Verfahren eingestelltWipperfürther Senior legt sich mit Polizisten an

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Justizbeamter im Gericht

Ein Justizbeamter in einem Gericht (Symbolbild)

Wipperfürth – Mit der Polizei war ein 75-jähriger Wipperfürther auf der Gaulstraße heftig aneinandergeraten. Laut Staatsanwaltschaft fahndete die Besatzung eines Streifenwagens dort nach einem Verdächtigen, als der Senior die beiden Beamten ansprach und sie energisch darauf hinwies, dass sie soeben gegen die Straßenverkehrsordnung verstoßen hätten.

Laut Strafanzeige versuchten die Uniformierten in der Aprilnacht 2019 mehrfach, dem Mann zu erklären, mit welchem Auftrag sie unterwegs seien – der Wipperfürther ließ sich jedoch nicht beruhigen. Als die Polizisten daraufhin ausstiegen und ihn aufforderten, sich auszuweisen, eskalierte die Situation. Der Senior drohte den Polizisten laut Staatsanwaltschaft, ihnen „gleich eins in die Fresse zu hauen“.

Der Mann wurde zu Fall gebracht und mit Handschellen gefesselt. Auf dem Boden sitzend soll er den Polizisten noch angekündigt haben, sie zu erschießen.

Wipperfürther wehrt sich gegen Vorwürfe

Diese Vorwürfe seien falsch, betonte der Wipperfürther vor dem Strafgericht, wo er sich wegen Bedrohung und Widerstandes gegen die Beamten verantworten musste. Die genannten Ausrücke gehörten nicht zu seinem Wortschatz. Außerdem hätten ihn die Polizisten „hinterhältig“ zu Boden gebracht. Am Vorwurf des Verstoßes gegen die Verkehrsregeln hielt er allerdings fest.

Angesichts der bislang weißen Weste des Rentners machte das Gericht kurzen Prozess und bot die Einstellung des Verfahrens gegen Zahlung von 500 Euro an gemeinnützige Einrichtungen an, was der 75-Jährige annahm.

Manche Situationen müsse er einfach mit mehr Gelassenheit hinnehmen, riet das Gericht dem Mann. Zugleich ermahnte es ihn auch, dass die Kontrolle der Einhaltung der Straßenverkehrsordnung nicht seine Aufgabe sei.

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