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Update

Einsatz am Parkhotel
Feuerwehr sichert Quecksilber in Nümbrecht – 14 Menschen betroffen

3 min
In Schutzanzügen streuten die Feuerwehrleute das Quecksilber ab und sammelten es ein.

In Schutzanzügen streuten die Feuerwehrleute das Quecksilber ab und sammelten es ein.

Die Feuerwehrleute arbeiten am Donnerstagabend vor dem Parkhotel Nümbrecht in Vollschutzanzügen. 14 Menschen kamen mit dem Quecksilber in Kontakt.

Einen umfangreichen ABC-Einsatz hat die Feuerwehr am Donnerstagabend vor dem Parkhotel Nümbrecht abgewickelt, wo Quecksilber gefunden worden war. 14 Menschen, unter ihnen sechs Kinder, mussten medizinisch versorgt werden.

Die Arbeiten erweisen sich als aufwendig.

Die Arbeiten erweisen sich als aufwendig.

Um kurz nach 19 Uhr war das hochgiftige und bei Raumtemperatur flüssige Schwermetall vor einer Mauer am Parkplatz vor dem Hotel entdeckt worden. Zu Beginn des Einsatzes war noch unklar, um was für eine Substanz es sich handelt, die sich im Wesentlichen auf eine Fläche von etwa 25 mal 25 Zentimeter konzentrierte. Der Verdacht, es könne sich um Quecksilber handeln, stand aber schnell im Raum. Wehrleiter Michael Schlösser war nach der Alarmierung um 19.18 Uhr schnell vor Ort. Mit

Bestätigt wurde der Verdacht durch zwei Messungen, wie Ralf Mühlenhaus berichtete, der ärztliche Leiter des Rettungsdienstes. Als sich herausstellte, dass sich mehrere Personen in unmittelbarer Nähe der Fundstelle aufgehalten haben sollen, wurden gegen 20.30 Uhr mehrere Rettungswagen sowie Krankentransporter nachalarmiert. Die Betroffenen wurden vor Ort untersucht, für die meisten von ihnen erübrigte sich eine weitere medizinische Behandlung. Aber besonders bei den sechs Kindern wollte man auch das geringste Restrisiko ausschließen, daher wurden alle vorsorglich ins Krankenhaus gebracht. Ralf Mühlenhaus gab später vorsichtige Entwarnung: „Keines der Kinder hat irgendwelche Symptome einer Vergiftung gezeigt.“ Trotzdem sollten die Kinder weiter engmaschig kontrolliert werden – die Eltern waren aufgerufen, ihre Kinder auch am Freitag noch einmal ärztlich untersuchen lassen.

Einsatz erst nach Mitternacht beendet

Als aufwendig erwies sich die Entsorgung des Quecksilbers. Einsatzleiter Michael Schlösser erklärte: „Wir haben die Kügelchen zum Abbinden mit Schwefel abgestreut.“ Anschließend wurden die immer noch gefährlichen Giftstoffe mit Handfeger und Kehrschaufel zusammengefegt. Eine Sisyphusarbeit, schließlich fanden sich Spuren davon auf einer Länge von rund 20 Metern auf einer Mauer am Rand des Parkplatzes. Beendet war der Einsatz erst in der Nacht gegen 0.30 Uhr.

Am Freitagmorgen wurde die Sache auch zum Fall für die Untere Wasserbehörde, die das Areal gemeinsam mit Wehrleiter Schlösser noch einmal bei Tageslicht in Augenschein nahm. Nebulös bleibt die Herkunft des Quecksilbers. Da es auch kein zerbrochenes Gefäß gab, welches Hinweise hätte geben können, wird es die Polizei nicht einfach haben, den Verursacher der Kontamination zu ermitteln.

Im Einsatz waren neben zahlreiche Organisationen die Löschgruppen Nümbrecht und Winterborn, der ABC-Messzug Oberberg, der aus dem „GW MESS“ der Feuerwehr Marienheide und dem in Lindlar-Remshagen stationierten „ABC-Erkunder“ besteht. Aufgrund der „ManV“-Lage (Massenanfall von Verletzten) waren der Ärztliche Leiter Rettungsdienst, der leitende Notarzt, ein weiterer Notarzt und der organisatorische Leiter des Rettungsdienstes vor Ort, sowie mehrere RTW und Krankentransporter.