Preisgekröntes EnsembleFrauenchor Oberbantenberg feiert 100-jähriges Jubiläum

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Chorprobe

Chorprobe

Oberbantenberg – Seit Oktober hatte es keine Präsenzprobe mehr gegeben. Die Corona-Krise war auch für den Frauenchor Oberbantenberg eine der größten Herausforderungen seiner Geschichte. Aber man kann jetzt schon sagen: Er hat sie bestanden. Alle 40 aktiven Sängerinnen sind dabei geblieben. So gibt es in diesen Tagen zwei Anlässe, den Oberbantenbergerinnen zu gratulieren. Denn zugleich ist der 18. Juni der 100. Jahrestag der Chorgründung.

Das Ensemble startete damals als Kirchenchor. 21 Frauen folgten der Einladung des Dorfschullehrers Thönes aus Hunstig, der den Chor noch 25 Jahre lang leiten sollte. Schon wenige Monate später waren es 40 Sängerinnen. Im Juni 1952 übernahm Werner Koester, damals noch Musikstudent, die Leitung des Frauenchors in seinem Heimatort. Unter seinem Dirigat, das er erst 47 Jahre später abgab, errangen die Frauen sechs ihrer zehn Meisterchortitel.

Auf Tour, Mitte der 50er-Jahre

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Von 1999 bis 2013 übernahm Dr. Dirk van Betteray die Chorleitung und krönte 2013 die gemeinsame Arbeit mit dem neunten Meisterchortitel, den die Sängerinnen erstmals mit viermal „sehr gut“ errangen. Seit 2013 leitet mit Claudia Rübben-Laux eine Frau den Chor und hat die Erfolgsgeschichte 2018 mit dem zehnten Meisterchortitel fortgeschrieben. Herausragende Namen im Chorvorstand sind die 2005 verstorbene Margret Pflitsch und Christel Sträßer, die mehr als zehn oder sogar 20 Jahre die Vereinsleitung übernahmen und dafür zu Ehrenvorsitzenden ernannt wurden.

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Dass die Chormitglieder bei der Probe vor Computern sitzen, lag bei der Gründung vor 100 Jahren jenseits des Vorstellungsvermögens. Auch für die derzeit aktiven Sängerinnen war es eine Umstellung. Mit Anna-Lena Menn, der Tochter der Vorsitzenden, hat der Chor aber eine versierte Kraft in seinen Reihen, die die digitale Konferenztechnik beherrscht.

Nie aufgehört zu proben

Vorstandsmitglied Petra Müller-Stache sagt denn auch: „Das hat nahtlos geklappt. Wir haben nie aufgehört zu proben.“ Chorleiterin Claudia Rübben-Laux sang alle Stimmen vor, die Frauen konnten zu Hause vor dem Bildschirm ungehört und ungeniert mitsingen. Die Chorvorsitzende Ulrike Menn sagt: „Dennoch waren wir sehr froh, dass wir uns am 1. Juni wieder zu einer ersten Probe unter freiem Himmel treffen konnten.“

Als 100-jähriger Chor hätten die Oberbantenbergerinnen eigentlich schon im Frühjahr mit der Zelter-Plakette des Chorverbands ausgezeichnet werden sollen. Diese Würdigung wird nun im September nachgeholt. Auch die übrigen Punkte des Programms sollen nicht ersatzlos ausfallen. Der Chorvorstand arbeitet an den Plänen für einen Empfang und eine Reise. Der erste Auftritt im Zeichen des Jubiläums wird ein vorweihnachtliches Konzert am ersten Advent in der Bielsteiner Aula sein.

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Was hat den Chor 100 Jahre lang zusammengehalten? Vorsitzende Ulrike Menn verweist auf die menschlich und fachlich hervorragenden Dirigenten, die der Chor über die Jahre hatte. „Es hat immer Spaß gemacht mit ihnen zu musizieren.“ Vorstandsmitglied Ines Reuter ergänzt: „Wichtig ist, dass es eine Gemeinschaft über die Proben hinaus gibt. Feiern und Reisen gehört dazu.“ Petra Müller-Stache sagt: „Der Chor ist für viele für uns eine Insel im Alltag.“

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