Parken in GummersbachKreis informierte über geplanten Bau von 550 Stellplätzen

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Zur Vorbereitung des Baufeldes werden momentan bereits Abwasserleitungen umverlegt.

Zur Vorbereitung des Baufeldes werden momentan bereits Abwasserleitungen umverlegt.

Gummersbach – Die Parkpalette, die der Oberbergische Kreis mit Stellplätzen für 550 Pkw auf sieben Etagen in Gummersbach bauen will, nimmt langsam Konturen an. Baudezernent Felix Ammann brachte den Kreisbauausschuss jetzt auf den neuesten Stand. Demnach soll der Bau, der ab 2024 im Bereich des ehemaligen Verkehrsübungsplatzes unterhalb des Lindengymnasiums entstehen soll, rund 17 Meter hoch werden.

Mit 400 ist das Gros der Stellplätze für das Berufskolleg „Am Hepel“ vorgesehen, 150 Plätze sollen Mitarbeitern der Kreisverwaltung zur Verfügung gestellt werden. „Für alle Nutzer werden aber Gebühren erhoben“, betont Ammann. Außerhalb der Dienst- und Schulzeiten sollen die Plätze auch Dritten zur Verfügung stehen.

2000 Quadratmeter große Dachfläche

Der Fußweg hoch zum Hepel soll ausgebaut werden und eine vernünftige Beleuchtung bekommen. „Dort soll kein Angstraum entstehen“, sagt Dezernent Amman. Das Parkgebäude soll nach außen mit einer einfachen Fassade verkleidet werden, für das Treppenhaus kommt auch eine Verglasung in Frage.

Breiten Raum nahm die Vorstellung der „Machbarkeitsstudie und Wirtschaftlichkeitsbetrachtung“ ein, die Thomas Vesting vom Kölner Büro Bähr zusammenfasste. Die rund 2000 Quadratmeter große Dachfläche der geplanten Parkpalette soll so weit wie möglich für eine Photovoltaikanlage genutzt werden.

Gesamtkosten von 10,6 Millionen Euro

Dort sei genug Platz für 456 Module, von denen eine Leistung von 173 Kilowattpeak zu erwarten sei. „Die Parkpalette wird einen hohen Energiebedarf haben“, sagte Vesting. Nicht wegen der notwendigen Beleuchtung, sondern wegen der vorgesehenen Ladesäulen für E-Mobilität.

20 Stellplätze sollen von Anfang an mit Ladepunkten ausgerüstet werden. Für 165 weitere soll direkt die Leitungsinfrastruktur vorgesehen werden. Hintergrund ist das „Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz“ (GEIG); aus dem gehe hervor, dass jeder dritte der 550 Stellplätze für eine spätere Installation eines Stromtankplatzes zumindest vorbereitet werden muss. Somit können je nach Nachfrage aus den zunächst 20 Plätzen mit Ladeinfrastruktur sukzessive immer mehr werden.

10,6 Millionen Euro geplant

Untersucht hat das Kölner Büro unter anderem, welche Lösung sich für die überschüssige Energie anbietet. Sie soll direkt ins Kreishaus geleitet werden, um den dort anfallenden Energiebedarf decken zu helfen. PV-Anlage plus Infrastruktur werden mit rund 510 000 Euro zu Buche schlagen. Unter Einrechnung zahlreicher Parameter hat Vesting errechnet, dass sich diese Investition rein finanziell bereits nach sieben Jahren amortisiert hat – unter den heutigen Voraussetzungen.

Insgesamt steht unterm Strich der aktuellen Kostenschätzung für das gesamte Parkpalettenprojekt die Summe von 10,6 Millionen Euro. Plus eine prognostizierte Baukostensteigerung bis Baubeginn von gut einer Million Euro.

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„Das Thema Baukostensteigerung“, sagte Ammann, „wird uns noch weiter beschäftigen. Aber wir können das Bauen ja nicht einstellen.“ Die Finanzierung der Baukosten für die Parkpalette erfolge gemäß dem Nutzungsanteil von 70 Prozent durch das Berufskolleg aus angesparten Mitteln der Schulpauschale; eine Teilrefinanzierung soll zudem über die Parkgebühren und über Einsparungen bei den Energiekosten erfolgen.

Dass die Arbeiten wohl erst 2024 aufgenommen werden, obwohl die Ausschreibung Anfang 2023 rausgehen soll, hängt mit der geplanten Bauweise zusammen – die Palette soll als Systembauwerk errichtet werden. Das bedeute, dass ein Großteil der Bauteile vorgefertigt wird, ehe sie zusammengesetzt werden, erklärte Dezernent Ammann.

Zur Vorbereitung des Baufeldes werden aber schon jetzt Abwasserleitungen neu verlegt.

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