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LandesligaNümbrecht gewinnt dramatisches Derby in der Overtime

4 min
Die Nümbrechter jubeln, während im Hintergrund auf der großen Anzeigetafel das 3:2 zu lesen ist.

Nachdem der FV Wiehl schon in der Nachspielzeit zum 2:2 ausgeglichen hatte, legten die Nümbrechter zwei Minuten später durch Henry Schäumer auf 3:2 vor.

Der SSV Nümbrecht weiht seine neue Sportanlage vor über 1000 Zuschauern  mit einem 4:2-Sieg gegen den FV Wiehl ein. 

Im Landesligaderby hat sich der SSV Nümbrecht vor 1038 Zuschauern mit 4:2 gegen den FV Wiehl durchgesetzt. Die Nümbrechter springen damit, zumindest vorübergehend, auf Platz eins, während die Wiehler punktlos bleiben. Gleichzeitig weihte der SSV seine neue Anlage ein, die ein echtes Schmuckkästchen geworden ist.

SSV Nümbrecht - FV Wiehl 4:2 (1:1)

Am Ende war es ein rundum gelungener Tag für den SSV Nümbrecht. Bis zur letzten Minute wurde an der Anlage gearbeitet, ehe um 20 Uhr die über 1000 Besucher hineingelassen wurden. Knapp zwei Stunden später jubelte der SSV über einen Last-Minute-Erfolg und Trainer Marcus Voike konnte als Tabellenführer in seinen 50. Geburtstag hineinfeiern. „Ein Wahnsinnstag geht mit einem Sieg zu Ende. Ich bin noch zu überwältigt, um mich freuen zu können“, so Voike unmittelbar nach dem Spiel.

Sein Team kam gut in die Partie und bestimmte die erste Viertelstunde. Die Nümbrechter setzten die Wiehler früh unter Druck und brachten Keeper Maximilian Vollmer in Gefahr. Die größte Chance hatte Niklas Goße über die rechte Seite, der den Abschluss suchte, anstatt den freistehenden Felix Klein zu bedienen. Sein Schuss ging daneben. Die Wiehler brauchten einen Moment, waren dann aber zweimal gefährlich. Justus Dabringhausen war der offensive Aktivposten der Gäste. Zunächst scheiterte er selbst und bediente anschließend Jan Krieger.

Ein Wahnsinnstag geht mit einem Sieg zu Ende. Ich bin noch zu überwältigt, um mich freuen zu können
Marcus Voike, Trainer des SSV Nümbrecht

Die Nümbrechter ließen sich in dieser Phase etwas den Schneid abkaufen und Wiehl ging verdient in Führung. Nach einem Ballverlust von Niklas Clemens war es erneut Dabringhausen, der an Matteo Tessarolo scheiterte, aber Florian Liebelt verwandelte den Nachschuss. Kurz darauf schoss FV-Keeper Maximilian Vollmer den heranstürmenden Felix Klein an und der Ball trudelte nur knapp am Tor vorbei. Nach einer weiteren Wiehler Chance durch Florian Liebelt war es Dean Paes, der sein Team durch eine schöne Einzelleistung nach Vorlage von Niklas Clemens zurückbrachte.

Nach dem Wechsel entwickelte sich dann ein offener Schlagabtausch auf Augenhöhe, der dramatisch enden sollte. Die erste Riesenchance hatte Florian Liebelt, der an der Latte scheiterte (48.). Die Nümbrechter waren zunächst mit Distanzschüssen gefährlich. Schließlich war es erneut Dean Paes, der nach schöner Flanke von Dennis Kania zum umjubelten 2:1 einköpfte (72). In der Schlussphase erhöhten die Wiehler das Risiko und Nümbrecht versäumte es, den berühmten Deckel draufzumachen. Dies sollte sich rächen. Der eingewechselte Alican Gültekin köpfte zunächst neben das Tor und traf anschließend aus zwölf Metern zum vermeintlichen Punktgewinn.

In der Nachspielzeit erhöhte der SSV Nümbrecht nach einer Ecke auf 3:2

Die Nümbrechter bekamen im Gegenzug noch eine Ecke und Henry Schäumer hatte als Letzter den Kopf am Ball. Die Anlage stand Kopf und es war noch nicht Schluss. Niklas Goße wurde beim letzten offensiven Vorstoß von Rene Gailowitz als letzter Mann gestoppt, der dafür Rot sah (90.+5). Den anschließenden Freistoß versenkte der eingewechselte Robin Brummenbaum. Anschließende pfiff der Schiedsrichter ab.

„Das war unser schwächstes Saisonspiel, aber trotzdem ein Riesenkompliment an das ganze Team. Die Jungs und auch wir als Trainer haben immer dran geglaubt“, erklärt der siegreiche und völlig geflashte Trainer Marcus Voike nach seinem ersten Derby: „Es freut mich für die Spieler und für alle, die bis zuletzt so aufopferungsvoll an der Anlage gearbeitet haben.“

Den Wiehlern blieb nur die Enttäuschung über eine unglückliche Niederlage. „Was soll ich sagen? Wir hatten die Chancen. Dann machen wir den nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich und stehen am Ende mit leeren Händen. Das ist wohl das Pech, das man hat, wenn man unten steht. Es fühlt sich brutal an und es tut mir leid für die Jungs“, erklärte der sichtlich gezeichnete Trainer Sascha Mühlmann.


Tore: 0:1 Liebelt (35.), 1:1, 2:1 Paes (45.+1, 72.), 2:2 Gültekin (90.+2), 3:2 Schäumer (90.+4), 4:2 Brummenbaum (90.+6).

SSV Nümbrecht: Tessarolo; Ramspott, Bauerfeind, Goße, Hennecken (63. Trommler), Schäumer, Paes (74. Grünberg), Clemens (56. Brummenbaum), Kania (86. Friedrichs), Adamietz, Klein.

FV Wiehl: Vollmer; Derksen (79. Gültekin), Schwarz, Stoffel, Liebelt (61. Müller), Krieger, Lanfranco, Schurzmann, Neuendorff (46. Peters), Dabringhausen (74. Özkan), Gailowitz.