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Amtsgericht und PolizeigebäudeDas sind die Pläne für die Gummersbacher Innenstadt

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Blick auf die Gummersbacher Innenstadt mit dem alten Amtsgericht-Gebäude

Gummersbach – Die Sparkasse Gummersbach hat das ehemalige Amtsgericht und das alte Polizeigebäude an der Karlstraße im Rahmen eines Bieterverfahrens vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes (BLB) gekauft. Das berichten der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Gummersbach, Sparkassendirektor Frank Grebe, und Bürgermeister Frank Helmenstein im Gespräch mit dieser Zeitung.

Beide Behördenbauten standen bereits seit geraumer Zeit zum Verkauf, nachdem Polizei und Justiz ihre Neubauten auf dem Gummersbacher Steinmüllergelände bezogen hatten. Das ehemalige Finanzamt an der Hindenburgstraße, das ebenfalls viele Jahre von der Polizei genutzt wurde, ist nach Informationen dieser Zeitung von einem Gummersbacher Investor gekauft worden.

Amtsgericht wird abgerissen

Was haben Grebe, Sparkasse und Stadt vor? Pläne für das Polizeigebäude an der Karlstraße, das aktuell komplett an den Oberbergischen Kreis vermietet ist, gibt es noch nicht, sagt Grebe. Anders sieht es beim ehemaligen Amtsgericht aus.

Wie der Sparkassendirektor sagt, soll das alte Gebäude komplett abgerissen, eine Tiefgarage gebaut und dann Wohnungen und Ladenlokale geschaffen werden. Die einzige Bedingung, die an den Verkauf durch den Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes geknüpft wurde, sei ein 30-prozentige Anteil geförderten Wohnraums, wie der Sparkassenchef ausführt.

Zum Bild: Das alte Amtsgericht (1) soll für neuen Wohnraum abgerissen werden. Die Polizei an der Karlstraße (2) wird vorerst vom Kreis als Mieter genutzt, könnte aber mit dem alten Altenheim an der Blücherstraße künftig für Wohnraum umgenutzt werden. Wie das PuK-Haus (3) im Eigentum von Michael Korthaus künftig auch für die Caritas genutzt werden kann, werden die kommenden Gespräche klären.

Konkrete Entwürfe für einen Neubau gibt es indes noch keine. Dafür aber eine klare Vorstellung, wie eine künftige Nutzung ausschauen kann. Als starken Partner sieht Frank Grebe die Caritas mit im Boot. Das Hilfswerk baut bekanntlich in direkter Nachbarschaft ein neues Seniorenzentrum. Und im PuK-Haus auf der anderen Straßenseite ist derzeit noch das Caritas-Kaufhaus, das demnächst dort ausziehen wird, weil Eigentümer Michael Korthaus die Immobilie umbauen wird. Der Sparkassendirektor kann sich die Caritas als Dienstleister bei einer Art betreutem Wohnen vorstellen und hat darüber auch mit deren Chef Peter Rothausen gesprochen. „Die Menschen in den neuen Wohnungen könnten von der Caritas unterstützt werden und zum Essen in das Seniorenzentrum über die Straße gehen“, sagt Grebe.

Im Umfeld kann er sich auch eine Sozialstation der Caritas sehr gut vorstellen. Der Sparkassenchef sagt, dass hier zusammen mit Michael Korthaus „Player“ am Start seien, die für Gummersbach etwas bewegen wollten. Und was das Polizeigebäude an der Karlstraße angeht, hat der Bürgermeister auch das dahinterliegende bestehende Altenheim der Caritas bereits im Visiermit Blick auf eine künftige Wohnnutzung in beiden Bestandsbauten. Umso wichtiger sei es rückblickend gewesen, dass die kommunale Familie das Heft des Handelns in den Händen behalten habe, sagen Grebe und Helmenstein.

Der Bürgermeister berichtet, dass die Stadt bereits im Jahr 2016 zum ersten Mal gegenüber dem Land ihr Interesse an den Behörden-Immobilien geäußert habe. Dann habe die Regierung gewechselt, ehe der BLB ein Bieterverfahren initiiert habe.

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An diesem haben sich neben der Sparkasse mit der Entwicklungsgesellschaft und der Gummersbacher Wohnungsbau auch zwei städtische Töchter beteiligt. Ziel sei von Beginn an gewesen, den Daumen drauf zu haben, so dass die Stadt bei einer Nachnutzung mit entscheiden könne, sagt Helmenstein. Dass die Sparkasse beide Immobilien habe erwerben können, sei ein Coup mit Blick auf geplante Renaissance der Innenstadt als Wohnstandort.

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