Waldbrand in GummersbachVorbei ist die Gefahr noch lange nicht

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Auf dem Hömerich verschaffte sich Ministerin Ursula Heinen-Esser einen Eindruck von den Folgen des Brandes.

Auf dem Hömerich verschaffte sich Ministerin Ursula Heinen-Esser einen Eindruck von den Folgen des Brandes.

Gummersbach – Diesmal konnte eine Katastrophe noch mit Glück verhindert werden. Aber was sich gerade auf dem Hömericher Kopf in Gummersbach abgespielt hat, kann sich jederzeit wiederholen – unter deutlich schlechteren Umständen und deshalb dann mit möglicherweise noch schlimmeren Folgen.

Lob für die mehr als 400 Einsatzkräfte, die seit Montag den NRW-weit größten Waldbrand der letzten Jahrzehnte bekämpft haben, aber auch bange Blicke auf käfergeschädigte, ausgetrocknete Wälder, die wieder in Flammen stehen können – das waren die beiden beherrschenden Themen beim Besuch der nordrhein-westfälischen Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) gestern.

Erschrocken und betroffen sei sie gewesen, als sie die ersten Bilder von dem Waldbrand gesehen habe, erklärte die CDU-Politikerin nach einem Rundgang mit Forstamtschef Kay Boenig, Revierförster Michael Cescotti, Bürgermeister Frank Helmenstein und dem Einsatzleiter und Gummersbacher Feuerwehrchef Detlef Hayer über die verwüstete Fläche. Deren exakte Größe wird gerade anhand von Karten ermittelt, am Mittwoch war von etwa 25 Hektar die Rede, die Ministerin sprach gestern von 50.

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Heinen-Esser dankte insbesondere Feuerwehrchef Hayer. Experten in ihrem Hause hätten es nicht für möglich gehalten, dass man dieses Feuer in den Griff bekomme. Aber es gelang. Dank massiver Unterstützung von Polizei und Bundeswehr sowie auswärtigen Feuerwehrleuten und dem glücklichen Umstand eines am Abend für eine kurze Zeit nachlassenden Windes hatte die Flammenwand gestoppt werden können.

Schon seit vergangenen November hatten der Landesbetrieb Wald und Holz mit der Feuerwehr an einem Aktionsplan gegen Waldbrände gearbeitet. Der habe sich auf dem Hömerich bewährt, urteilte Kreisbrandmeister Wilfried Fischer. Aber auch Mängel traten zutage. Für 30 Prozent der Forstamtsflächen fehlt es an Wegen für Einsatzfahrzeuge, sagt Boenig. Auch mehr Brandschutzschneisen sollen angelegt werden.

Finanzhilfen des Landes

Größtes Problem ist nach wie vor das staubtrockene Käferholz des vergangenen Jahres, das noch nicht abgeräumt wurde, während der Borkenkäfer gerade munter neues Totholz produziert. Heinen-Esser verwies auf die Finanzhilfen des Landes. Beim Aufräumen und bei der Aufforsten der Wälder werde es nicht am Geld scheitern.

Wie Helmenstein zeigte sich Landrat Jochen Hagt zufrieden, dass man auch in Zeiten knapper Kassen nicht nachgelassen habe, in Brandschutz und Sicherheit zu investieren.

Feuerwehrchef Hayer rechnet derweil mit einem Abzug der letzten Brandwachen vom Hömerich erst am Sonntag. Ab sofort gilt für den Hömerich ein allgemeines Betretungsverbot, Verstöße werden mit Strafen von bis zu 25.000 Euro geahndet.

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