KlemmbausteineIn Waldbröls Naturerlebnispark Panarbora wächst eine ganze Stadt

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Auch eine Großbaustelle gehört zu den Schaulandschaften, die Modellbauer Markus Galeski und seine Mitstreiter in Waldbröl aufbauen. Dort lockt eine große Klemmbaustein-Ausstellung in den Naturerlebnispark Panarbora.

Auch eine Großbaustelle gehört zu den Schaulandschaften, die Modellbauer Markus Galeski und seine Mitstreiter in Waldbröl aufbauen. Dort lockt eine große Klemmbaustein-Ausstellung in den Naturerlebnispark Panarbora.

Zum zweiten Mal findet in Waldbröls Naturerlebnispark Panarbora eine Klemmbaustein-Schau statt. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.

Die Schlote der Müllverbrennungsanlage rauchen, an der Fabrik für Spritzgussteile öffnen und schließen sich die großen Tore, während Warnleuchten aufblitzen. Ringsherum tost der Verkehr, auf der Straße ebenso wie auf der Schiene. Dazu dreht sich gemächlich ein Riesenrad. Ein genaues Hinschauen lohnt sich also.

In Waldbröl lohnt sich genaue Hinsehen garantiert immer

Denn am letzten Wochenende im Februar zieht gleich eine ganze Stadt ins Tagungszentrum des Waldbröler Naturerlebnisparks Panarbora: Dort zeigen acht Modellbauerinnen und Modellbauer aus ganz Nordrhein-Westfalen und dem nahen Europa, was man aus kunterbunten Klemmbausteinen im Maßstab 1:45 alles herstellen kann.

Nachdem im vergangenen Jahr die wahrscheinlich größte Klemmbaustein-Kirmes fast 1500 Schaulustige auf den Nutscheid-Höhenzug gelockt hat, geht es dort diesmal um die Welt der Eisenbahn. „Wir wollen ein harmonisches Stadtbild schaffen, aus dem Gewerbegebiet vor den Pforten geht es dann mitten hinein ins Zentrum“, verspricht Chefmodellbauer Markus Galeski. Der 42-Jährige aus Bergisch Gladbach-Bensberg hat die Organisation des Spektakels von Profi-Veranstalter Werner Nowotny aus Kevelaer am Niederrhein übernommen.

Veranstalter wollten unbedingt in den Naturerlebnispark zurückkehren

Der sagt: „Nach dem großen Erfolg unserer allerersten Schau überhaupt wollten wir unbedingt nach Waldbröl zurückkehren.“ Aber nicht nur das: Die Ausmaße der Dioramen (Stillleben) und Landschaften sollen noch üppiger ausfallen. „Wir gehen davon aus, dass wir einen gut 60 Meter langen Schienenstrang hinbekommen“, verrät Galeski. Verlegt werden soll der in zwei Ovalen, den Fans der bunten Quader bietet sich damit eine etwa 20 Meter lange Front zum Vorbeischlendern.

Fachleute wie Markus Galeski sprechen übrigens lieber von Klemmbausteinen, weil es eben nicht nur die bekannten aus dem dänischen Billund gibt. „Im vergangenen Jahr war ich noch als Zuschauer dabei, jetzt stecke ich mitten drin“, freut sich der Anlagentechniker, der im echten Leben übrigens an einer Spritzguss-Maschine steht und seinen Arbeitsplatz detailgetreu nachgebaut hat, „natürlich mit Genehmigung“.

In Waldbröl dürfen sogar eigene Figuren in den Zügen mitfahren

Auch er hat schon als Kind Feuer gefangen für die Klemmbausteine. „Durch meinen Vater und seine Modellbahn wurde auch mein Interesse an Eisenbahnen schon sehr früh geweckt“, erinnert er sich. Und wie bei die meisten sei dann in der Jugend dieses Interesse flöten gegangen. „Bis ich vor sieben, acht Jahren ein ,Star Wars'-Set in die Hände bekam – und es erneut um mich geschehen war.“ Seither habe er an zehn solcher Ausstellungen teilgenommen, aber noch nie eine auf die Beine gestellt. „Weil Kirmes aber nicht meine Welt ist, habe ich beim letzten Mal in Waldbröl noch nicht mitgemacht“, sagt Galeski.

Markus Galeski aus Bergisch Gladbach-Bensberg organisiert die zweite große Klemmbaustein-Schau im Waldbröler Naturerlebnispark Panarbora. Unser Foto zeigt den 42-Jährigen vor einem seiner Bauten.

Markus Galeski aus Bergisch Gladbach-Bensberg organisiert die zweite große Klemmbaustein-Schau im Waldbröler Naturerlebnispark Panarbora.

Nicht nur er freut sich auf das Wochenende. Parkleiter Kevin Deppe, selbst Klemmbaustein-Enthusiast, weiß, dass diesmal auch Eisenbahnliebhaber auf ihre Kosten kommen: „Unser diesjähriges Thema wird also nicht nur Kinder und Liebhaber der Bausteine begeistern.“

Aus mehr als 5500 Steinen im Maßstab 1:18 zusammengefügt ist etwa eine Diesellok der Deutschen Bahn aus der Baureihe V100, die – wie natürlich alle anderen Loks und Züge auch – ihre Runden durch die Landschaften dreht und eine 6,70 Meter lange Waggon-Kette zieht. Es heißt, dies sei bundesweit gerade der längste Klemmbaustein-Güterzug.

Besonders Highlight: Wer eigene Figuren mitbringt, darf diese auf eine Zugreise durch die Fantasiewelt schicken. Dioramen auf einer Länge von zehn bis 15 Metern, Bauplätze für Kinder, ein Suchspiel, Interviewrunden mit den beteiligten Modellbauerinnen und Modellbauern sowie Spiel- und Bastelaktionen gehören weiterhin zum Programm auf Panarbora.

Aus der Werkstatt von Markus Galeski und seiner Freundin Natascha, die aus Österreich in die Marktstadt reist, kommen neben der großen Fabrik eine Feuerwache und ein Bahnhof, der zwar den Namen „Waldbröl“ trägt mit dem schmucken Original aber dann doch eher wenig zu tun hat.


Öffnungszeiten und Preise

Geöffnet ist die Klemmbaustein-Schau am Samstag, 24., und Sonntag, 25. Februar, in den Tagungsräumen des Naturerlebnispark Panarbora, Nutscheidstraße 1, jeweils von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet fünf Euro. Für die Besitzerinnen und Besitzer von Jahreskarten ist der Besuch frei.

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