Wipperfürth – Ganze sechs Verkaufswagen stehen auf dem Hausmannsplatz, es ist wenig los auf dem Wipperfürther Markt. Der Nieselregen trägt ein übriges dazu bei, dass die Stimmung nicht besonders gut ist. Das ändert sich, als Payk Freches bei Karin Hemmersbach am Obst- und Gemüsestand vorbeischaut. Ein fröhliches guten Morgen, eine Nachfrage nach dem Geschäft und die Stimmung ist gleich ein bisschen besser.

Der Kontakt zu den Bürgern vor Ort ist die zentrale Aufgabe von Payk Freches. „Ich bin der neue Dorfsheriff“, stellt er sich vor. Der 45-Jährige ist seit September neuer Bezirksbeamter in Wipperfürth. Und das ganz begeistert.

Freude an der Arbeit mit den Kindern

In den Schulen und Kindergärten hat er sich bereits vorgestellt und ist bekannt. Regelmäßig ist er auch vor Schulbeginn vor Ort, um auf die Gefahren vor der Schule hinzuweisen und Gespräche mit Kinder, Eltern und Lehrern zu führen. Die Kinder dürften ihn auch duzen, erzählt er, denn es sei ihm wichtig, dass sie ein positives Bild von der Polizei bekämen und keine Scheu hätten, sich direkt an die Polizei zu wenden. Der Kontakt mit den Schulen sei gut, und die Arbeit mit den Kindern mache ihm viel Spaß. Man bekomme eine Menge zurück.

Kontakt

Das Büro der Bezirksbeamten befindet sich in der Polizeiwache, Lüdenscheider Straße 10. Bezirksbeamter Payk Freches ist unter Telefon 0 22 61/ 81 99-591 oder 01 73/ 850 37 17 zu erreichen.

Auch wenn auf dem Markt wenig los ist, so sind die Cafés gut gefüllt. Auf der Unteren Straße macht Freches einen Abstecher ins Café Fahlenbock. Die Gäste, die gerade das Geschäft verlassen, kennt er gut. Vom Sport. Denn der ist das große Hobby des 45-jährigen Polizeibeamten. Bis zu einem Unfall hat er leistungsmäßig in Wiehl Leichtathletik betrieben. Immerhin über sieben Meter liegt seine Bestweite im Weitsprung. Heute ist er Trainer im Polizeisport und für das Sportabzeichen zuständig. Im Hallenbad Hückeswagen ist er regelmäßig anzutreffen, denn dort gibt er Kurse. Mit Kraftsport und Schwimmen hält er sich fit. Dazu kommt noch Walken mit dem Hund, der aber zu alt sei, um noch beim Joggen mitlaufen zu können. Freches ist Wipperfürther, verheiratet und neben dem Hund lebt auch noch eine Katze im Haushalt. Die Hansestadt und die Region kennt er durch seine Einsätze gut, denn seit 1999 ist er auf der Wipperfürther Wache. Von 2008 bis 2011 war er als Diensthundeführer im Einsatz. So sei er schon zahlreichen Wipperfürthern bekannt, sagte Landrat Jochen Hagt bei der Einführung von Freches in sein neues Aufgabengebiet.

Dem Landrat liegt auch ein Arbeitsfeld der Bezirksbeamten besonders am Herzen: die gemeinsame Ordnungspartnerpartnerschaft mit den Kommunen. Im Zuge dieser Partnerschaften gehen die Bezirksbeamten und Mitarbeiter der Ordnungsämter gemeinsam auf Streife, erläutert Freches. Auch er halte die Ordnungspartnerschaft für einen wichtigen Bestandteil seiner Arbeit. Darüber hinaus habe er regelmäßig Termine mit der Stadt, sagt er. Dabei geht es unter anderem auch um die Baustellen in der Stadt und die Verkehrsführung. Das sei für die Autofahrer oft gar nicht so einfach, so seine Erfahrung. Er suche gerne das Gespräch und setze auf Aufklärung und Einsicht, betont der 45-Jährige.

Gemeinsame Streife mit dem Ordnungsamt

Im Café Fahlenbock sitzt ein Gruppe, die den Bezirksbeamten vom Schwimmen her kennen. „Er kann gut mit Kindern umgehen“, sagt Walter Weber (79) über Freches. Für eine Tasse Kaffee hat er heute keine Zeit, das wird ein anderes Mal nachgeholt. Beim Gang über die Untere Straße kommt das Gespräch auch auf den Ladenleerstand und die Situation der Einzelhändler. Es sei richtig schwierig für den Einzelhandel in der Hansestadt, habe er in so manchem Gespräch erfahren und viele hofften, dass die Bauarbeiten bald ein Ende hätten. In der Marktstraße wird es am Montag mit den Arbeiten weiter geht. Über einen Steg geht es ins Lenz Café + Deli. Inhaber Christoph Lenz kennt er noch nicht. Und Lenz weiß nicht, was ein Bezirksbeamter ist. Der neue Dorfsheriff schildert kurz und knapp, dass er in fast allen Angelegenheiten Ansprechpartner ist, überreicht seine Visitenkarte und verspricht, bald auf einen Kaffee vorbeizukommen.