Vorbereitung auf den ErnstfallMarienheider Rüstzeitheim soll Krankenhäuser entlasten

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Das Foyer des Franz Dohrmann Hauses: Wo einst Soldaten entspannten, könnten bald Kranke behandelt werden.

Das Foyer des Franz Dohrmann Hauses: Wo einst Soldaten entspannten, könnten bald Kranke behandelt werden.

Marienheide – Die Krankenhäuser in Oberberg sind noch weit davon entfernt, von der Corona-Krise überrollt zu werden. Stand Montag wurden nur drei an der Viruskrankheit Covid-19 Leidende stationär behandelt.

Trotzdem wappnet sich der Kreis für den schlimmsten aller anzunehmenden Fälle und will deswegen das frühere Rüstzeitheim der Militärseelsorge in Marienheide für einen Behandlungsbetrieb umrüsten. Ein Zusammenbruch des medizinischen Systems wie derzeit in Italien soll nicht mal in die Nähe rücken.

Auslagerung weniger akuter Fälle

Noch sind die Fachleute im Gummersbacher Kreishaus damit beschäftigt, einen Plan für die Ausstattung des „Franz Dohrmann Haus“ auszuarbeiten. Wie Marienheides Bürgermeister Stefan Meisenberg auf Nachfrage berichtet, sollen in dem zweistöckigen Gebäude voraussichtlich keine Corona-Infizierte behandelt werden.

Vielmehr sollen dort zusätzliche Behandlungskapazitäten für weniger schlimme Leiden geschaffen werden - damit die Akutkrankenhäuser im Kreis eben mehr Platz und Personal für Covid-19-Erkrankte zur Verfügung haben. Derzeit sind die Kliniken damit beschäftigt, ihre Intensivstationen samt Beatmungsgeräten auszubauen.

Einsatz noch unklar

Ob das Dohrmann-Haus überhaupt für diesen Zweck zum Einsatz kommt, ist noch unklar. Gut möglich, dass es gar nicht gebraucht wird, vermutet Meisenberg. Wenn aber doch, bietet es wegen der vielen Zimmer und seiner zentralen Lage im Kreis gute Voraussetzungen. Ob alle Räume oder nur einige genutzt werden, stehe noch nicht fest. Der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes soll im Ernstfall den Betrieb des Hauses übernehmen. Die Rotkreuzler hatten ihre Unterstützung angeboten.

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Der Kreis hat das Dohrmann-Haus von der Gemeinde als Eigentümerin zunächst für ein Jahr angemietet. Die Option habe schon seit längerer Zeit bestanden, sagt Bürgermeister Meisenberg. Die Gemeinde selbst wolle daran nichts verdienen, man erhalte lediglich eine Nutzungsentschädigung für laufende Kosten.

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