadt Waldbröl als Bürgermeisterkandidat einer breiten Parteienkoalition aus CDU, SPD, UWG und Grünen gehandelt. Der Abschied „würde uns mitten in der Planung für unseren Schulcampus empfindlich treffen“, hatte Nümbrechts Bürgermeister Hilko Redenius damals seiner Befürchtung Ausdruck verliehen.
Nümbrecht: Internetversorgung macht Fortschritte
Die Personalie bekam ihre nächste überraschende Wende, als Wilmsmann einen Monat später aus kurzfristig eingetretenen, persönlichen Gründen seine Bürgermeisterkandidatur wieder absagte. Der Gemeinde Nümbrecht dürfte es sehr recht gewesen sein.
Die Versorgung mit schnellem Internet bis in die Häuser machte in Nümbrecht insbesondere in den Außenorten weiter große Fortschritte – auch in diesem Fall dank einer geschickten Fördergelder-Politik.
Dass Förderungen für verschiedene Bereiche der Gemeindeentwicklung aus unterschiedlichen Töpfen erfolgreich eingeworben wurden, ist einer Gründe, warum sich in Nümbrecht viel tut und gleichzeitig der Haushalt der Gemeinde konsolidiert werden konnte. Wobei auch klar ist: Wer Haushaltskonsolidierung sagt, muss auch „freiwillige Teilnahme am Stärkungspakt Stadtfinanzen“ und „sprudelnde Gewerbesteuern“ sagen.
Verwaltung will mit Dorfvereinen zusammen überlegen
Auf ein Hochschrauben der Steuern verzichtete die Nümbrechter Politik stets mit voller Absicht. Und der Bürgermeister weist zudem darauf hin, dass der Abwassersatz in Nümbrecht von fast fünf Euro pro Kubikmeter auf 3,71 Euro gesenkt werden konnte.
Nümbrecht hat noch mehr in der Pipeline. Im Bereich Tourismus und Freizeit arbeitet der heilklimatische Kurort mit umliegenden Kommunen an einem überregionalen Konzept. Bürgermeister Redenius sagt, dass er manches im Moment noch brach liegen sieht, das sich in Wert setzen ließe – auch, was die Nutzung des Kurparks angeht. Und nicht zuletzt soll die Attraktivität der Dörfer gesteigert werden. Was das angeht, will die Verwaltung mit den Dorfvereinen gemeinsam überlegen, was zu tun wäre.