Thomas Eversberg widmete sich in seinem Vortrag in der Sternwarte Schnörringen mit wissenschaftlicher Gründlichkeit der „Mondlandungslüge“.
Waren wir auf dem Mond?In der Sternwarte in Waldbröl fand ein spannender Vortrag statt

Gespannt lauschten die Zuhörerinnen und Zuhörer dem Vortrag von Thomas Eversberg.
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„Hollywood im Weltall – Waren wir wirklich auf dem Mond?“, so lautete der Titel eines spannenden Vortrags von Thomas Eversberg, der gemeinsam mit Klaus Vollmann die Sternwarte Schnörringen im Süden von Waldbröl gegründet hat. So fand der Vortrag auch genau dort statt. In seinen Ausführungen widmete er sich mit wissenschaftlicher Gründlichkeit der „Mondlandungslüge“, also einer Verschwörungstheorie, die unterstellt, dass bemannte Mondlandungen niemals stattgefunden haben und in Studios nachgestellt worden seien. „Zweifel sind bei allem grundsätzlich angebracht, aber als Physiker habe ich gelernt zu hinterfragen“, leitete Eversberg ein.
Einer der Hauptgründe, die die Verschwörungstheoretiker als Beweis für ihre Sichtweise vorbringen würden, sei der Umstand, dass auf allen Fotos von der Mondoberfläche keine Sterne zu sehen seien. „Die Nasa-Ingenieure vergessen bis heute, kleine Lichtquellen als Sternimitationen im Studio anzubringen“, scherzte Eversberg.
Das Publikum in der Sternwarte wurde mit dem Widerspruch konfrontiert
Bevor er dieses Phänomen auflöste, konfrontierte er das Publikum in dem bis auf den letzten Platz gefüllten Seminarraum der Sternwarte mit diesem scheinbaren Widerspruch. Denn tatsächlich müssten doch auf der Mondoberfläche die Sterne hervorragend zu sehen sein. Die Antworten einiger Zuhörer gingen in die richtige Richtung und so erklärte der Physiker den fotografischen Hintergrund.
Anders als heute, mit hochempfindlichen Digitalkameras, seien Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre deren analoge Vorläufer zum Einsatz gekommen. Zudem seien die damals erhältlichen Filme recht unempfindlich gewesen. Um aus der Hand ein scharfes Foto zu schießen, sei eine Belichtungszeit von wenigstens einer sechzigstel Sekunde erforderlich: „Bei dieser Konfiguration sieht die Kamera keine Sterne.“
Eine Serie von Vergleichsaufnahmen vom Nachthimmel wurde gezeigt
Das demonstrierte Eversberg anhand einer Serie von Vergleichsaufnahmen vom Nachthimmel mit unterschiedlichen Belichtungszeiten: Erst ab etwa acht Sekunden waren Sterne zu erkennen. In gleicher Weise entlarvte er „die flatternde Fahne im Vakuum“, inkonsistente Schattenrichtungen und die Unterstellung, dass die Filmaufnahmen sich bewegender Astronauten einfach nur in Zeitlupe abgespielt worden seien, um den Anschein zu erwecken, dass sie sich auf dem Mond bewegen, der nur ein Sechstel der Erdschwerkraft besitzt.
In allen Fällen konnte er stichhaltig nachweisen, dass es sich entweder um optische Effekte bei der Darstellung der dreidimensionalen Situation auf die zweidimensionale Bildebene oder fotografischer Überbelichtung handelt. Er zeigte auch, dass einige der gefilmten Bewegungen der Astronauten in der Erdschwerkraft überhaupt nicht möglich gewesen wären.
Schließlich stellte Thomas Eversberg eine Frage in den Raum voller Zuhörer: „Macht es Sinn, solch ein Projekt zu inszenieren, an dem rund 400.000 Mitarbeiter beteiligt waren, und darauf zu vertrauen, dass keiner davon verrät, dass alles nur ein Fake ist?“ Er zitierte den Philosophen Immanuel Kant, der Unmündigkeit als das Unvermögen beschrieben hatte, sich seines eigenen Verstandes ohne die Leitung anderer zu bedienen und motivierte die Zuhörer, wachsam zu sein, kritisch zu hinterfragen und dabei mehrere verlässliche Quellen zu nutzen.
Nach dem Vortrag hatten die Gäste die Möglichkeit, das „Kugelsternhaufen Messier 13“ und den Saturn mit seinen Ringen durch die Schülerteleskope zu beobachten.