InterviewOberbergs Schützen sehen Jugendarbeit als Schwerpunkt

Lesezeit 3 Minuten
Delegiertenversammlung Oberbergischer Schützenbundes.

Die Delegiertenversammlung ist immer einer der Höhepunkte im Kalender des Oberbergischen Schützenbundes.

Der Oberbergische Schützenbund feiert demnächst sein 100-Jähriges. Andreas Arnold sprach mit Präsident Klaus Büser über das Jubiläum und die Aufgaben des Bundes.

Der Oberbergische Schützenbund feiert bald sein 100-Jähriges. Sind Sie als dessen Präsident schon aufgeregt?

Klaus Büser: Noch überwiegt eine gewisse Gelassenheit. Das war bis vor einigen Wochen noch anders, weil wir unter dem Druck standen, unsere große Chronik fertigzustellen. Das ist jetzt erledigt. Was fehlt, ist unsere Jubiläumsfestschrift, die aktuell noch im Druck ist, und zusätzliche Informationen zur Chronik liefern wird.

Was gibt es noch zu erledigen für den Kommersabend im Februar?

Im Grunde geht es noch um Abstimmungsgespräche über den Verlauf des Abends. Das ist aber alles nichts großes mehr.

Warum feiern Sie in Bergneustadt den Kommers?

Die Initialzündung für die Gründung des OSB kam vom dortigen Schützenverein. Treibende Kräfte kamen auch aus Pernze-Wiedenest, Dümmlinghausen-Hesselbach, Eckenhagen und Müllenbach. Aus diesen Vereinen rekrutierte sich auch der erste Vorstand. Da lag es nahe, in Bergneustadt auch das Jubiläum zu feiern.

Worum ging es den Schützen vor 100 Jahren, als sie sich in dem Bund zusammentaten?

In den Jahren 1923 und 1924 hatten sich die Schützenvereine dahingehend besprochen, dass sie einen übergeordneten Verband bräuchten, der sich für ihre Belange einsetzt.

Hat der OSB heute noch die Bedeutung, die er bei der Gründung für die Vereine hatte?

Heute ist die sicherlich gänzlich anders, weil es auch ganz andere Probleme gibt. Damals gab es noch keine Abstimmung mit Ministerien und politischen Vertretern. Ich denke da an Themen wie die Größenvorgabe für Königsvögel, die Lärmschutzverordnung oder das Waffengesetz, mit denen wir uns heute als Interessenvertretung befassen müssen. Das sind überregionale Themen, die man auch als OSB nur gemeinsam mit den Schützenverbänden auf Landesebene bewerkstelligt bekommt.

Trotzdem sehen nicht alle Schützenvereine in der Region einen Vorteil darin, Mitglied im OSB zu sein?

Von den 45 Vereinen in unserem Beritt sind zwölf nicht über den OSB organisiert. Dafür in anderen Verbänden, wie dem Rheinischen Schützenbund oder dem Bund der deutschen historischen Schützenbruderschaften. Nach 25 Jahren wieder dabei sind die Schützen aus Müllenbach. Neu dabei sind die aus Loope, Schmitzhöhe und Hückeswagen.

Kurz nach dem Kommers finden beim OSB Neuwahlen zum Vorstand statt, für den Sie nicht mehr kandidieren. Wie ist Ihre Gefühlslage?

Im Moment ist das noch nicht wirklich durchgedrungen bei mir, weil noch zu viel Arbeit ansteht. Ich möchte gerne alles so erledigen, wie man es von einem Präsidenten erwarten kann. Ich bin mir allerdings bewusst, dass es mir schon anders werden wird, wenn ich bei der Delegiertenversammlung als Präsident zum letzten Mal gesprochen habe. Als emotionaler Mensch wird mich das auch berühren.

Wenn Sie auf Ihre Amtszeit blicken: Was war Ihnen besonders wichtig?

Die Jugendarbeit und das soziale Engagement der Schützen schlechthin. Auf beide Bereiche hatte ich den letzten 14 Jahren einen großen Fokus.

Wenn Sie aufhören, werden Sie auch mehr Zeit haben, so dass die Frage danach, ob das lachende oder das weinende Auge überwiegt, erlaubt sein muss.

Das trifft es nicht ganz, denn ich war und bin mit dem Schützenwesen verwurzelt. Ich werde, wenn gewünscht, meinem Nachfolger und dem neuen Vorstand hilfreich zur Seite stehen, so dass ich nicht in ein Loch fallen werde. Und dann bin ich ja noch im Vorstand meines Heimatvereins in Eckenhagen. Am Ende wird es sicherlich auch ein Loch geben. Ich hoffe, dass es nicht zu groß sein wird.

Und was planen Sie nach dem Ende als OSB-Chef?

Ich will die Schützenfeste besuchen, auf die ich es noch nicht geschafft habe. Ich habe viele Freundschaften schließen können, und das nicht nur im Oberbergischen, sondern auch im Sauerland und im Bergischen Raum.

KStA abonnieren