Sophie Weber und ihr Bruder Ruben teilen sich die Aufgaben auf, Sophie Weber kümmert sich um Marketing und Vertrieb, Ruben Weber um die Produktion.
Nächste GenerationDoppelspitze in der Nümbrechter Fruchtsaftkelterei Weber

Sophie Weber und ihr Bruder Ruben übernehmen ab dem 1. Januar 2026 den elterlichen Familienbetrieb, die Fruchtsaftkelterei Weber in Nümbrecht.
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Die Stimmung bei den Geschwistern Sophie und Ruben Weber ist angespannt, aber im positiven Sinne. Für die beiden wird es ab dem 1. Januar in gewisser Weise ernst, denn die beiden übernehmen dann den Familienbetrieb, die Fruchtsaftkelterei Weber in Nümbrecht. „Das ist schon eine wahnsinnige Verantwortung, es ist eine sehr aufregende Phase und geht nicht ganz spurlos an einem vorbei“, sagt der 32-jährige Ruben Weber. Ergänzt dann aber gleich: „Aber es ist auf jeden Fall ein gutes Gefühl, denn wir stehen total hinter unserem Produkt.“
Die beiden Geschwister teilen sich die Arbeit künftig auf, eine klassische Doppelspitze. Dadurch ändert sich auch die Rechtsform, ab dem 1. Januar ist die Fruchtsaftkelterei eine GmbH. „Bisher war es tatsächlich eine reine Familiengeschichte, jeder hat mitgeholfen. Aber unsere Partner machen etwas ganz anderes, da war es uns auch wichtig, das Ganze komplett durchzudeklinieren“, sagt Sophie Weber. Die 27-Jährige betont, dass es gut für sie und ihren Bruder ist, dass der Vater sich noch nicht ganz zurückgezogen hat. „Er hilft im Hintergrund mit, gibt sein Wissen weiter, ist ansprechbar. Das ist beruhigend“, sagt sie.
In die Fußstapfen der Vorfahren treten
Für Sophie Weber ist es immer schon im Hinterkopf gewesen, einmal in die Fußstapfen ihrer Vorfahren zu treten. „Ich habe Ökotrophologie im Bachelor in Gießen und dann einen Master in Münster in Nachhaltiger Dienstleistungs- und Ernährungswirtschaft gemacht“, sagt sie. Schon im Bachelor-Studium sei ihr klar geworden, dass sie zumindest in diese Richtung gehen wolle. „Im August dieses Jahres bin ich dann in Vollzeit im noch elterlichen Betrieb eingestiegen, mein Bruder ist schon länger dabei“, sagt Sophie Weber. Ruben hat Getränketechnologie studiert, in Geisenheim am Rhein, einem von wenigen Orten, an denen man diesen Studiengang absolvieren kann. „Ich bin 2017 fertig geworden – und dann direkt hier eingestiegen. Ich wollte aber noch weitere Erfahrungen sammeln und habe dann in einer Sektkellerei in der Nähe von Ingelheim gearbeitet“, sagt der 32-Jährige.
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Die Aufgaben werden künftig klar aufgeteilt sein, während sich am Konzept zunächst einmal nicht viel ändern wird. „Ich kümmere mich in erster Linie um die Produktion, meine Schwester um das Marketing, Vertrieb und Nachhaltigkeitsmanagement. Strategische Entscheidung treffen wir aber nur gemeinsam“, sagt Ruben Weber. Seine Schwester ergänzt: „Es ist perfekt, dass wir so einen gut geführten Betrieb übernehmen können – und von unseren Eltern das Vertrauen ausgesprochen bekommen haben.“ 2022 hatte ihr Vater beschlossen, aus gesundheitlichen Gründen kürzer zu treten. „Aber die Übergabe hat dann doch ein wenig länger als geplant gedauert, es ist einfach eine sehr komplexe Angelegenheit. Aber Anfang dieses Jahres haben wir dann den Plan geschmiedet, die Nachfolge umzusetzen“, sagt Sophie Weber.
Für das Geschwisterpaar steht die Nachhaltigkeit im Vordergrund ihrer Arbeit. „Wir wollen den Erhalt der Streuobstwiesen in unserer Region fördern und nach Möglichkeit ausbauen. Und vor allem auch den Kindern nahebringen, etwa in Kooperation mit Kitas oder Schulen im Rahmen von Ernährungsbildung“, sagt Sophie Weber. Auf der anderen Seite gehe es dabei aber auch um das Thema Energieversorgung im Betrieb, die die neuen Geschäftsführer nachhaltiger aufstellen wollen. Und nicht zuletzt wird es künftig auch ein leicht erweitertes Sortiment geben. „Cidre gibt es schon, wir wollen auch alkoholfreien Apfelsekt produzieren“, sagt Sophie Weber. Auch das Produktdesign wollen Sophie und Ruben Weber ein wenig modifizieren. Was sich hingegen nicht ändern wird – ist die Bio-Qualität der zu den Säften verarbeiteten Früchte. Die wird bei Weber auch weiterhin bleiben.
Der erste Saft wurde 1936 gepresst
Die Fruchtsaftkelterei Weber geht auf die Landwirtschaft des Ur-Ur-Großvaters von Sophie und Ruben Weber zurück. Der hat seinerzeit mit dem Obstbau angefangen, erst mit Tafelobst und dann mit Obst für die Verarbeitung zu Saft. 1936 wurde in Nümbrecht der erste Saft gepresst. Kontakt zur Fruchtsaftkelterei Weber (Lindscheider Straße 3, 51588 Nümbrecht) gibt es unter Telefon (0 22 93) 72 08 und über die Homepage.

