Hamm und Nordhorn patzenTrotzdem keine Aufstiegsfeier für den VfL in Bietigheim

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VfL-Bietigheim

Ole Pregler und seine Mannschaftskollegen wollen heute wie im Hinspiel (Bild)  mit schnellen Beinen die kompakt stehende Bietigheimer Abwehr durcheinanderwirbeln.

Gummersbach – Nur noch sechs Spiele stehen bis zum Saisonende auf dem Plan des VfL Gummersbach, der nach dem 36:30-Erfolg beim TSV Bayer Dormagen unter der Woche weiterhin souverän die Tabelle in der Zweiten Handball-Bundesliga anführt. Die blau-weißen Fans, die  zahlreich nach Dormagen gereist waren, können es nicht erwarten, bis  der ersehnte  Wiederaufstieg  in die Erste Bundesliga auch rechnerisch feststeht. Damit das schnell geht, sollte ein Sieg dort her, wo der VfL vor drei Jahren abgestiegen ist.

Hamm und Nordhorn patzen, können aber theoretisch noch rankommen

Eine der wohl anspruchsvollsten Auswärtsaufgaben der auslaufenden Saison wartet am  Samstag, 19 Uhr, auf die Mannschaft von Trainer Gudjon Valur Sigurdsson. Gastgeber ist die SG BBM Bietigheim. Endgültig klarmachen und nach einem Sieg den Aufstieg feiern wird das Team von Gudjon Valur Sigurdsson allerdings nicht.

Am Freitagabend patzte der ASV Hamm-Westfalen zwar und spielte zu Hause nur 32:32 gegen VfL Lübeck-Schwartau. Rein theoretisch kann Hamm damit aber noch jene 54 Punkte erreichen, die der VfL nach einem Sieg in Bietigheim hätte. Und rein theoretisch könnte Hamm dabei auch jene 117 Tore aufholen, die der Club in der Tordifferenz aktuell hinter Gummersbach liegt. Dasselbe gilt für Nordhorn-Lingen: Die Niedersachsen verloren sogar 30:31 gegen Hagen und liegen sogar 127 Tore zurück.

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Trotzdem ist das theoretisch genug für den VfL: Bereits vor dem Wochenende kündigte der Verein an, in so einem Fall selbst bei einem Auswärtssieg am Samstag in Bietigheim noch nicht den Aufstieg feiern zu wollen.

Spanier Iker Romero als Trainer

Coach Sigurdsson wollte von solchen Gedankenspielen schon vor dem Freitagabend ohnehin nichts wissen und konzentrierte sich ganz auf den Gegner. Die Mannschaft des ehemaligen spanischen Weltklassehandballers  Iker Romero als Coach hat sich nach einigen  Auf und Abs in der Hinrunde sowie einem durchwachsenen Start in die Rückserie mittlerweile gefunden und seit Jahresbeginn nur eines ihrer sechs Heimspiele verloren:  gegen den TSV Bayer Dormagen  im Februar mit 27:29. Zuletzt aber besiegten die Bietigheimer den ASV Hamm deutlich  mit  33:26. Romero lobte anschließend die starke Abwehr und eine gute Torhüterleistung.

Mannschaft hat sich eingespielt

Auf die sehr gute Abwehr der Bietigheimer  hat Sigurdsson sein Team einstellt. „Sie stehen  sehr kompakt und bauen daraus ihr Tempospiel auf“, sagt der Gummersbacher  Trainer. Hatten die   Bietigheimer bei der 25:33-Niederlage in Gummersbach im Dezember das von Romero verordnete Angriffsspiel der schnellen Wechsel noch  nicht verinnerlicht, sei das Timing in den vergangenen Wochen immer besser geworden, hat Sigurdsson beobachtet.  Vor allem der Kreisläufer werde sehr gezielt und gut angespielt. Und das ist etwas, was der Gummersbacher Abwehr  nicht gut schmeckt.

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Zum Vergessen: Tobias Schröter (l.) nach dem Saisonfinale 2019 mit Ivan Martinovic.

Vor drei Jahren sind die Gummersbacher durch das 25:25 in  Bietigheim in die Zweite Liga abgestiegen.  Jetzt  können sie schon frühzeitig die Rückkehr ins Oberhaus schaffen. Aus dem Kader von damals sind nur noch Fynn Herzig und Jonas Stüber dabei. „Der Abstieg  ist nun drei Jahre her. Wir haben uns mittlerweile etwas Neues aufgebaut  und da rückt die Vergangenheit in den Hintergrund“, sagt Kreisläufer Stüber. „Wir schauen nur noch nach vorne und wollen die Punkte in Punkte aus Bietigheim mitnehmen!“ 

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Doch so ganz hat Stüber  das Spiel  noch nicht vergessen. „Ich habe noch viele Bilder in meinem Kopf und habe mir gesagt, dass ich mit  dem VfL wieder aufsteigen möchte“, gibt Stüber denn auch Einblicke in seine Gefühlslage: „Jetzt haben wir die Chance es durchzuziehen. Und dem ordne ich alles unter, weil ich unbedingt   diesen Aufstieg will.“

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